In einigen Ländern haben sich Chromebooks als echte Alternative zu Geräten mit Windows und MacOS etabliert, auch wenn die Marktanteile noch deutlich geringer sind als die der Konkurrenz. Wirklich gut läuft es im US-Bildungswesen, denn in den Schulen haben Chromebooks recht hohe Anteile und erfreuen sich aus nachvollziehbaren Gründen großer Beliebtheit. Doch jetzt gibt es Kritik an den Geräten, die sich für einige Schulen gar als Fehlkauf erwiesen haben sollen.
Der Home Office-Boom hat die Verkaufszahlen der Chromebooks in ungeahnte Höhen schießen lassen und dafür gesorgt, dass die zuvor oftmals belächelten Geräte zur echten Alternative wurden. Mittlerweile hat sich das wieder deutlich beruhigt, doch die Chromebooks sind in Schulen, Unternehmen und im Privatbereich angekommen. Vor allem der US-Bildungsmarkt galt lange Zeit als DER Antreiber für Chromebooks, denn es wurden im Laufe der Jahre Millionen Geräte angeschafft. Zum Teil von Google „spendiert“, zum größten Teil aber aus Eigenantrieb der Schulen gekauft.
Doch jetzt heißt es in einer Studie der US Public Interest Research Group, dass die Chromebooks für einige Schulen mittlerweile als Fehlkauf eingestuft werden müssen. Dafür gibt man drei Gründe an, die sich mit den gelieferten Begründungen nachvollziehen lassen: Vergleichsweise hohe Reparaturkosten, zu kurze Updates und eine damit verbundene fehlende Möglichkeit des Wiederverkaufs.
Zu hohe Reparaturkosten
Kritisiert wird, dass die Reparaturkosten in Relation zum Verkaufspreis zu hoch seien. Als Beispiel gibt man an, dass eine Ersatz-Tastatur mit etwa 90 Dollar zu Buche schlägt, während das gesamte Chromebook nur etwa 200 Dollar gekostet hat. Prozentual nachvollziehbar, aber eigentlich kritisiert man hier den niedrigen Verkaufspreis und nicht den Tastaturpreis. Denn eine Tastatur für Macbooks oder Windows-Geräte ist sicherlich nicht günstiger, aber in Relation zum Gerätepreis dann eben doch anders einzustufen.
Zu kurze Updates
Als zweiten Kritikpunkt führt man an, dass die Geräte nicht lang genug mit Updates versorgt werden. Zwar gewährt Google mittlerweile acht Jahre Betriebssystem-Updates (bis 2016 waren es nur fünf Jahre), aber dieser Zeitpunkt gilt ab dem Tag der Zertifizierung und nicht des Kaufs. Wenn die Schulen dann günstige Geräte kaufen, die schon seit einiger Zeit im Verkauf sind, ist der Update-Zeitraum natürlich kürzer. Laut der Studie gibt es somit real nur etwa vier Jahre Updates.
Lassen sich kaum Wiederverkaufen
Sobald Chromebooks nicht mehr aktualisiert werden, lassen sie sich aufgrund technischer Einschränkungen nicht mehr in vollem Umfang nutzen und sind somit kaum noch etwas wert. Aber auch als Ersatzteilspender dienen sie wohl nicht, denn die Hersteller bringen immer wieder kleine Änderungen an einzelnen Komponenten, die nicht zur anderen Modellen kompatibel sind.
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Das sind sicherlich gute Argumente gegen ein Chromebook. Zur Verteidigung der Chromebooks muss man aber auch sagen, dass diese deutlich günstiger sind. Natürlich ist der Preis für viele Anwender das Hauptargument, aber man kann von einem 200 Dollar-Gerät nicht die Qualität eines 800 Dollar-Geräts erwarten. Vor allem dann nicht, wenn das „Billig-Chromebook“ in Schulen eingesetzt wird, wo es so manchen Schüler-Härtetest überstehen muss. In puncto Software-Updates könnte Google aber sicherlich nachlegen.
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[US PIRG]