Google arbeitet mit dem Projekt Starline schon seit längerer Zeit daran, die Videotelefonie auf ein völlig neues Level zu heben, wobei man die gezeigten Ergebnisse durchaus als revolutionär bezeichnen kann. Das Projekt ist nach wie vor im internen Testlauf, konnte aber kürzlich einen wichtigen Schritt machen. Jetzt hat man erstmals den bekannten YouTuber MKBHD für eine Testrunde eingeladen, der uns viele interessante Einblicke und Einschätzungen bringt.
Starline ist ein sehr ambitioniertes Projekt, das wir euch hier im Blog in den letzten Wochen ausführlich vorgestellt haben: Wir haben die Technologie erklärt, die Notwendigkeit sowie die Geheimnisse des Realismus geklärt und nur wenige Tage später hatte Google auf der Entwicklerkonferenz eine wichtige Ankündigung parat: Die bisher notwendige Videokabine kann entfallen und das gesamte nötige Equipment ist deutlich geschrumpft.
Vor wenigen Tagen hatte der YouTuber MKBHD (Marques Brownlee) als erster externer Tester die Möglichkeit, das Projekt Starline unter die Lupe zu nehmen – natürlich mit Videobegleitung. Schon in den ersten Szenen, die mit ziemlicher Sicherheit nicht gestellt waren, wird der beeindruckende Realismus sichtbar. Weniger bei der Bildqualität, die sich mit einer Kamera nicht so gut festhalten lässt, sondern vielmehr durch die Reaktion des Testers. Es dürfte ein echter Wow-Effekt gewesen sein.
Die Darstellung des Gesprächspartners ist so realistisch, dass Brownlee das Gefühl hatte, tatsächlich vor ihm zu sitzen. Das zeigt sich an Reaktionen, am Hingreifen zum Display und dem anderen Umgang mit der Person im Vergleich zu einem normalen Videotelefonat. Im ersten Moment könnte man als überrumpelter Tester sicherlich auch an einen Scherz denken und vermuten, dass die andere Person tatsächlich auf der anderen Seite des Tisches sitzt.
Im weiteren Verlauf des Videos und mit einem cleveren Kameratrick wird deutlich, wie Starline funktioniert. Denn das 3D-Display rendert ein Bild für das linke und eins für das rechte Auge, wobei auch die Kopfbewegungen der Personen ausführlich getrackt und analysiert werden. Durch eine Irreführung der Algorithmen wird sichtbar, wie Texturen plötzlich verschwimmen und nicht mehr korrekt dargestellt werden – was mit bloßem Auge und ohne diesen Kameratrick aber nicht sichtbar wäre.
Aber es zeigt, wie Starline funktioniert: Es wird kein Bild übertragen, sondern ein 3D-Modell der Person erstellt und dieses anschließend wieder mit Texturen versehen – in einer „super-realistischen“ Qualität. In weiteren Modi zeigt sich das 3D-Modell sowie die Tiefenkarte der Person. Außerdem ist zu sehen, dass das Projekt sofort beendet wird, wenn der Nutzer nicht mehr auf das Display schaut.
Das Video ist wirklich sehr interessant, nehmt euch die 12 Minuten Zeit und schaut es in voller Länge. Brownlee zeigt sich sehr begeistert, hinterfragt aber auch das Einsatzgebiet. Im Business-Bereich ist es wohl besser aufgehoben als im Privatbereich. Das gilt nicht nur für die Technologie, sondern auch die Anforderungen und mutmaßlich dem Anschaffungspreis.
Letzte Aktualisierung am 2024-10-30 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!