Die Künstliche Intelligenz ist bei weitem kein neues Thema, denn die vermeintlich schlauen Algorithmen kommen seit vielen Jahren in unterschiedlichen Produkten zum Einsatz und noch länger wird an diesen geforscht. Dennoch hat der gesamte Technologiezweig in der letzten Zeit sehr große Sprünge gemacht, was immer mehr Beteiligte zu Warnungen vor der Technologie veranlasst. Jetzt warnt auch ein KI-Pionier, der bis vor wenigen Tagen noch bei Google angestellt war, vor den Gefahren.
Die Künstliche Intelligenz sorgt für Begeisterung und Sorgen zugleich. Ohne Frage hat die Technologie in der öffentlichen Wahrnehmung jüngst einen großen Sprung gemacht, den so manch einer vor gar nicht all zu langer Zeit noch nicht für möglich gehalten hätte. Das gilt aber nicht nur für Nutzer, sondern auch für Menschen, die sich seit Jahrzehnten mit den Technologien beschäftigen. Jetzt warnt auch der KI-Pionier Geoffrey Hinton vor den Gefahren der KI. Hinton war bis vor wenigen Tagen noch bei Google angestellt. Geoffrey Hinton hat 2012 den technischen Grundstein für die heutigen generativen KIs gelegt.
Vielleicht ist das, was in den KI-Systemen vor sich geht, bereits jetzt viel besser als das, was im menschlichen Gehirn vor sich geht.
Geoffrey Hinton hat tiefe Einblicke in den KI-Markt und die Fortschritte der Technologie, wobei er sich sehr überrascht von den jüngsten Entwicklungen zeigte: Noch vor fünf Jahren dachte er, dass es mehrere Jahrzehnte dauern wird, bis die KI intelligenter ist als der Mensch. Und heute würde er nicht abstreiten, dass die KIs schon jetzt intelligenter als Menschen sind. Das für sich wäre kein großes Problem, denn auch viele andere Technologien sind in ihren Bereichen besser als der Mensch. Roboter sind präziser, Autos schneller,…
Hinton gehört nun auch zu den Beteiligten, die eine KI-Regulierung fordern und aktiv vor den Gefahren warnt, die von diesen Technologien ausgehen.
Fake Facts sind das größte Problem
Wer an Gefahren und KI denkt, hat vielleicht schnell das Bild von Arnold Schwarzeneggers bekanntester Rolle im Kopf. Aber darum geht es gar nicht, zumindest sind (mutmaßlich) heute noch nicht soweit. Viel mehr geht es um die Gefahr, vor der auch schon viele Google-Mitarbeiter gewarnt haben und die laut Berichten vom Unternehmen mittlerweile überhört werden. Es geht darum, dass die KI Fakten ausspuckt, die nicht korrekt sind.
Chatsysteme wie ChatGPT werden das Internet mit Falschinformationen überfluten und die Menschen sind nicht in der Lage, zu unterscheiden, was wahr oder was falsch ist.
Das kann ein ernsthaftes Problem sein, das ist schon heute absehbar. Schon seit Jahren gilt für viele Menschen: Was Google nicht findet, existiert nicht. Und was Wikipedia sagt, das ist Fakt. In den meisten Fällen mag das korrekt sein, aber bei den KIs hat es ein neues Level erreicht. Denn diese verbreiten Falschinformationen als Fakten, die dann wiederum an anderer Stelle wiedergegeben und erneut von den KIs aufgenommen werden könnten. Ein Kreislauf der Verdummung, bei dem wahre Informationen und vielleicht auch nicht ganz so bekannte Fakten verlorengehen.
Google selbst hat mehrere Jahre vor diesen Gefahren gewarnt, nimmt diese aber plötzlich nicht mehr ganz so ernst und löst das Problem durch einen kleinen Disclaimer unter den Antworten. Das macht die Fakten nicht richtiger und gerade Google als Informations-Maschine sollte darauf bedacht sein, dass diese Zukunft nicht eintritt. Laut eigenen Angaben, hat Geoffrey Hinton vor seiner Kündigung bei Google noch mit CEO Sundar Pichai über dieses Thema gesprochen, dazu aber leider keine Details verraten.