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Google Fotos: So werden Nutzer zum kostenpflichtigen Abo gedrängt – deutliche Schritte zur Monetarisierung

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Die Fotoplattform Google Fotos ist seit jeher kostenlos nutzbar und wird dies aller Voraussicht nach auch noch sehr lange Zeit oder für immer bleiben. Doch nach und nach zeichnet sich ab, dass man die Nutzer gerne zur Kasse beten würde, um ihnen zusätzliche Features und Speicherplatz zu verkaufen. Das wird in diesen Tagen durch einen neuen Banner besonders deutlich, der noch für Ärger sorgen könnte.


Google Fotos hat sich gefühlt aus dem Stand zu einer der beliebtesten Galerie-Apps entwickelt und ist seit dem Release im Jahr 2015 nicht mehr wegzudenken. Das liegt vor allem an drei starken Argumenten: Die App ist auf praktisch jedem Android-Smartphone vorinstalliert, das Cloud-Backup sorgt für eine hohe gefühlte Sicherheit und der gelungene Mix aus Cloud-Medien und lokalen Medien rundet das Gesamtbild ab. Unterstützt wurde das Ganze durch den kostenlosen unbegrenzten Speicherplatz (Hier alle Details), den es aber schon seit längerer Zeit nicht mehr gibt.

Lange Zeit musste man sich fragen, wie das Geschäftsmodell von Google Fotos aussieht, denn viel mehr als ein paar Euro für Fotobücher und die Markenbindung war nicht sichtbar. Dank des unbegrenzten Speicherplatzes war auch eine Speichererweiterung mit Google One für viele Nutzer gar nicht notwendig, denn der Upload in „Hoher Qualität“ war und ist für die allermeisten Zwecke vollkommen ausreichend. Dennoch muss sich die App irgendwann monetarisieren, denn in puncto Wachstum ist wohl nicht mehr viel zu holen.

Die Monetarisierung von Google Fotos erfolgt hauptsächlich über Google One, mit dem sich die Nutzer zusätzlichen Speicherplatz und Funktionen kaufen bzw. freischalten können. Die bereits erwähnten Fotobücher oder das Bestellen von Ausdrucken dürfte eher der Kaffeekasse dienen und keine nennenswerten Umsätze abwerfen, mit dem sich der gewaltige benötigte Speicherplatz und Traffic decken lässt. Und mit Werbung innerhalb des Fotostreams oder auf einzelnen Fotos wird man sich nicht zu experimentieren trauen.




Aber wie bringt man die vom kostenlosen Angebot verwöhnten Nutzer dazu, für die Plattform zu bezahlen? Dafür gibt es mehrere Wege und in der Zusammenfassung lassen sich derzeit drei große Schritte auflisten, die man bereits unternommen hat.

1. Das Aus für den kostenlosen unbegrenzten Speicherplatz
Für Google Fotos und die Nutzerschaft war es eine Zäsur, doch der Popularität der Plattform hat es offenbar keinen Abbruch getan: Vor mittlerweile zwei Jahren wurde der kostenlose unbegrenzte Speicherplatz eingestellt, was natürlich sofortige Auswirkungen auf das Kontingent der Nutzer hatte. Denn alle ab Tag X hochgeladenen Bilder und Videos werden vom Speicherplatz-Kontingent abgezogen, während alle zuvor hochgeladenen Medien weiterhin kostenfrei in der Cloud verbleiben können – vollkommen egal, wie viel Speicherplatz es belegt.

Es liegt in der Natur der Sache, dass das Kontingent irgendwann vollläuft und Nutzer etwas unternehmen müssen. Entweder man stellt das automatische Backup (und damit für viele Nutzer die einzige Datensicherung) ab und geht sehr sparsam mit weiteren Uploads um, ODER man abonniert zusätzlichen Speicherplatz bei Google One. Mit 115 GB statt 15 GB für 1,99 Euro pro Monat kommt man schon deutlich weiter, aber wer fleißig fotografiert und aufzeichnet, wird irgendwann nicht um ein höheres Kontingent herumkommen.

2. Immer mehr Premium-Features
Google Fotos konzentriert sich seit einiger Zeit sehr stark auf die Fotobearbeitung Videobearbeitung. Für Standardnutzer bleibt es allerdings bei den simplen Tools, während Premiumnutzer einen ganzen Schwung zusätzlicher Effekte, Bilderrahmen, KI-Funktionen und mehr erhalten. Die nachträgliche Belichtung, das Entfernen von Objekten und viele ähnliche Dinge gibt es nur für Pixel-Nutzer oder für Google One-Abonnenten.

Um die Nutzer immer wieder daran zu erinnern, dass es dieses Zusatzpaket gibt, werden die Features breit beworben und sind zum Teil auch innerhalb der App mit einem Google One-Logo sichtbar. Somit kommt auch kein begeisterter Nutzer auf die Idee, das Abo wieder zu kündigen. Als Vorteil kommt dazu, dass es die Zusatzfunktionen unabhängig vom Kontingent gibt und schon ab 1,99 Euro pro Monat (+100 GB) verfügbar sind.

Es ist das normale Modell, wie man es aus sehr vielen Apps und Plattformen kennt. Die Standardnutzung ist gratis und wer mehr möchte, der muss dafür bezahlen. Ich denke, dass dieser Schritt langfristig sogar mehr zahlende Nutzer bringt, als das Abschalten des kostenlosen unbegrenzten Speicherplatzes. Dazu kommt, dass es sich dabei um zusätzliche Leistungen handelt, während man den Nutzern damals „etwas weggenommen“ hat, das sie zuvor lange Zeit nutzen konnten.




3. Die Nutzer sanft drängen
Der 3. Schritt ist erst seit wenigen Tagen aktiv und vielleicht noch gar nicht bei allen Nutzern angekommen. In der Google Fotos-App für Android zeigt sich ein neuer permanenter Banner, der die Nutzer darauf hinweist, dass sie noch nicht das volle Potenzial von Google Fotos nutzen. Man weist darauf hin, dass die Nutzer sich einloggen und das automatische Backup aktivieren sollen. Beides sorgt ohne Frage für einen deutlichen Komfortgewinn.

Doch wir erinnern uns, dass der Medien-Speicherplatz nicht mehr kostenlos ist. Wer also den einfachen Schritten folgt (was sehr einfach gestaltet ist), fühlt sich vielleicht in den nächsten Monaten sicher und wird von der App nicht mehr genervt. Man wird aber auch vielleicht den verfügbaren Speicherplatz volllaufen lassen, ohne sich darüber bewusst zu sein. Denn wenn man ehrlich ist, ist das nur für erfahrene Nutzer wirklich transparent. Und so mancher Familien-Admin, der das Auto-Backup im Frühjahr 2021 für die Familie deaktiviert hat, könnte in den folgenden Monaten eine böse Überraschung erleben. Alle Infos zu dem Banner findet ihr in diesem Artikel.


Bitte fasst diesen Artikel nicht als Kritik, sondern einfach nur als Zusammenfassung auf. Ich habe selbst seit vielen Jahren ein Abo (und ein aktiviertes Backup) und bin von den Vorteilen überzeugt. Dennoch zeigen die Schritte die Richtung auf, dass Google die Nutzer zunehmend auch direkt und nicht mehr nur über Umwege (über Werbeanzeigen) zur Kasse bitten will. Das gilt nicht nur für Google Fotos.

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