Das Infotainment-Betriebssystem Android Automotive soll in der nächsten Zeit funktionell große Schritte machen, von denen Google kürzlich den ersten Schwung angekündigt hat. Die vielleicht wichtigste Neuerung wird die Unterstützung mehrerer Displays sein, denn je nach Fahrzeugklasse können bis zu fünf oder gar noch mehr verbaut sein. Interessant wird das in Kombination mit YouTube, aber auch für andere Einsatzbereiche.
Mit Android Auto hat Google den Infotainment-Bereich innerhalb weniger Jahre geprägt und dafür gesorgt, dass sich die Infotainment-Plattform in fast jedem Fahrzeug nutzen lässt. Doch die Zukunft gehört Android Automotive, das deutlich mehr Möglichkeiten bieten kann und sich langfristig nicht nur auf ein Display beschränken wird. Schon mit Android Automotive 14, das noch in diesem Jahr erscheinen sollte, will man eine Multiscreen-Unterstützung integrieren.
Multiscreen bedeutet, dass sich das Betriebssystem nicht nur auf ein Display beschränkt, sondern Inhalte auf mehreren Bildschirmen im Auto ausspielen kann. Im obigen Beispiel zeigt man, was das in der Kombination mit der ebenfalls angekündigten Unterstützung für YouTube-Videos im Auto für Möglichkeiten eröffnet: Am Hauptdisplay an gewohnter Stelle lässt sich auswählen, auf welchen Displays das laufende Video übertragen werden soll. Das dürfte dazu führen, dass sich Fahrzeuge mit Display in der zweiten Reihe schneller als bisher etablieren und nicht mehr nur der absoluten Oberklasse vorbehalten sind.
Rein technisch betrachtet führt das vor allem dazu, dass ein YouTube-Video auch während der Fahrt in den hinteren Reihen abgespielt werden kann. Denn zumindest am Hauptdisplay wird das Video beendet, sobald sich das Fahrzeug in Bewegung setzt.
Aber die zusätzlichen Displays müssen keine Einbahnstraße sein, denn man ist in puncto Bedienung schon eine Idee weiter: Beifahrer und Mitfahrer könnten ebenfalls App-Zugriff haben und Informationen an den Fahrer weiterleiten. Im obigen Beispiel ist zu sehen, wie an einem sekundären Display ein Ziel gesucht, ausgewählt und anschließend an das Hauptdisplay des Fahrers gesendet wird. Hat ein bisschen was vom Taxi, aber prinzipiell wären noch viele weitere solcher Funktionen denkbar. Vor allem im Entertainment-Bereich.
Ich hatte bisher kein Fahrzeug mit Displays in der zweiten Reihe und würde vermuten, dass das auch bei vielen anderen unserer Leser der Fall ist. Aber mit Android Automotive könnte sich das innerhalb einiger Jahre ändern und dieses Konzept verbreitet werden. Denn wenn die Displays mehr als nur Videos vom DVD-Player im Kofferraum abspielen können (überspitzt gesagt), wird das ein interessantes Feature des Infotainment-Bereichs, der bisher hauptsächlich auf den Fahrer und maximal den Beifahrer zugeschnitten war.
Wir dürfen auf die offizielle Ankündigung von Android Automotive 14 gespannt sein, die für Spätsommer/Herbst erwartet wird.
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