Google hat mit Android Automotive die Grundlage dafür geschaffen, das Android das Betriebssystem der Wahl für Infotainment-Display wird. Die App-Auswahl wächst stetig, doch tatsächlich gibt es einen Bereich, der normalerweise sehr umkämpft ist, aber unter Android Automotive nur einen einzigen Vertreter hat: Browser. Mit dem Vivaldi-Browser könnt ihr sehr viel mehr aus eurem Display im Auto herauskitzeln.
Auch wenn Google rund um Android Automotive derzeit eine ganz neue Strategie fährt, bleibt das Betriebssystem Android Automotive und dessen frei verfügbare Version unverändert bestehen. Denn diese bildet die Grundlage für einige weitere Plattformen der Fahrzeughersteller, die sich der Android-Welt nicht verschließen wollen. Die Android-Basis ist also vorhanden und mit Vivaldi gibt es seit einiger Zeit einen Browser, der auf dieser aufsetzt.
Tatsächlich ist Vivaldi der einzige Browser für Android Automotive und hat somit in dieser Noch-Nische einen Marktanteil von 100 Prozent. Man sieht sich selbst als Vorreiter wie einst Opera, das in Form von „Opera Mini“ für Handys und erste Smartphones angeboten wurde und recht verbreitet war. Dank des Browsers ist es möglich, zahlreiche Web-Apps direkt im Fahrzeug zu nutzen, die bisher nicht mit eigenen Apps in Android Automotive vertreten sind. Theoretisch lassen sich dadurch Googles App-Restriktionen umgehen.
In einem Interview bei AndroidPolice hat der Vivaldi-CEO anklingen lassen, das man auch aufgrund der eigenen Stellung unter Android Automotive große Pläne hat und den Browser schnell weiterentwickeln möchte. Tatsächlich bietet man schon heute die volle Browser-Experience mit allen vom Desktop / Tablet bekannten Features. Solltet ihr wirklich ernsthaft im Auto recherchieren wollen, sind auch Browser-Tabs mit an Bord.
Die Alleinstellung von Vivaldi steht natürlich auch wackligen Beinen, denn es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis andere Browserhersteller nachziehen – allen voran Google Chrome. Derzeit ist der Markt noch viel zu klein, aber das wird sich schnell ändern und somit würde ich davon ausgehen, dass Vivaldi noch in diesem Jahr Konkurrenz bekommen wird. Googles Einstieg dürften sicherlich nicht nur die noch-geringe Reichweite, sondern auch Sicherheitsbedenken im Weg stehen.
Probiert den Browser doch einfach einmal aus, wenn ihr bereits ein Android Automotive-Display nutzen könnt. Die App steht kostenlos im Play Store zum Download zur Verfügung und muss nicht umständlich über Umwege installiert werden.