Google in Gefahr? Das Unternehmen ist ein ineffizientes Bürokratiemonster mit massiver Selbstüberschätzung

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Nach vielen Jahren ungebremsten Wachstums und großen Erfolgen ist 2023 für Google ein schweres Jahr und die aktuellen sowie kommenden Herausforderungen dürften das Unternehmen wohl noch eine ganze Weile begleiten. Jetzt hat ein ehemaliger Google-Mitarbeiter interessante Einblicke in den Arbeitsalltag veröffentlicht und dabei vielleicht recht gravierende Schwachstellen aufgezeigt, die in der nächsten Zeit zu ernsten Problemen werden könnten.


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Man kann sicherlich sagen, dass man bei Google über die Jahre sehr erfolgsverwöhnt geworden ist. Viele Produkte genießen eine hohe Popularität, wichtige Märkte wie die Websuche, den Werbemarkt, den Browsermarkt oder den Smartphone-Markt führt man an oder dominiert diesen sogar und die Umsätze sind „fast wie von selbst“ immer weiter stark gewachsen. Doch plötzlich ist Sand im Getriebe, denn das schwächelnde Werbegeschäft in Kombination mit den großen Herausforderungen für das Suchmaschinen-Business lassen die Gelddruckmaschine stottern und somit viele weitere Produkte am seidenen Faden hängen.

Vor Jahren haben die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin ihren berühmten Satz formuliert, der bis heute als einziger auf der Alphabet-Startseite zu finden ist: Google is not a conventional company. We do not intend to become one. Gefühlt war das tatsächlich jahrelang der Fall, doch nach Ansicht eines ehemaligen Mitarbeiters hat dieser Satz längst jegliche Bedeutung verloren. Heute ist Google/Alphabet ein Koloss mit knapp 200.000 Mitarbeitern, der an der eigenen Bürokratie erstickt. Also genau das, was man eigentlich verhindern wollte.

Praveen Seshadri ist durch die Übernahme seines Unternehmens Appsheet zu Google gekommen und hat einige Jahre im Konzern verbracht. Jetzt teilt er einige interessante Einblicke und Erfahrungen über den von ihm beobachteten Unternehmensalltag.




Google ist zum ineffizienten Bürokratie-Monster geworden
Die Kernaussagen sind, dass der größte Teil der Zeit im Unternehmen mittlerweile für Bürokratie aufgewendet wird. Die meisten Mitarbeiter können durch die zahlreichen Genehmigungsverfahren gar nicht mehr effizient arbeiten. Jede Kleinigkeit muss durch mehrere Hierarchien gerechtfertigt, gut begründet und genehmigt werden. Das frisst nicht nur enorm viel Arbeitszeit, sondern sicherlich auch Motivation – verständlich. Durch das Bonus-System, das schon häufig extern kritisiert wurde, jagt jeder Googler nur den Zahlen hinterher, ohne wirkliche Ziele oder Verbesserungen für die Nutzer oder das System zu erreichen.

Es gibt wortwörtlich ein „Labyrinth aus Genehmigungen“ und Überprüfungen. Vermutlich dürfte sich so mancher der über 170.000 hochbezahlten Mitarbeiter kaum trauen, überhaupt etwas anzustoßen oder voranzubringen. Stattdessen wird nur verwaltet und „nichts zu Stande gebracht“. Weil im höheren Management bei Google wohl die „Wahnvorstellung der Außergewöhnlichkeit“ (siehe Larry Pages Leitsatz) herrscht, bemerkt man dies nicht. Die Gelddruckmaschine Werbegeschäft hat alles andere überschattet, doch jetzt werden diese Schwächen deutlich.

Diese Beobachtungen überraschen nicht, denn ähnliche Strukturen findet man in vielen großen Unternehmen. Natürlich muss man negative Worte von Ex-Mitarbeitern immer etwas kritisch betrachten, denn vielleicht hat man sich nicht im Guten getrennt und will nachtreten, aber ähnliche Aussagen gab es in der Vergangenheit häufiger und selbst der Blick von außen lässt den Schluss zu, dass vieles davon stimmt.

Lest euch den Beitrag einfach mal durch, wenn ihr ein paar Minuten Zeit habt.

» Der ausführliche Beitrag des Ex-Googlers

» Sand im Getriebe: Ist ein Google ohne eine erfolgreiche Suchmaschine überhaupt möglich? Es könnte kriseln




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comment 1 Kommentare zum Thema "Google in Gefahr? Das Unternehmen ist ein ineffizientes Bürokratiemonster mit massiver Selbstüberschätzung"

  • Google setzt gerne auf das falsche Pferd. Da hilft die Begründung von Projekten anscheinend auch nicht weiter. Jeder, der Google in den Nachrichten verfolgt, sieht einen Flop nach dem anderen. User lassen sich nicht auf neue Produkte ein, weil kaum jemand darauf vertraut, dass das Produkt noch in 2 Jahren vorhanden sein wird. Allo lässt grüßen.

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