Sind Chromebooks wirklich eine Fehlinvestition? Neue Studie sieht Probleme + das sollte Google ändern
Die von Google geschaffene Geräteklasse der Chromebooks genossen lange Zeit nicht unbedingt den besten Ruf, denn vor allem in den ersten Jahren war die vollständige Konzentration auf den Browser recht mutig. Mittlerweile hat sich diese Ansicht ein wenig geändert, doch vor wenigen Tagen gab es harsche Kritik an den Geräten, die sich an US-Schulen als Fehlinvestition herausstellen. Aber ist das wirklich so?
Auf dem Papier können Chromebooks nicht mehr der Konkurrenz mithalten, darüber muss man gar nicht diskutieren. Aber das müssen sie auch gar nicht, denn Googles Ansatz des alles-in-den-Browser hat sich als zukunftsfähig herausgestellt. Zusätzlich bietet man seit langer Zeit Unterstützung für lokale Apps, Android-Apps und in puncto Hardwareleistung müssen sich die Geräte gar nicht mehr der Konkurrenz messen. Natürlich gibt es Anwendungsbereiche, in denen Chromebooks nicht in Frage kommen, aber im Büro-Alltag, Privatbereich oder in Schulen ist es für viele Nutzer ausreichend.
Vor wenigen Tagen gab es recht harte Kritik an den Chromebooks, die sich für viele US-Schulen als Fehlinvestition herausgestellt haben sollen. Man hatte das mit drei Argumenten begründet, die durchaus nachvollziehbar sind, aber auch im Gesamtbild betrachtet werden müssen. Die Argumente lauten, dass Chromebooks hohe Reparaturkosten haben, wenig nachhaltig sind und von Google nicht lange genug mit Updates versorgt werden.
Alle Argumente sind belegt und nachvollziehbar. Aus Sicht der Schulen, die die Chromebooks gekauft haben, ist das auch alles wenig erfreulich. Allerdings dürfte es um die Technik-Kenntnisse der Schuleinkäufer meist auch nicht so gut bestellt sein oder es zählt einzig und allein der Preis – das billigste Produkt gewinnt. Auch das ist sicherlich nachvollziehbar und damit stoßen dann zwei Welten zusammen.
Chromebooks – das teure Missverständnis?
Die Studie berichtet nun davon, dass die Reparatur von Chromebooks sehr teuer ist und bei größerem Umfang wohl den Preis eines Neugeräts übersteigt. Konkret gibt man an, dass der Austausch einer Tastatur etwa 89 Dollar kostet und dies bei einem im Schulunterricht genutzten Gerät wohl deutlich häufiger vorkommt als im Privat- oder Business-Bereich. Bei einem Gesamtpreis von knapp 200 Dollar für das Chromebook ist das in Relation natürlich sehr teuer. Betrachtet man nur die Kalkulation, erscheinen Chromebooks daher nicht unbedingt lohnenswert.
Hätte die Schule nun Windows-Laptops oder gar Macbooks zum vierfachen Preis oder noch höher eingekauft, müsste man die Tastatur möglicherweise ebenfalls austauschen und erneut 89 Dollar oder gar mehr auf den Tisch legen. Das macht die Sache nicht besser, aber in Relation zum Kaufpreis eines neuen Geräts wirkt es dann eben günstiger. Natürlich kann man das in Sachen Nachhaltigkeit kritisieren – was man auch tut – aber finanziell betrachtet war das Chromebook dennoch die bessere Wahl.
Natürlich hätte man auch zu einem höherwertigen Chromebook greifen können, sodass ein mehrfacher Komponententausch gar nicht erst notwendig ist oder zumindest seltener vorkommt.
Kurze Updates
Kritisiert wird außerdem, dass die Chromebooks nicht lang genug mit Updates versorgt werden. Google gibt mittlerweile eine Update-Garantie von acht Jahren, aber das gilt nur für neuere Geräte. Außerdem laufen diese acht Jahre ab dem Tag der Zertifizierung und nicht des Verkaufs. Kaufen die Schulen also Restposten ein, die vielleicht schon ein oder zwei Jahre im Lager liegen und dann bis zur Verteilung an die Schüler lange Wartezeiten haben, kann sich dieser Zeitraum sehr verkürzen. Die Studie spricht von durchschnittlich vier Jahren.
Das sollte Google verbessern
Die Macher der Studie haben nun nachvollziehbare Forderungen bzw. Vorschläge an Google:
- Längere Updates: Der Update-Zeitraum sollte auf zehn Jahre erweitert werden, was laut der Studie problemlos möglich sein sollte.
- Einfachere Reparaturen / Hardware-Standards: Google sollte dafür sorgen, dass die Hersteller Ersatzteile liefern können, feste Standards schaffen und mehr Kontrolle über das Hardware-Ökosystem übernehmen. Zum Teil wurden mehrmals pro Jahr Detailänderungen an Bauteilen wie etwa dem Display vorgenommen, die den Austausch unter mehreren Geräten nicht ermöglicht.
Googles Statement zur Studie:
Wir haben fleißig mit unseren Hardwarepartnern zusammengearbeitet, um die Jahre des garantierten Supports für Chromebooks zu verlängern, und seit 2020 bieten wir jetzt acht Jahre automatische Updates an, gegenüber fünf Jahren im Jahr 2016. Wir arbeiten auch immer mit unseren Geräteherstellerpartnern daran. Sie bauen segmentübergreifend zunehmend Geräte mit recycelten und zertifizierten Materialien, die reparierbarer sind, und verwenden im Laufe der Zeit Herstellungsverfahren um die Emissionen reduzieren.
Regelmäßige Softwareupdates für Chromebooks fügen alle vier Wochen neue Funktionen hinzu und verbessern die Gerätesicherheit, sodass wir die Softwareerfahrung kontinuierlich wiederholen und gleichzeitig sicherstellen können, dass ältere Geräte weiterhin sicher und zuverlässig funktionieren, bis ihre Hardwareeinschränkungen die Bereitstellung von Updates extrem erschweren.
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Weil der US-Bildungsmarkt seit jeher das wichtigste Geschäftsfeld für Chromebooks ist, sollte Google auf diese Studie reagieren und es nicht bei obigem Statement belassen. Längere Updates sind immer besser, aber natürlich muss man schauen, ob zehn Jahre wirklich realistisch sind. Auch in puncto Nachhaltigkeit, die man sich ja offiziell auf die Fahnen geschrieben hat, würde man damit punkten.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-02 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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