Google Drive: Das sind die kaum bekannten Limits für geteilten Cloudspeicher – Speicherplatz ist nicht alles
Cloudspeicher sind sehr praktisch und erfreuen sich seit vielen Jahren sowohl im privaten Bereich als auch zunehmend im Business-Umfeld großer Popularität – unter anderem das Google Drive. Bisher gab es kaum Einschränkungen bei der Nutzung, doch das hat(te) sich kürzlich geändert. Anlässlich dessen zeigen wir euch die bekannten Limits von Google Drive, die die meisten Nutzer mutmaßlich niemals erreichen werden.
Cloudspeicher haben den Vorteil, dass die abgelegten Dateien normalerweise immer und überall zugänglich sind, dass man sich nicht um Backups oder fehlerhaften Speicher sorgen muss (nicht bei allen Anbietern) und kaum Einschränkungen bei der Nutzung hat. Die einzige Grenze ist das verfügbare Speicherplatz-Kontingent, dass man bis zum Rand ausschöpfen und anschließend bei Bedarf neuen Speicherplatz dazubuchen kann. Das gilt auch bei Google Drive, dachten wir bisher.
Tatsächlich gibt es neben dem verfügbaren Speicherplatz noch drei (kurzzeitig vier) weitere Einschränkungen, die kaum kommuniziert werden. Das liegt daran, dass diese tief in den Workspace-Bedingungen versteckt sind und aufgrund ihrer Höhe für die allermeisten privaten Nutzer ohnehin niemals erreicht werden dürften. Erst vor wenigen Wochen hatte man die Beschränkung eingeführt, dass sich nicht mehr als fünf Millionen Dateien ablegen lassen. Das galt für alle Nutzer, unabhängig vom Abo und Speicherplatz. Man hat das aber schon wenige Tage nach den Medienberichten wieder zurückgezogen.
Sowohl dieses temporäre neue Limit, das wohl erst seit Mitte Februar dieses Jahres galt, als auch die folgenden Limits lassen sich nur schwer einordnen. Für Privatnutzer aus meiner Sicht bei normaler Nutzung unerreichbar, im Business-Bereich mit einigen Sync- und Backup-Tools sowie in größeren Organisationen vielleicht doch etwas, das man bei intensiver Nutzung bedenken sollte. Gut möglich, dass es noch weitere Limits gibt, die bisher nur nicht bekannt geworden sind, weil kein Nutzer daran gekratzt hat.
Das sind die Limits bei Google Drive:
- Maximal 400.000 geteilte Dateien: Nutzer können maximal 400.000 Dateien mit anderen Nutzern teilen, das gilt auch in Organisationen. Dieses Limit gilt für eigene geteilte Dateien und nicht für Empfänger. Wer also bereits 400.000 Dateien geteilt hat, kann weiterhin von anderen Nutzern eingeladen werden, aber selbst nichts mehr teilen.
- Maximal 20 Ordner-Hierarchien: In geteilten Laufwerken darf die Ordner-Hierarchie maximal 20 Ebenen tief sein. Also Ordner-in-Ordner-in-Ordner-in… Ich denke, dass könnte bei umfangreichen Organisationen und Projekten tatsächlich das Limit sein, an das man am ehesten kratzt.
- Maximal 750 GB Upload pro Tag: Unabhängig vom verfügbaren Speicherplatz können maximal 750 Gigabyte Daten pro Tag in ein Google Drive-Konto hochgeladen werden. Das sind immerhin mehr als 31 Gigabyte pro Stunde, entspricht gut 70 Mbit/s Upload-Geschwindigkeit.
- Abgeschafft: Maximal fünf Millionen Dateien: Es lassen sich nicht mehr als fünf Millionen Dateien und Ordner im Google Drive speichern. Wird das Limit überschritten, geht der Cloudspeicher in den Lesen-Modus und ermöglicht weder eine Datei-Erstellung noch den Upload. Beachtet: Das Limit war nur wenige Wochen aktiv und wurde nach den ersten Beschwerden wieder abgeschafft. Dennoch bin ich der Meinung, dass man so etwas nicht ungeplant eingeführt hat und möglicherweise in anderer Form und mit höherem Limit bald zurückbringt.
Einige weitere Beschränkungen und Limits findet ihr in diesem Support-Artikel, diese beziehen sich allerdings auf das Teilen von Dateien und nicht direkt auf die Ablage. Erwähnenswert wäre vielleicht noch, dass die maximale Größe einer einzelnen Datei bei 5 Terabyte liegt – aber auch das wird der durchschnittliche Nutzer niemals erreichen. Fangfrage: Wie lässt sich eine 5 TB-Datei hochladen, wenn maximal 750 GB pro Tag hochgeladen werden können? Das müsste man wohl in puncto Upload-Geschwindigkeit perfekt timen.
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