Vermutlich schon in weniger als vier Monaten wird Google die Pixel 8-Smartphones vorstellen, mit denen man wieder stark nachlegen muss, um das derzeitige Momentum zu halten. Doch weil sich Innovationen nicht erzwingen lassen, muss man manchmal auch alternative Weg gehen, selbst wenn sie kurios anmuten. Mittlerweile scheint sicher, dass im Pixel 8 Pro tatsächlich ein Fieberthermometer verbaut ist – dabei könnte der Sensor für einiges mehr genutzt werden.
Wochenlang wurde spekuliert, worum es sich bei dem auf geleakten Renderbildern sichtbaren neuen Sensor handelt, der an vielversprechender Stell platziert wird – nämlich direkt in der Kameraleiste unter dem LED-Blitz. Vor wenigen Wochen wurde ein Video geleakt, das die Anwendung dieses Sensors als Fieberthermometer zeigt, was nicht wenig Spott ausgelöst hat. Kurz darauf hatte man gehofft, dass es doch einige weitere Funktionen mitbringt, doch am Montag hatte ein normalerweise sehr zuverlässiger Leaker verraten, dass der Sensor keinerlei visuelle Komponenten haben und tatsächlich nur als Infrarot-Thermometer verwendet wird. Dabei wäre eigentlich mehr möglich.
Denn bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass ein Infrarot-Sensor etwas mehr kann, als nur Fieber bzw. die Hauttemperatur zu messen. Die Temperaturmessung ist DER Hauptzweck, aber aus den Daten ergeben sich weitere Möglichkeiten. Denn mit einem solchen Sensor lassen sich Wärmebilder erstellen, es lassen sich Bewegungen erfassen und die Sicht des Smartphones im Dunkeln kann durch ein bewegliches Wärmebild verbessert werden. Und dann sind wir doch schon wieder an einer Stelle, wo es interessant wird.
Google könnte mit diesem Sensor die Kamera verbessern, indem man für die Erkennung von Menschen oder die Erkennung von jeglichen Objekten im Dunkeln nicht mehr nur auf die KI-Auswertung des Bildes angewiesen ist, sondern eine zusätzliche Datenquelle erhält. Dann ergibt auch die Platzierung in der Nähe der Kameras und der LED deutlich mehr Sinn als in der zuerst gezeigten Anwendung. Man könnte es als ersten Schritt hin zu einem Tiefensensor oder LIDAR sehen, das dem Smartphone dabei hilft, die Umgebung zu erfassen.
Das Fieberthermometer könnte zur Nebenfunktion werden
Unter der Betrachtung der beschriebenen Möglichkeiten könnte es eigentlich der Fall sein, dass das Fieberthermometer nur eine Nebenfunktion ist, die man derzeit testet und die Möglichkeiten auslotet, auch das Health-Thema damit voranzubringen. Und wenn es so wäre, dann wäre es auch leichter verkraftbar, wenn man den Sensor mit einer der nächsten Generationen schon wieder entfernt. Denn ohne Frage ist die Kamera wichtiger als das Thermometer und sobald sich bessere Technologien ergeben, die in einem Smartphone eingesetzt werden, dürfte Google den Platz brauchen. Daher wäre es sogar sinnvoll, auf einen nicht ganz zukunftsträchtigen Sensor zu setzen.
Man muss das Ganze daher wohl als Testlauf eines solchen Sensors sehen, den man in einer späteren Version in einer Smartwatch oder einem Fitnessband integrieren könnte. In einem solchen Gerät würde es mehr Sinn ergeben, denn dort finden sich ohne zahlreiche Health-Funktionen. Und sich eine Smartwatch knapp vor die Stirn zu führen ist dann vielleicht doch etwas einfacher, als die Smartphone-Rückseite mit geringem Abstand vor die Stirn zu halten und um den Vorderkopf herumzuführen.
Zwar hat der letzte Leak den Wind aus den Segeln genommen, aber vielleicht haben Googles Entwickler doch noch etwas in petto, das für Hardware-Leaker noch nicht ersichtlich ist. Wir halten euch natürlich weiter auf dem Laufenden.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-17 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!