Google hat das Infotainment-Betriebssystem Android Automotive erfolgreich etabliert, auch wenn es längst nicht von allen Herstellern in Kombination mit den Google-Diensten eingesetzt wird. Schon sehr früh stellte sich die Frage, wie es denn eigentlich mit Updates und dem Software-Support aussieht. Volkswagen hat nach eigenen Angaben eine starke Antwort darauf und will „lebenslangen“ Support garantieren.
Mit Google Built-In wurde gerade erst ein Strategiewechsel vollzogen, der die Google-Apps vom Betriebssystem Android Automotive abspaltet und beides als eigenständige Leistungen, statt nur als Gesamtpaket anbietet. Dementsprechend bleibt die Kontrolle über das Betriebssystem stärker in den Händen der Fahrzeughersteller oder deren Partner und weniger bei Google. Auch Volkswagen setzt für die eigene Plattform, die man auch anderen Herstellern anbietet, auf Android Automotive.
In einem sehr interessanten Interview hat der CEO von Cariad, der Volkswagen-Tochter für Software, jetzt einige Details zum zukünftigen Umgang mit Android Automotive verraten. Derzeit soll sich bekanntlich Volkswagen in Verhandlungen mit Google befinden, um die Google-Apps in die Fahrzeuge der Volkswagen-Marken zu bekommen. Doch die Verhandlungen dürften aus Software-Sicht wohl auch eine Stufe tiefer stattfinden und sich um langfristigen Support drehen.
Android ist seit jeher kein Vorbild in Sachen Updates und Support. Im Smartphone-Bereich hinkt man schon immer Apple hinterher, in den ganzen Ablegern sieht das nicht besser aus und sowohl in puncto Zuverlässigkeit als auch Geschwindigkeit könnte man zulegen. Die Volkswagen-Tochter hat natürlich ein großes Interesse daran, dass das bei Android Automotive ein wenig anders ist oder man zumindest Werkzeuge in die Hand bekommt, um selbst Support zu gewährleisten.
Volkswagen will lebenslangen Android Automotive-Support
Im Interview fällt die spannende Aussage, dass die VW-Tochter Cariad einen lebenslangen Software-Support gewährleisten will. Als „lebenslang“ definiert man den Zeitraum von 15 Jahren nach dem Service. Also der Zeitraum, in dem der Wagen recht wahrscheinlich schon dem Gebrauchtwagenmarkt zugeführt wurde und vielleicht nicht erst den zweiten Besitzer hat. Mit Support meint man aber sicherlich nicht Updates, sondern lediglich die Unterstützung bei Problemen oder Reparaturen im weiteren Sinne.
Aber selbst dabei soll noch nicht Schluss sein, denn für einige Marken könne man das auch länger anbieten. Dabei könnte man natürlich an die eigenen Töchter wie Bugatti oder Lamborghini denken, die noch in Jahrzehnten gepflegt werden und nicht wie die Massenkonkurrenz irgendwann in der Schrottpresse landen. Einen maximalen Zeitraum nennt man nicht, doch so lange die Fahrzeuge nicht unbedingt auf eine Internetverbindung angewiesen sind, könnte man wohl das „ewig“ ziehen.
Wir dürfen gespannt sein, ob sich auch Google in diese Richtung äußern wird. Denn anders als bei einem Smartphone oder Tablet oder einer Smartwatch, sind 4 bis 5 Jahre Updates und Support in einem Auto sicherlich nicht ausreichend.
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