Viele Nutzer dürften Google Fotos nicht nur zum Backup aller Medien in der Cloud verwenden, sondern auch zur Organisation von Bildern und Videos nutzen. Dank automatischer Sortierung, einer starken Suchfunktion und einem endlosen Stream wird das sehr leicht gemacht – wenn die Metadaten stimmen. Sind allerdings falsche Zeitstempel hinterlegt, kann sehr schnell ein Chaos entstehen. Glücklicherweise kann Google Fotos aber auch dieses Problem sehr leicht lösen.
Heute wird der überwiegende Teil aller Fotos mit dem Smartphone geschossen, bei dem man sich normalerweise darauf verlassen kann, dass die eingestellte Uhrzeit sowie das Datum korrekt ist. Dank des ständig aktivierten GPS und entsprechenden Einstellungen in den Kamera-Apps sind die allermeisten Fotos außerdem mit Standortdaten versehen. Ganz anders sieht das bei Fotos aus, die mit der Digitalkamera aufgenommen worden sind, denn dort wird beiden Angaben meist erst dann Beachtung geschenkt, wenn es zu spät ist.
Google Fotos sortiert standardmäßig alle Bilder chronologisch und fasst diese zum Hauptstream zusammen. In den Fotoalben wird ebenfalls ohne Eingriff des Nutzers standardmäßig die Sortierung nach Zeitstempel angewendet. Zusätzlich erstellt der Assistent immer wieder sehenswerte Kunstwerke aus zusammenhängenden Fotos, wobei der in den Fotos eingebettete Zeitstempel ein sehr wichtiges Indiz für einen Zusammenhang ist. Ihr seht also schon, dass die in den Fotos hinterlegte Zeitangabe nicht ganz unwichtig ist.
Weil die meisten Menschen ihre Fotos mit dem Smartphone schießen und die Digitalkamera nur zu besonderen Anlässen oder Urlauben herauskramen, dürfte der Akku bzw. die Batterie stets auf Null sein und für die erste Benutzung aufgeladen werden müssen. Viele Nutzer vergessen dann aber, dass die allermeisten Kameras nur eine sehr schwache interne Batterie für die Uhrzeit haben, sodass diese nach dem ersten Aufladen wieder auf ein in der Vergangenheit liegendes Datum zurückgesetzt wurde. Manchmal ist es das Produktionsdatum, manchmal das Jahr 2000 oder aus technischen Gründen das Jahr 1970.
Die meisten Kameras zeigen das Datum allerdings nicht standardmäßig auf dem Display an, sodass den Nutzern die falsche Einstellung gar nicht bewusst ist. Insbesondere in Zeiten der über das Internet oder per Funk synchronisierten Uhren denkt man sowieso nicht daran, diese einstellen zu müssen. Und schon wird fleißig los-fotografiert.
Das Zeitstempel-Problem
Nun kommt man also nach dem zweiwöchigen Urlaub wieder nach Hause, hat mindestens eine Million Fotos mit dem Smartphone und auch Tausende mit der Digitalkamera geschossen, die dann in ein Fotoalbum zusammengeführt werden. Spätestens jetzt wird auffallen, dass die per Digitalkamera aufgenommenen Bilder 50 Jahre älter sind als die Smartphone-Fotos und somit nicht in die chronologische Reihenfolge passen. Nun kann man sich ärgern, mindestens einen weiteren Tag Urlaub nehmen und alle Zeitstempel anpassen oder einfach Google Fotos verwenden.
Google Fotos bietet die einfache Möglichkeit, sowohl Datum als auch Uhrzeit zu verschieben. Das bedeutet, dass einem Foto ein neuer Zeitstempel zugeordnet wird und alle anderen in der gleichen Gruppe markierten Fotos relativ davon ebenfalls einen neuen Zeitstempel erhalten. Der zeitliche Abstand zwischen den Fotos wird also weiterhin eingehalten, sodass durch Anpassung eines einzigen Fotos auch alle anderen ausgebessert werden. Das spart enorm viel Zeit.
So lässt sich der Zeitstempel aller Fotos relativ bearbeiten
- Öffnet Google Fotos im Browser.
- Markiert nun alle Fotos, die einen falschen Zeitstempel besitzen. Nutzt dafür die SHIFT-Taste zum Markieren zahlreicher Fotos oder wählt ganze Datumsbereiche im Stream aus.
- Klickt nun auf das rechts oben angezeigte Drei-Punkt-Menü und wählt den Punkt „Datum und Uhrzeit bearbeiten“ aus
- Im Overlay wählt ihr nun den Punkt „Datum/Uhrzeit verschieben“.
- Jetzt seht ihr ein Vorschaubild, das als Ausgangspunkt verwendet wird. Gebt das korrekte Datum und Uhrzeit für dieses Foto ein.
- Zur Kontrolle seht ihr unten im Dialogfeld, welchen Zeitraum alle markierten Fotos nach der Bearbeitung abdecken.
- Sieht alles korrekt aus, klickt auf Vorschau und anschließend auf Übernehmen.
Das war dann schon alles, nun sollten alle Fotos wieder den passenden Zeitstempel haben und sowohl im Stream als auch in den Alben sowie beim Assistenten korrekt mit den Aufnahmen anderer Geräte zusammengeführt sein.
Und was ist, wenn die Kamera auch kein GPS hatte, es deaktiviert war oder den richtigen Standort nicht erkannt hat? Auch das kann Google Fotos sehr leicht korrekt hinterlegen.
So lässt sich der Zeitstempel aller Fotos relativ bearbeiten
- Öffnet Google Fotos im Browser.
- Markiert nun alle Fotos, die einen falschen Zeitstempel besitzen. Nutzt dafür die SHIFT-Taste zum Markieren zahlreicher Fotos oder wählt ganze Datumsbereiche im Stream aus.
- Klickt nun auf das rechts oben angezeigte Drei-Punkt-Menü und wählt den Punkt „Ort bearbeiten“ aus
- Gebt nun den Ort ein und wählt den korrekten Eintrag aus den Vorschlägen aus.
- ACHTUNG: Nach einem Klick auf den Ort wird die Änderung sofort übernommen.
- Die Bilder bleiben weiter markiert, habt ihr euch also vertan, öffnet das Overlay einfach erneut. Möchtet ihr doch keine Ortsangabe, dann klickt einfach auf „Kein Ort“.
Das war dann auch schon alles, nun sind alle eure Fotos korrekt zeitlich und geografisch eingeordnet, ohne eine lange Nachtschicht einlegen zu müssen. Leider ist beides nur im Desktopbrowser möglich und kann auf dem Smartphone nicht durchgeführt werden – zumindest nicht in der Gruppenfunktion. Beachtet bitte, dass die Meta-Angaben nur innerhalb von Google Fotos bearbeitet und nicht auf die Originale angewendet werden. Ladet ihr das Original später wieder herunter, wird es erneut die alten Angaben enthalten.