Apple Vision Pro vs. Pixel Glass: Abtauchen oder nur informieren? Zwei völlig unterschiedliche Konzepte
Nach unzähligen vieler Hersteller und einigen Achtungserfolgen sollen die Augmented Reality-Brillen demnächst endlich ihren Durchbruch feiern und vielleicht sogar zum next big thing aufsteigen. Schon mit der ersten Generation der neuen Geräte könnten die Weichen dafür gestellt werden, wie solche Brillen genutzt werden, denn es stellt sich die Frage, ob man wirklich abtauchen oder nur zusätzlich informiert werden will.
Der Markt der Virtual Reality-Brillen ist schon recht alt, konnte aber niemals richtig abheben, obwohl die Hersteller gesamt sicherlich Milliardenbeträge darin investiert haben. Augmented Reality-Brillen haben da schon ein höheres Potenzial und wirklich interessant wird es mit Mixed Reality-Geräten, denen zumindest die unmittelbare Zukunft gehören wird. Wir haben kürzlich einen Vergleich zwischen Apple Vision Pro und Pixel Glass gezogen, der sich vor allem um den Formfaktor und die damit verbundenen Anwendungsbereiche dreht.
Trotz aller Technologien und smarten Funktionen muss man die Geräte darauf reduzieren, wie sie aufgebaut sind. Google setzte mit Google Glass und in Zukunft auch mit Pixel Glass auf ein sehr dezentes Gerät, das sich kaum von einer normalen Brille unterscheidet. Als Träger schaut man durch ein normales Brillenglas, auf dem an einer Seite mögliche Zusatzinformationen eingeblendet werden kann. Bei Apple hingegen taucht man in eine andere Welt ab – im wahrsten Sinne des Wortes. Das Design des Produkts erinnert vielleicht nicht umsonst an eine Taucherbrille, mit der man die Augen vor der Umgebung schützt. Denn bei Apple ist es ähnlich.
Mit der Apple Vision Pro ist man in einer ganz eigenen Welt, die das gesamte Blickfeld umfasst. Mit einem Rädchen lässt sich gewissermaßen die Transparenz regeln, um auch ein echtes Bild ohne Einblendungen zu sehen, aber grundsätzlich ist man abgeschottet. Nicht nur für das eigene Blickfeld, sondern durch das riesige Gerät im Gesicht auch sozial (würde ich zumindest behaupten). Zwar kann man die eigenen abgefilmten Augen einblenden lassen, aber trotz physischer Anwesenheit hat das etwas von Videotelefonie.
Abtauchen oder Zusatzinfos erhalten?
Der zweite große Unterschied ist, dass Googles Gerät dafür konzipiert ist, den ganzen Tag lang getragen zu werden, während man Apples Brille eher bewusst aufsetzt, um diese einige Stunden (oder weniger) zu nutzen. Die beiden Konzepte scheinen nicht miteinander vereinbar, sodass sich zeigen muss, welches das größere Potenzial hat. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Menschen zwischen den beiden Geräteklassen wechseln.
Aus heutiger Sicht scheint Googles Konzept das bessere zu sein, da es flexibler ist, die soziale Interaktion praktisch nicht beeinflusst und schon in den aktuell gezeigten Varianten kaum auffällt. Dazu kommt natürlich auch die Frage, ob man bei der Nutzung des Apple-Geräts tatsächlich so komfortabel mit Gesten arbeiten kann, wie es mit Maus, Tastatur oder Touch möglich ist. Selbst der Medienkonsum von Filmen oder Serien ist oftmals etwas, das Familien oder Freunde nach wie vor gemeinsam machen. Sitzen dann alle Personen mit einer Taucherbrille vor dem Gesicht nebeneinander? Das wäre ja ganz so, als wenn man nebeneinander sitzt und dennoch per Messenger miteinander kommuniziert (oops…).
Zukunftsprognosen in diese Richtung sind sehr schwer und vielleicht werden so manche Dinge schon in wenigen Jahren selbstverständlich sein, die heute noch merkwürdig wirken oder umständlich sind. Vielleicht könnte man meinem Artikel heute zustimmen und mir in wenigen Jahren um die Ohren hauen, wer weiß. Wir dürfen gespannt sein, wie Apples Gerät den Markt beeinflusst und wann Google das eigene Pixel Glass ausführlicher präsentiert.
P.S. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Google die Weiterentwicklung von Pixel Glass pausiert hat. Dennoch gehe ich davon aus, dass man dem grundsätzlichen Konzept auch zukünftig sowie mit Partnergeräten auf Basis von Android XR treu bleiben wird.
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter
Interessante Sichtweise ! Allerdings gibt es bisher nichts in Qualität vergleichbares ; Deshalb , hinkt der Vergleich doch sehr ; #WasnützteinschönesAutodasnichtfährt !