Smart Home: Google stellt zahlreiche Produkte ein – Smart Displays, Nest Secure, Works with Nest und mehr

google 

Das Thema Smart Home hat für Google einige Jahre lang eine große Rolle gespielt und wurde sowohl mit dem Google Assistant als auch zahlreichen eigenen und mit Drittanbietern entwickelten Geräten bearbeitet. Doch jetzt scheint man sich weitgehend davon verabschieden zu wollen, denn in den letzten Tagen gab es eine wahre Flut an Ankündigungen rund um die Einstellung von Smart Displays und Smart Home-Produkten.


nest produkte 2022

Das Smart Home wurde viele Jahre gehypt, noch bevor es in den Alltag vieler Menschen eingezogen ist. Mittlerweile dürften sehr viele Haushalte über eine Auswahl mehr oder weniger smarter Produkte verfügen, was auch den großen Ambitionen von Google oder auch Amazon zuzuschreiben ist und mit der Verbreitung von Smart Speakern unterstützt wurde. Doch beide haben bemerkt, dass sie zwar hohe Marktanteile erzielen, aber kein Geld damit verdienen können. Weder mit den Sprachassistenten noch mit den meist sehr günstig verkauften Geräten.

Google scheint aber nicht nur die Entwicklung des Assistant deutlich zurückzufahren, sondern auch einen großen Teil der Smart Home-Aktivitäten. Hier findet ihr eine schnelle Übersicht über alle Ankündigungen der letzten Tage:

Works with Nest wird eingestellt
Das vor einigen Jahren wichtige Label Works with Nest wurde schon vor längerer Zeit pausiert und bald zieht man den Stecker. Ab dem 29. September 2023 wird die Schnittstelle nicht mehr funktionieren und alle darauf angewiesenen Verbindungen werden nicht mehr funktionieren.

Starting Sept. 29, those connections will no longer work and you will lose access to them.

Wer also sein Smart Home rund um Nest aufgebaut und auf das Label geachtet hat, wird ab Ende September Probleme haben. Das ähnliche Programm „works with Google Assistant“ ist zwar nicht betroffen, aber auch bei diesem sollte man mit langfristigem Blick wohl vorsichtig sein.




nest guard

Nest Secure wird eingestellt
Mit Nest Secure hat man vor einigen Jahren eine ganze Produktpalette an Lösungen rund um die Smart Home-Überwachung vorgestellt: Bewegungsmelder, Fenster- und Tür-Überwachung, eine Smart Home-Zentrale und einiges mehr. Das Ganze ließ sich zu einer smarten Alarmanlage zusammenfügen und in das Nest-System integrieren. Doch schon zwei Jahre später wurde das Aus verkündet und jetzt zieht man auch den noch verbliebenen Geräten den Stecker.

Die gesamte Plattform, die zuvor ein Abo erforderte, wird ab dem 8. April 2024 nicht mehr funktionieren. Und weil es ohne Cloud-Anbindung nicht nutzbar ist, müssen die Nutzer spätestens ab diesem Tag tatsächlich auf ein alternatives System umsteigen. Google bietet zwar Ersatz, aber dennoch ist das sicherlich nichts, was man schon einige Jahre später wieder hätte umrüsten wollen. Alle Infos dazu findet ihr in diesem Artikel.

Dropcam-Kameras werden eingestellt
Google Nest hat Dropcam im Jahr 2014 übernommen und hat sich damit ein wenig mit der Übernahme von Nest durch Google überschnitten. Die ersten Nest-Überwachungskameras waren umbenannte Dropcams. Jetzt hat man angekündigt, dass alle Dropcam-Kameras und auch die dazugehörige App ab 8. April 2024 nicht mehr funktionieren werden. Weil auch diese Kameras eine Cloudanbindung benötigen, sind sie tatsächlich ab diesem Tag nicht mehr einsatzbereit.

Unterstützung für externe Kameras
Seit wenigen Tagen werden externe Kameras in Google Home unterstützt, die nicht aus dem Hause Google Nest stammen. Das ist natürlich ein positiver Schritt, aber in der Gesamtbetrachtung vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass die Nest-Überwachungskameras ebenfalls intern bereits auf der Abschussliste stehen. Alle Infos zur Einbindung externer Kameras von Reolink, Arlo und vielen anderen Marken findet ihr in diesem Artikel.




Google Assistant-Smart Displays wird der Stecker gezogen
Google hat vor wenigen Tagen angekündigt, der ersten Smart Display-Generation von Drittanbietern den Stecker zu ziehen. Das betrifft alle Smart Displays von Drittanbietern, die auf die Google Assistant-Plattform setzen. Diese hat schon sehr lange keine Updates mehr erhalten und ab sofort wird der Support vollständig eingestellt. Das bedeutet gleichzeitig, dass einige Apps nicht mehr funktionieren und auch die Qualität bei der Videotelefonie und ähnlichen Aktivitäten sinken wird. Alle Infos dazu und welche Geräte betroffen sind, findet ihr in diesem Artikel.

Wenig Assistant-Funktionen auf den Nest Hub Smart Displays
Nicht nur Nutzer von Drittanbieter-Smart Displays müssen mit Einschränkungen leben, sondern auch Nutzer der Nest Hub Smart Displays. Obwohl Google die Smart Displays sogar noch im Verkauf hat und mit Assistant-Funktionen bewirbt, wird man einige davon in Kürze einstellen. Konkret betroffen sind in der ersten Welle die Assistant-Spiele sowie die Conversation Actions zur Steuerung einiger Apps. Es ist allerdings zu erwarten, dass im Laufe der Zeit noch weitere Features verlorengehen.

Alle Infos zur Assistant-Kürzung auf den Nest Hub Smart Displays findet ihr in diesem Artikel.

Nest-Produkte dauerhaft im Abverkauf
Die Nest Smart Home-Produkte sind im Google Store in Dauer-Aktion und somit dauerhaft im Abverkauf. Die Pakete aus Smart Display und Überwachungskameras sind seit Sommer letzten Jahres in Aktion „so lange der Vorrat reicht“. Also eindeutig ein Abverkauf, der noch dazu nicht ganz so gut vorankommen dürfte, wie man sich das vorgestellt hat. Das spricht nicht unbedingt dafür, dass man große Energien in Nachfolge-Generationen stecken wird.

Keine neuen Smart Speaker und Smart Displays
Google hat schon seit längerer Zeit keine neuen Smart Speaker und auch keine neuen Smart Displays mehr vorgestellt. Der letzte Smart Speaker „Nest Audio“ fliegt gefühlt etwas unter dem Radar und wurde schon im September 2020 auf den Markt gebracht. Mit Smart Displays hielt man sich noch mehr zurück und hat die erste Generation des Google Home Hub entsprechend in Nest Hub umbenannt. Die letzte große Neuerscheinung gab es 2019, während es 2021 nur ein Upgrade des Nest Hub mit gesteigerter Leistung gab, das man als neues Produkt vermarktete.

Es ist nicht zu erwarten, dass Google in diesem Jahr mit neuen Smart Display nachlegt, wenn man stattdessen das Pixel Tablet mit Smart Display-Funktion auf den Markt bringt. Wie es mit Smart Speakern weitergeht, lässt sich schwer einschätzen.




pixel tablet teaser 2

Pixel Tablet als Smart Display
Smart Displays haben sicherlich eine Zukunft, aber warum zieht Google diesen dann weitgehend den Stecker? Die Antwortet lautet „Pixel Tablet„. Denn man will offenbar die Produktkategorien der Tablets und Smart Displays vollständig zusammenführen und gleichzeitig Android auf Smart Displays etablieren. Sicher nicht die schlechteste Strategie, auch wenn sie erst einmal mit vielen Einstellungen und Ärgernissen für frühere Nutzer verbunden ist.


Man kann den Eindruck bekommen, dass Google sich weitgehend aus dem Smart Home-Bereich zurückziehen will und nur den Fuß in der Tür behalten will. Keine Smart Displays mehr, keine Drittanbieter, keine Heimüberwachung, weniger Assistant-Funktionen und nur das Pixel Tablet als „Not-Smart Display“. Auch die Videoüberwachung öffnet man für Drittanbieter, um perspektivisch keine eigenen mehr anbieten zu müssen, sodass vielleicht auch das Aus für die Nest Cams nur noch eine Frage der Zeit ist.

In puncto Smart Home-Steuerung bleibt man mit der Google Home-App am Ball, die in letzter Zeit stark auf Touch-Bedienung und Gerätesteuerung fokussiert wurde und auch an dieser Stelle den Google Assistant weiter verdrängt. Wir dürfen gespannt sein, ob man da bald eine neue Smart Home-Strategie verkündet. Ich hatte hier im Blog bereits die Prognose für einen stark gestutzten Assistant abgegeben und würde es Stand jetzt erweitern: Auch die Marke Nest und die gesamten Smart Home-Aktivitäten haben keine große Zukunft mehr.

» Smart Home: Google setzt wohl voll auf das Pixel Tablet – kann das Tablet ein echtes Smart Display ersetzen?

» YouTube Premium: Neue Vorteile für alle Abonnenten – smarte Downloads, Premium-Qualität und Watch Party

» Google TV: Neues Angebot mit über 800 Gratis-Sendern und neuem TV-Guide startet – vorerst US-only (Videos)

Letzte Aktualisierung am 2024-12-09 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket

comment 3 Kommentare zum Thema "Smart Home: Google stellt zahlreiche Produkte ein – Smart Displays, Nest Secure, Works with Nest und mehr"

  • Kann das sein, dass auch dritt Anbieter smart speaker bereits von Google der Stecker gezogen ist? Seit ein paar Tagen ist bekomme ich von meinen googeln assistieren enabelee Speicher TicHome Mini keine Antwort mehr. Als chromecast funktioniert er noch, aber sobald ich hey googeln sage hängt er sich auf. Es ist so, als würde er versuchen, sich mit googeln zu verbinden, schafft es aber nicht, gibt dabei aber keine Fehlermeldung sonder bleibt einfach hängen.

  • ich will wirklich nicht wieder anfangen zu motzen. Aber sowas ist einfach nicht hinnehmbar! warum kommt Google mit sowas durch? Ich habe. ir gerade vor ein paar Wochen 2 Google Nest HUBs gemauft. die dinger sond super. aber wohl schon bald nicht mehr einsetzbar. Nicht auszudenken, wer für sein Haus mit tausenden von Dollars oder Euros usw sein Smarthome auf Basis von NEST eingerichtet hat. Warum ist Google so unglaublich nicht vertrauenswürdig! Es könnte neben Apple DIE Eier legende Wollmilchsau Firma sein. aber stattdessen pinkeln sie den eigenen zahlenden Kunden ans bein.

  • Ganz einfach google ist mist warum ich habe auch so ein Gerät zu Hause du kannst 100 mal was fragen bekommst immer die falsche Antwort komischerweise ist Apple besser beantworte geben und das sieht man ja serbisch ist bei Google einfach null da wird nichts gemacht du kannst 100 mal anschreiben die sind aber zu blöd dass die Antwort geben oder Sie können nicht lesen oder Leben noch im Mittelalter und gehen dann Rauchzeichen

Kommentare sind geschlossen.