Google arbeitet schon seit längerer Zeit daran, die beiden Plattformen ChromeOS und Android unter dem Motto „BetterTogether“ etwas näher zusammenzuführen. Mit dem Release von ChromeOS 115 hat man kürzlich einen großen Schritt getan, der vielleicht etwas untergegangen ist, in Zukunft aber noch eine wichtige Rolle spielen könnte: Es lassen sich Android-Apps vom Smartphone auf das Chromebook streamen.
Chromebooks verfügen schon seit längerer Zeit über den „Phone Hub“, mit dem sich Android-Smartphones einbinden lassen. Wenn die Verbindung steht, lassen sich Benachrichtigungen vom Smartphone am Chromebook lesen, zum Teil darauf reagieren, es lassen sich Nachrichten abrufen, der Status des Smartphones abrufen und einiges mehr. Mit der neuen System-App Cross Device Service macht man einen großen Schritt und erweitert diese Möglichkeiten um die Smartphone-Apps.
ChromeOS kann seit langer Zeit Android-Apps ausführen, doch diese müssen lokal installiert werden und haben offiziell keinerlei Verbindung zu den Smartphone-Apps. Dabei wird es erst einmal bleiben, doch mit Cross Device bringt man die auf dem Smartphone installierten Apps auf das Chromebook. Diese werden direkt auf dem Smartphone ausgeführt und nur auf das Chromebook gestreamt, wo die Oberfläche in einem entsprechend großen Fenster dargestellt und ferngesteuert werden kann. Möglich ist das wohl bei fast allen Apps.
Cross Device wurde schon vor einigen Monaten im Google Play Store entdeckt und mit dem gestrigen Rollout von ChromeOS 115 bringt man es erstmals auf viele Chromebooks. Auf den folgenden Screenshots könnt ihr sehen, wie das Ganze umgesetzt ist. Es läuft im Rahmen des Phone Hub, der die installierten Apps zur Ausführung anbietet. Zunächst die zuletzt verwendeten Apps und auf Wunsch die vollständige Auflistung aller kompatiblen Anwendungen.
Die App-Beschreibung von Cross Devices Services aus dem Play Store
Mit dieser App können Sie beispielsweise auf eine Nachricht antworten, den Status einer Mitfahrgelegenheit prüfen oder Ihre Einkaufsliste von Ihrem Chromebook aus starten/bearbeiten. Das spart Zeit und ermöglicht es Ihnen, sich auf Ihr Chromebook zu konzentrieren, ohne das Gerät wechseln zu müssen.
Es ist nur der erste Schritt für die Smartphone-Apps auf dem Chrome-Desktop und ich könnte mir vorstellen, dass es zunächst nur eine Notlösung ist. Denn auch Microsoft drängt Android-Apps auf den Desktop und Google bringt damit eine zweite Lösung. Wir haben die eigenständige Nutzung und das Streaming vom Smartphone. Es würde mir sinnvoll erscheinen, diese beiden Welten langfristig optional miteinander zu verknüpfen. Aber soweit sind wir noch nicht.
Derzeit ist das App-Streaming nur für wenige Nutzer möglich und es ist zu erwarten, dass man das zuerst Pixel-exklusiv halten wird. Aber die ersten Schritte sind getan.