Viele Google-Plattformen erfreuen sich großer Beliebtheit und gehören zu den täglich genutzten Produkten, denn sie bieten viele Funktionen, sind oftmals gut integriert und haben mit ihrem Umfang kaum Konkurrenz. Dem steht allerdings Googles mangelhafte Kommunikation gegenüber, die man in einigen Fällen schon als Arroganz bezeichnen kann. Das hat sich erst in dieser Woche wieder bei der Einführung der Google Drive-Limits gezeigt.
Viele populäre Google-Produkte sind so angelegt, dass die Nutzer diese umfangreich nutzen und viele Daten darin ablegen können. Hat man sich dann erst einmal häuslich eingerichtet, fällt der Wechsel schwer und man befindet sich im „goldenen Käfig“. Natürlich kann man jederzeit wechseln, aber gerade bei den gut integrierten Produkten, wie etwa dem Workspace-Paket, überlegt man sich das zwei Mal. Das weiß auch Google.
Immer wieder zeigt sich, dass Googles größte Schwäche die Kommunikation ist, nicht nur bezogen auf das eigene Messenger-Versagen. Das gilt auch für Ankündigungen von wichtigen Änderungen oder die Kommunikation bei Problemen. In diesen Tagen hat sich das erneut bei den ausgebliebenen Pixel-Updates gezeigt, mehr noch aber beim Google Drive Datei-Limit. Während das verschobene Pixel-Update ärgerlich ist, konnte das Drive-Limit sehr problematisch werden.
Ohne jegliche Ankündigung hat man ein Datei-Limit eingeführt, das eine maximale Anzahl an speicherbaren Dateien festlegt. Dieses Limit war unabhängig vom Speicherplatz-Kontingent und hat dafür gesorgt, dass einige Nutzer trotz teurem Speicherplatz-Abo plötzlich nichts mehr speichern konnten. Die einzige Lösung, die auch vom Support kommuniziert wurde, war das Löschen von Dateien. Aus meiner Sicht ein absolutes Unding, gerade für zahlende Nutzer.
Das Google Drive-Team wusste sehr genau, dass es „einige Nutzer“ gibt, die über diesem Limit liegen und dennoch hat man es ohne Ankündigung von heute auf morgen eingeführt. Man nahm also in Kauf, dass Nutzer das Produkt plötzlich nicht mehr benutzen können, für das sie bezahlen. Es muss klar sein, dass gerade die Nutzer, die mehr als fünf Millionen Dateien bei Drive ablegen, zu den Powernutzern gehören und vielleicht darauf angewiesen sind. Diesen blockiert man plötzlich und ohne Vorwarnung den Cloudspeicher.
Google hat den Fehler eingesehen und das Limit schnell wieder abgeschafft, aber der Schaden ist dennoch angerichtet. Wie kann man sich als Nutzer, egal ob Privat, Powernutzer oder gar Business-Nutzer, wenn man sich nie sicher sein kann, welche Ideen das Drive-Team in der Schublade hat. Aus meiner Sicht zeugt das von einer gewissen Arroganz des Unternehmens, wenn man die Nutzer nicht informiert und wohlwissend ist, dass es Nutzer sehr negativ betreffen wird. Auf dem Papier sind es „nur wenige Nutzer“, aber das macht die Sache für die einzelnen Nutzer nicht besser. Doch bei gut zwei Milliarden Nutzer ist auch ein kleiner Prozentsatz eine ganze Masse an Nutzer und man weiß ja nie, wann man selbst bei einem Problem zu dieser Gruppe zählt.
Ich habe hier schon häufiger kommentiert, dass Google dringend an der Kommunikation in jeglichen Bereichen arbeiten sollte. Denn die Zeiten des großen Wachstums sind vorbei und man kann sich den „Luxus“ nicht mehr leisten, Nutzer im Regen stehenzulassen – vor allem dann nicht, wenn sie für die Produkte bezahlen. Das gilt in dieser Woche für Drive und die Pixel-Updates, in der Vergangenheit aber auch schon für unzählige weitere Fälle.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-06 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!