Es ist vermutlich die weltweit meistgestellte Frage, die die Google Websuche seit vielen Jahren mit umfangreichen Informationen beantworten kann: Wie wird das Wetter? Google ist in den letzten Jahren zunehmend tiefer in diesen Bereich eingestiegen und arbeitet für interne Studien längst mit eigenen Wettermodellen – und schon bald dürfte man einen Schritt weitergehen. Die kürzlich eingeführten neuen Wetter-Apps machen den ersten Schritt, um die globale Wetter- sowie Klimaprognose nun auf die nächste Stufe heben.
Google will sich langfristig nicht mehr nur als Überbringer der Wetterprognosen betätigen, sondern diese Prognosen anhand eigener Berechnungen selbst erstellen. Das wurde so konkret bisher zwar nicht verkündet, doch die umfangreichen Investitionen der letzten Jahren in diesen Bereich, die Erfolge der eigenen Prognosen basierend auf KI-Wettermodellen sowie die neuen Apps sprechen eine deutliche Sprache. Bei kurzfristigen Prognosen hat man in internen Testreihen mittlerweile eine höhere Trefferquote als die etablierte Konkurrenz und nun werden die Zeiträume immer weiter ausgebaut.
Schon vor zwei Jahren wurde eine Kooperation mit der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) verkündet, die sich vorerst über einen Zeitraum von drei Jahren ziehen sollte und die Verknüpfung der Wetterdaten mit der Künstlichen Intelligenz erforschen soll. Man erhofft sich daraus neue Erkenntnisse, wie man die gigantischen Datenmengen für die Wetter- und Klimaprognose verwenden und Prognosen sowohl exakter als auch schneller abgeben kann. In erster Linie geht es vor allem darum, extreme Wetterereignisse oder Tornados und Hurricans zu prognostizieren. Gerade in den USA ist das bekanntlich ein riesiges Problem, das zwar jedes Jahr wiederkehrt, aber dennoch riesige Schäden anrichtet und nicht selten Menschenleben fordert.
Dass man die von der NOAA gelieferten daten nun direkt in der Wetter-App als NowCast verwendet und auch die Warnungen vor Extremwetter in den letzten zwei Jahren stärker ausgebaut hat, gibt diese Richtung vor.
Mit der Künstlichen Intelligenz sollen die Daten nicht nur umfangreicher, sondern vor allem schneller ausgewertet werden. Bei der NOAA spricht man schon von einem gigantischen Schritt nach vorne, den man möglicherweise dank Googles Rechenpower und der Künstlichen Intelligenz machen könnte. Es kann sicherlich sinnvoll sein, wenn die Organisationen in diesem Punkt zusammenarbeiten und damit die Wetterprognosen verbessern und vor allem für wichtige Vorhersagen rund um das Extremwetter zuverlässiger machen.
Together, NESDIS and Google will use AI and ML to amplify NOAA’s environmental monitoring, weather forecasting, and climate research using Google Cloud infrastructure.
‘Strengthening NOAA’s data processing through the use of big data, artificial intelligence, machine learning, and other advanced analytical approaches is critical for maintaining and enhancing the performance of our systems in support of public safety and the economy,’ said Neil Jacobs, PhD, acting NOAA administrator
Wir dürfen gespannt sein, was Google da langfristig auf die Beine stellt. Vorerst ist das eine nationale Angelegenheit, aber ich halte es für wahrscheinlich, dass später tiefer in den Bereich der Klimaprognosen einsteigt und sich eventuell zentral bei der Auswertung der riesigen Datenmengen positioniert.