Google Maps 3D: Die neue Immersive View-Oberfläche ist da – viele Screenshots und Videos der Maps-Zukunft
Nach einer Handvoll Ankündigungen und mehreren Previews hat Google Maps in den letzten Tagen endlich mit dem breiten Rollout von Google Maps 3D begonnen. Diese neue Darstellungsform steht für einige Nutzer in ersten Metropolen zur Verfügung und soll durch Kombination mehrerer Bildquellen ein frei schwenkbares 3D-Bild bieten. Jetzt könnt ihr euch auf vielen Screenshots und Videos einen Eindruck von der Oberfläche verschaffen, die man intern wohl für die Zukunft von Google Maps hält.
Google Maps verfügt über eine solche Flut an Daten- und Bildquellen, dass sich von vielen Orten dieser Erde schon seit langer Zeit überraschend beeindruckende 3D-Abbildungen darstellen lassen. Wir haben euch schon häufiger gezeigt, wie das bereits im April letzten Jahres angekündigte Google Maps 3D funktionieren soll, das ist mittlerweile ein Jahr her, und wie man ähnliche Eindrücke längst mit Google Earth nutzen kann. Auf den ersten Blick ist Immersive View gar nicht soweit von Google Earth entfernt, aber die Qualität ist auf einer völlig anderen Stufe, wie schon das obige Vorschaubild zeigt.
Mit dem neuen Google Maps Immersive View sollen alle Nutzer die großen Metropolen noch einmal ganz neu entdecken können. Durch beeindruckende, frei drehbare 3D-Ansichten kann man über die Städte fliegen, zusätzlich verschiedene Wetter-Szenarien und Tages- oder Nachtbeleuchtungen einspielen, sich Dinge wie den Live-Verkehr anzeigen lassen und einiges mehr. In den geschönten Vorschaubildern sah das sehr schick aus und auch die ersten Screenshots und Videos der Nutzer zeigen, wie sich diese massive Daten-Kombination auswirken und nutzen lässt. Sicherlich hat das sehr großes Potenzial, um solche Städte sprichwörtlich in die Hände der Nutzer legen zu können.
Als ersten Schritt hatte man diese Funktion für mehr als 100 Sehenswürdigkeiten rund um die Welt freigeschaltet, die sich im Browser in der 3D-Ansicht betrachten lassen. Dabei handelt es sich aber nur um einzelne Gebäude / Gebilde und nicht um eine gesamte Metropole, was dann noch einmal ein völlig anderes Level ist – von der Digitalisierung der Gebäude und Straßen bis hin zur Live-Berechnung der Ansichten.
Die Vorschaubilder waren beeindruckend (siehe die unten eingebundenen Videos), doch auf obigen Screenshots sieht das Ganze dann doch nicht mehr so toll aus, wie man das auf den Videos vermuten könnte. Die im 3D-Bild eingebundenen Informationen in Form von Icons sind praktisch, aber verdecken das Bild – das liegt in der Natur der Sache. Erschwerend ist eher das Wetter und die Verkehrslage, die meiner Meinung nach wirklich störend sind. Möglicherweise lässt sich das später ausblenden, aber als wirklich übersichtlich würde ich diese Gesamtansicht nicht bezeichnen.
Wer sich abseits dieser Testgebiete von Google Maps 3D überzeugen will, kann das bei mittlerweile 250 Sehenswürdigkeiten rund um die Welt tun. Bei der damaligen Ankündigung vor gut elf Monaten waren es die bereits angesprochenen 100 Sehenswürdigkeiten, das Wachstum geht also zumindest in diesem Bereich schnell voran. Doch während man sich damals hauptsächlich auf Sehenswürdigkeiten in Regionen konzentriert hat, die zur ersten Welle gehören, wurde jetzt auch schon über den Tellerrand geblickt.
Es gibt leider keine offizielle Liste von Google Maps, doch ich habe eine Reihe von ‚Immersive View‘-Ansichten in Deutschland, Österreich und Schweiz entdeckt. So könnt ihr euch das Brandenburger Tor oder den Reichstag in Berlin ansehen, den Römer in Frankfurt oder auch den Kölner Dom. In Wien könnt ihr den Stephansdom und das Schloss Schönbrunn sehen, in der Schweiz unter anderem das Großmünster in Zürich. Ihr findet sicher noch einige weitere dieser Animationen.
Derzeit handelt es sich dabei nur um jeweils 30-sekündige Videos, die einen kurzen Rundflug über die Sehenswürdigkeit bieten. Diese sind vorgerendert und nicht interaktiv. Ihr habt keine Bewegungsmöglichkeit und könnt noch nicht einmal das Video pausieren oder zoomen. Dennoch dürften diese Aufnahmen wohl mit der ‚Immersive View‘-Technologie erstellt worden sein und hoffentlich dem entsprechen, was wir dann eines Tages in Google Maps erwarten können.
So könnt ihr Immersive View testen
Ihr findet die ‚Immersive View‘-Beispiele sehr einfach in der Kartenansicht. Wird eine Sehenswürdigkeit mit einem speziellen großen Symbol versehen (so wie im obigen Screenshot), dann steht oftmals eine solche 3D-Ansicht zur Verfügung. Am Desktop müsst ihr einfach nur den Cursor über das Symbol führen und schon öffnet sich das Video in einem Overlay. Auf dem Smartphone müsst ihr das Symbol antippen und könnt dann die 3D-Ansicht im unten aufploppenden Overlay starten.
Einige Videos von Immersview View
Obiges Video hatte Google beispielhaft veröffentlicht und zeigt einige Sehenswürdigkeiten, die ebenfalls noch zur Verfügung stehen. Natürlich gibt es weltweit noch viele weitere, wobei alle weltbekannten Großen mit dabei sind: Eiffelturm, Freiheitsstatue, Sydney Opera, Big Ben – was euch eben so einfällt. Man kann wirklich sehr gespannt sein, wie sich das in interaktiver Form zeigen wird, wenn erstmals eine gesamte Stadt in dieser Form zur Verfügung steht. Bisher gibt es nur den Gesamtüberblick und die Einzelgebäude.
Dass diese neue Funktion so viel Zeit in Anspruch nimmt, dürfte am enormen Aufwand liegen, den das Google Maps-Team betreiben muss. Vermutlich werden die Algorithmen eine Rohversion zusammenpuzzeln, die aber sicherlich nicht eine solche Bildqualität erreichen kann. Denn bei automatischen 3D-Modellen gibt es immer wieder sichtbare Kanten, verschobene Perspektiven oder andere Dinge, die einfach nicht zusammenpassen. Sollte man auch langfristig immer wieder manuell eingreifen müssen, könnte es bis zur weltweiten Abdeckung noch sehr lang dauern.
Der neue Modus soll jetzt in London, Los Angeles, San Francisco, New York und Tokio zur Verfügung stehen.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-12 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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