Die Google-Schwester Waymo beschäftigt sich seit vielen Jahren mit autonomen Fahrzeugen und dürfte einen großen Erfahrungsschatz aufgebaut haben, der auch heute weiter wächst. Dennoch kommt es im Straßenverkehr immer wieder zu Situationen, die es zuvor nicht gegeben hat – so wie bei menschlichen Fahrern auch. Vor wenigen Tagen sind gleich fünf Waymo-Fahrzeuge im Nebel stehengeblieben und haben für einige Minuten den Verkehr behindert.
Autonome Fahrzeuge bzw. deren steuernde KIs haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und fahren längst zuverlässig genug, um diese ohne menschlichen Sicherheitsfahrer am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen zu lassen – zumindest in den USA. Die Verkehrsregeln und den Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmern hat man zur Genüge üben und immer weiter verbessern können, doch ein nicht-kontrollierbarer Faktor macht noch Sorgen: Das Wetter.
Schon vor einigen Jahren hatte Waymo in einem längeren Beitrag über Wetter-Schwierigkeiten geschrieben, denn die KIs wurden vor allem im sonnigen Kalifornien mit „perfektem“ Wetter trainiert, sodass selbst Regen für Probleme sorgte. Diese Probleme ist man angegangen und mittlerweile sollte Regen die Fahrweise nur aus sicherheitstechnischer Sicht beeinflussen. Nebel hingegen kommt eher selten vor und lässt sich somit kaum unter realen Bedingungen und außerhalb der Labors testen.
Am 11. April soll es in San Francisco in den frühen Morgenstunden dichten Nebel gegeben haben, den die Fahrzeuge offenbar als zu hohes Risiko eingestuft haben und entsprechend stehengeblieben sind. Für mehrere Minuten haben gleich fünf Waymo-Fahrzeuge, die gerade im Verbund unterwegs gewesen sind, den Dienst quittiert und haben gewartet, bis sich der Nebel auflöst und die Sicht verbessert. Auf folgendem Foto ist die Szene zu sehen.
Auf dem Foto sieht es zuerst nicht ganz so schlimm aus, aber vielleicht war es auch schon am Ende der Nebelschwade. Dass die Fahrzeuge stehengeblieben sind, könnte man der Technologie als Schwäche auslegen, aber darum geht es gar nicht. Viel mehr geht es darum, dass die Fahrzeuge einfach stehengeblieben sind und sich keine gute Parkposition gesucht haben. Das gilt vor allem für das Fahrzeug auf der linken Seite, das auf der Mittelspur stehengeblieben ist.
Natürlich hätte man weiterfahren können, aber auch so mancher menschlicher Fahrer nimmt sich sicherlich die paar Minuten und wartet eine bessere Sicht ab, dann allerdings hoffentlich an einer besseren Position. Ein Waymo-Sprecher hat den Vorfall bestätigt und berichtet, dass man den Umgang mit Nebel verbessern und an der „Park-Performance“ schrauben will. Es ist natürlich ein Unterschied, ob man im Stadtverkehr oder möglicherweise auf einer Schnellstraße stehenbleibt und man kann nur hoffen, dass die Waymos in solch einem Fall nicht zu Autobahn-Parkern werden.
[Golem & SF Chronicle]