Google versteht es wie kein zweites Unternehmen meisterhaft, die Nutzermassen immer wieder ohne jegliche Bezahlung für sich einzuspannen, meist sogar, ohne dass sie dies bemerken. Zu den bekanntesten Beispielen zählen Google Maps oder die Captchas, aber es gibt auch Ausnahmen, bei denen man den Nutzern für ihre Mithilfe einen kleinen Obolus bezahlt. Eine seit längerer Zeit verfügbare Google-App bezahlt Nutzer dafür, kleinere Aufgaben zu übernehmen und könnte sich bei internationalem Rollout großer Beliebtheit erfreuen.
Wir haben euch vor wenigen Tagen die Google Umfrage-App vorgestellt, bei der es darum geht, sehr kurze Fragerunden rund um Google Maps, YouTube oder andere Google-Produkte zu beantworten. Als Nutzer erhält man für die Beantwortung dieser Fragen Google Play Store-Guthaben in Höhe eines meist zweistelligen Cent-Betrags. Das ist nicht die Welt, dauert aber nur wenige Sekunden und kann so nach einigen Runden schon die eine oder andere kostenpflichtige App refinanzieren.
Vielleicht auch basierend darauf, hat Google bereits 2020 eine App gestartet, die noch einmal deutlich attraktiver wirkt: Task Mate. Nutzer erhalten in der App (Hier der Link zum Play Store) kleinere Aufgaben, die sie erledigen müssen und dafür einen Geldbetrag gutgeschrieben bekommen. Bei diesen Aufgaben kann es sich laut den Screenshots etwa um folgende Dinge handeln: Schaufenster fotografieren (25 Cent pro Bild), Sätze vorlesen (20 Cent für 10 Sätze), Bilder beschreiben (50 Cent für 10 Bilder) oder auch Shop-Details checken. Die Aufgaben sind nach „im sitzen“ oder „draußen“ kategorisiert.
Nutzer bekommen laut der Support-Seite nur die Aufgaben angeboten, für die sie den Algorithmen nach qualifiziert sind. Die meisten Einreichungen werden von der Community oder Google-Mitarbeitern verifiziert bzw. überprüft und erst dann freigeschaltet. Unrealistische Fotos hochladen oder Blödsinn reden wird also sehr schnell zu einer Sperre statt bescheidenem Reichtum führen.
Das Highlight der App im Vergleich zur Umfrage-App ist es, dass die Aufgaben ein wenig vielfältiger sind und dass man als Nutzer Geld auf das Konto überwiesen bekommt, statt nur Play Store-Guthaben zu erhalten. Natürlich wird man davon nicht reich und zum Teil darf man gar nicht an den Stundenlohn denken, den Google hier zahlt bzw. sich durch die Beschäftigung anderer Personen erspart. Aber die meisten Aufgaben scheinen recht simpel und in den paar Sekunden oder Minuten hätten die meisten Nutzer vermutlich ohnehin nichts Produktives getan und somit auch nicht direkt Geld verdient.
Derzeit steht die App nur in einigen Regionen wie Indien oder Kenia zur Verfügung und dürfte sich international gesehen im Testlauf befinden. Ob und wann ein globaler Rollout geplant ist, lässt sich derzeit nicht sagen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Google so etwas vor allem in den Regionen startet, in denen noch nicht genügend Daten zu einzelnen Kategorien zur Verfügung stehen. Schaufenster wären in Deutschland mangels Streetview natürlich interessant, aber gesprochene Sätze oder getaggte Bilder wohl eher weniger – denn dafür sind die Algorithmen selbst gut genug.