Google betreibt seit vielen Jahren die Plattform Mein Gerät finden, die längst tief in das Android-Ökosystem integriert ist und das Aufspüren von Smartphones aus demselben Google-Konto ermöglicht. Der Ausbau der Plattform ging nur sehr schleppend voran, doch schon in wenigen Wochen dürfte man diese sehr umfangreich erweitern und dank eines globalen Netzwerks um unzählige weitere Geräte erweitern. Auch neue Hardware in Form von Google-eigenen Bluetooth-Trackern ist geplant.
Es ist seit langer Zeit bekannt, dass Google am Ausbau des ‚Mein Gerät finden‘-Netzwerks arbeitet, das in viele Richtungen erweitert werden soll und längst nicht mehr nur Smartphones aufspüren soll. Wir haben euch alle Entwicklungen zuletzt im Januar in diesem Artikel zusammengefasst, doch weil es mittlerweile viele neue Informationen gibt und wir den Start schon für den kommenden Monat erwarten, gibt es hier noch einmal eine aktuelle Zusammenfassung.
Google plant globales Gerätenetzwerk
Plattformen wie ‚Mein Gerät finden‘ oder auch Apples ‚Wo ist?‘ sind darauf angewiesen, dass die zu suchenden Geräte eine aktive Internetverbindung haben, um entsprechend mit den Servern kommunizieren zu können. Das ist aber oftmals nicht der Fall, denn entweder ist der Akku leer, der Langfinger hat vorsorglich die Datenverbindung deaktiviert oder es handelt sich schlicht und einfach um ein Gerät ohne eigene Internetanbindung, wie etwa Kopfhörer oder viele Smartwatches.
Apple hat das Problem mit einem globalen Gerätenetzwerk gelöst und Google wird den gleichen Weg gehen. Man spannt ein weltweites Netzwerk aus allen Android-Geräten, die untereinander kommunizieren und Geräte in der Nähe melden können. Und somit kann beispielsweise der verlorene Kopfhörer über das Android-Smartphone einer unbekannten Person in der Nähe aufgespürt werden. Wie man das technisch umsetzt und welche Opt-in und Opt-out Möglichkeiten es gibt, werden wir wohl erst zur Google I/O erfahren.
Standortspeicher für verbundene Geräte
Aus Teardowns ging schon vor einigen Monaten hervor, dass Google allen Nutzern die Möglichkeit geben wird, einen Standortspeicher für verbundene Geräte zu nutzen. Mit diesem soll der zuletzt bekannte Standort eines Geräts im Google-Konto gespeichert werden und beim Aufspüren abgerufen werden können. Es ist zu erwarten, dass man das zuerst für die eigenen Geräte anbieten wird und auch nur optional anbietet, aber grundsätzlich ist es natürlich ein guter Anhaltspunkt um herauszufinden, wo ein Gerät zuletzt „gesehen“ wurde.
Auch Offline-Geräte auffindbar
Das wichtigste Argument für das Netzwerk ist die Kombination aus den ersten beiden Punkten. Das neue ‚Mein Gerät finden‘ soll in der Lage sein, Geräte aufzuspüren, die ausgeschaltet sind. Der zuletzt bekannte Standort ist dafür natürlich ein guter Anhaltspunkt, aber dürfte in einigen Fällen nicht weiterhelfen. Stattdessen setzt man auf das globale Gerätenetzwerk zur Kommunikation aller Geräte untereinander. Jedes Gerät fungiert als Brücke zwischen den anderen, bis es seinen zuletzt bekannten Standort melden kann. Auch die Bluetooth-Chips abgeschalteter Geräte sollen noch kommunizieren können.
Hardware-Unterstützung für einige Features notwendig
Damit der vorherige Punkt funktioniert, muss die Hardware dies unterstützen. Es wird notwendig sein, dass Bluetooth-Chips auch bei ausgeschaltetem Gerät bzw. fast leerem Akku noch genügen Restpower haben, um für einen etwas längeren Zeitraum eine Verbindung aufzubauen. Es ist davon auszugehen, dass die neuen Generationen der Pixel-Produkte dies unterstützen und Google dies in irgendeiner Form zukünftig auch anderen Herstellern im Android-Ökosystem „empfehlen“ wird.
Pixel Finder Bluetooth-Tracker
Als zusätzliche Brücke sowie für das Auffinden von Dingen ohne Verbindungsmöglichkeit wird Google selbst Bluetooth-Tracker auf den Markt bringen, über die in den letzten Wochen einige Informationen bekannt geworden sind. Diese dürften als „Pixel Finder“, „Pixel Tracker“ oder auch „Pixel Tag“ auf den Markt kommen und sich an den Apple AirTags orientieren. Alles was über diese kleinen Gadgets bisher bekannt ist, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.
Können Geräte auf sich aufmerksam machen?
Bis auf einige Details ist der Aufbau des Netzwerks und der Funktionen zum Aufspüren schon klar. Die Frage wird sein, ob man es bei „Mein Gerät finden“ belässt oder auch Interaktionsmöglichkeiten anbietet. Derzeit ist es so, dass sich gefundene Smartphones unabhängig von der eingestellten Lautstärke anklingeln lassen, sperren oder mit einer Nachricht versehen lassen und sogar alle Daten vom Gerät aus der Ferne löschen lassen.
Zumindest für die Geräte, die über eine aktive Internetverbindung verfügen und nicht nur über Brücken gefunden wurden, könnte man Ähnliches anbieten. Bei vielen Apple-Produkten ist es möglich, dass diese ein Signal von sich geben, um sie entweder in unmittelbarer Nähe aufzuspüren oder für sonstige Situationen auf sich aufmerksam zu machen. Gut möglich, dass auch Google solche interaktiven Möglichkeiten plant, bisher ist darüber aber nichts bekannt.
Weil ein solches Netzwerk nicht nur Google-Geräte, sondern das gesamte Android-Ökoystem, betrifft, dürfte Google dieses im Rahmen einer größeren Ankündigung vorstellen und den Startschuss geben. Was wäre besser geeignet als die Google I/O, die am 10. Mai stattfindet? Dementsprechend erwarten wir die Ankündigung oder zumindest viele Details für das Entwickler-Event.
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