Überraschung am Abend: Zwei Tage früher als erwartet hat Google den Start der eigenen ChatGPT-Alternative angekündigt, die derzeit auf die Bezeichnung Bard hört und ab sofort für die ersten Tester zur Verfügung stehen wird. Mit Bard verfolgt man das Ziel, dass die Nutzer ausführlichere Anfragen an die Websuche stellen und ebenso ausführliche Antworten erhalten, wie man es aktuell von ChatGPT kennt.
Google arbeitet seit langer Zeit an der Künstlichen Intelligenz und hat bereits eine in die Google Websuche integrierte ChatGPT-Alternative in Aussicht gestellt, die man eigentlich auf einem Event am Mittwoch ankündigen wollte. Doch offenbar drängt die Zeit, sodass man schon jetzt die Ankündigung herausgehauen hat, dass das neue Produkt Bard ab sofort startet und für erste frühe Tester innerhalb der Google Websuche zur Verfügung steht.
Bard wird zunächst mit ausgesuchten „Trusted Tester“ rund um die Welt getestet, soll aber schon im Laufe der nächsten Wochen für erste „normale“ Nutzer geöffnet und recht schnell für immer breitere Teile von Nutzern und Anfragen ausgerollt werden.
Wir haben an einem experimentellen KI-Dienst gearbeitet, der von LaMDA unterstützt wird und den wir „Bard“ nennen. Und heute machen wir einen weiteren Schritt nach vorn, indem wir ihn für erste sogenannte „Trusted Tester“ öffnen, bevor wir ihn in den kommenden Wochen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen.
Bard versucht, die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren. Es greift auf Informationen aus dem Internet zurück, um aktuelle, qualitativ hochwertige Antworten zu liefern. Bard kann ein Ausdruck für Kreativität und ein Ausgangspunkt für Neugier sein – ob es nun darum geht, einem Neunjährigen die neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops der NASA zu erklären oder mehr über die derzeit besten Stürmer:innen im Fußball zu erfahren.
Wir werden Bard zunächst in einer vereinfachten Modellversion von LaMDA veröffentlichen. Dieses viel kleinere Modell benötigt deutlich weniger Rechenleistung, so dass wir es für mehr Menschen öffnen können und so mehr Feedback erhalten. Wir werden externes Feedback mit unseren eigenen internen Tests kombinieren, um sicherzustellen, dass die Antworten von Bard hohen Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Realitätsnähe erfüllen werden. Wir freuen uns auf diese Testphase, die uns helfen wird, weiter zu lernen und die Qualität und Geschwindigkeit von Bard zu verbessern.
In den nächsten Tagen werden wir euch detaillierter über das neue Produkt informieren und vielleicht auch Testberichte erster glücklicher Tester mit einbeziehen. Wenn man davon ausgeht, dass Google zur Ankündigung im obigen Video eine optimale Suchanfrage genutzt hat, ist das Ergebnis meiner Meinung nach qualitativ noch nicht so gut wie von ChatGPT. Für eine Bewertung ist es natürlich viel zu früh, aber die Messlatte liegt sehr hoch und Google muss nicht nur nachlegen, sondern direkt hoch beginnen.
Viele weitere Infos findet ihr im Google-Blog.
» Microsoft legt nach: Screenshots zeigen Integration der ChatGPT-Technologie in die Bing-Websuche