Google Maps: Enge Anbindung von Fahrzeug-Apps auf dem Weg? Digitaler Autoschlüssel war erst der Anfang
Die Smartphone-App von Google Maps gehört für viele Nutzer zur Standardausstattung und dürfte besonders häufig bei der Routenplanung und Navigation zum Einsatz kommen. Dank zahlreicher Sensoren lassen sich die Bewegungen des Nutzers erfassen und schon in naher Zukunft könnten auch externe Daten eingebunden werden. Eine in Entwicklung befindliche Funktion lässt erwarten, dass es eine enge Anbindung von Fahrzeug-Apps geben wird.
Die Google Maps Navigation weiß sehr genau, wo sich der Nutzer befindet, in welcher Richtung sich dieser bewegt oder mit welcher Geschwindigkeit man unterwegs ist. Eine Kombination aus GPS und den Bewegungssensoren im Smartphone machen das möglich und werden seit vielen Jahren bei der Navigation zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch im Auto genutzt. Auch in Android Auto liefert das Smartphone die Positionsdaten und nicht etwa die entsprechenden Sensoren des Fahrzeugs.
Kürzlich wurde ein neues Feature entdeckt, das schon bald ausgerollt werden soll: Google Maps soll Ladestopps für E-Autos planen. Klingt nach einer praktischen Funktion und ist schon seit längerer Zeit im Betriebssystem Android Automotive enthalten. Auf dem Smartphone stand das aus rein technischen Gründen bisher nicht zur Verfügung: Die Smartphone-App hat schlicht und ergreifend keine Informationen über den Ladezustand des Autos. Aber woher sollen diese Informationen zukünftig kommen?
Klar, der Nutzer könnte seine Automarke oder dessen Akkuleistung eintragen. Das wäre aber nur ein Anhaltspunkt, denn Google Maps kann nicht davon ausgehen, dass der Fahrer immer mit 100 Prozent losfährt. Es kann auch nicht davon ausgehen, dass die Akkus bei einem etwas älteren Modell noch die volle Leistung liefern. Und auch der Verbrauch kann je nach Fahrweise oder zusätzlichen Spielereien völlig anders sein. Mehr als ein Anhaltspunkt könnten statische Werte also nicht sein.
Google Maps-Anbindung der Hersteller-Apps?
Weil man bei Google Maps sehr auf Zuverlässigkeit und nicht auf Schätzungen setzt, können also nur Live-Daten die Lösung sein. Weil gerade E-Autos oftmals „smart“ sind und einige Informationen per Smartphone abgerufen oder Funktionen gesteuert werden können, wäre der Weg gar nicht weit. Google Maps müsste gar nicht umständlich mit dem Auto kommunizieren oder wacklige Brücken schaffen, sondern einfach die in den Android-Apps verfügbaren Daten auslesen.
Digitaler Autoschlüssel ist schon da
Es wäre für Google nur ein kleiner Schritt, entsprechende Schnittstellen zu schaffen. Viel größer wäre der Schritt, die Fahrzeughersteller von der Freigabe dieser Daten zu überzeugen – aber das gelingt mit dem passiven Nutzerdruck schon von ganz allein. Erst kürzlich hat man den digitalen Autoschlüssel in Google Wallet angekündigt, der ebenfalls mit den entsprechenden Hersteller-Apps zusammenarbeitet. Bisher dürften die Hersteller nicht sonderlich daran interessiert sein, doch wenn Google weiterhin Funktionen dieser Art entwickelt, die viele Nutzer gerne verwenden würden, wird eine Anbindung immer wahrscheinlicher.
Schon Anfang des Jahres hatte man im Zuge des großen Auto-Updates angekündigt, dass im Laufe der Jahre weitere wichtige Neuerungen folgen werden. Eine Schnittstelle zu den Hersteller-Apps mit dem Abruf und der Nutzung weiterer Daten würde sehr gut in die Roadmap passen. Wir dürfen gespannt sein, was da noch alles kommt und wie sich Google Maps ein weiteres Mal in einen neuen Bereich zwängt.
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