Viele Nutzer dürften sich alle zwei bis drei Jahre ein neues Smartphone zulegen und dabei in den allermeisten Fällen zu einzelnen Neugeräten oder Geräten im Rahmen der Vertragsverhandlung greifen. Doch der Blick zu den sogenannten ‚refurbished Smartphones‘ kann sich lohnen, wie die Stiftung Warentest in ihrer neuen Testreihe zeigt. In einigen Fällen hatten die Tester Glück, in anderen kann man aber auch reinfallen. Wirklich schlecht ist keiner der neun getesteten Anbieter.
Smartphones hatten sich zuerst vom Gebrauchsgegenstand zum Luxus-Produkt entwickelt, doch bei vielen Menschen gab es längst die Rolle Rückwärts und die Geräte sind wieder zum Gebrauchsgegenstand geworden – man kann sie also auch mal gebraucht kaufen. Der Griff zu gebrauchten Geräten ist nicht jedermanns Sache, aber dazwischen haben sich die ‚refurbished‘-Geräte etabliert. Dabei handelt es sich um gebrauchte Smartphones, die vom Anbieter generalüberholt wurden und günstiger zum Verkauf angeboten werden.
Das Geschäftsmodell ist einfach: Gebrauchte Geräte in Massen kaufen, mögliche Probleme und Defekte beheben und anschließend zum guten Preis (für beide Seiten) wieder verkaufen. Die Stiftung Warentest wollte wissen, ob sich der Griff zu solchen Produkten lohnt und hat insgesamt 45 Geräte bei neun Händlern gekauft. So konnte man etwa ein Samsung Galaxy S20 „wie neu“ für 300 Euro unter Listenpreis kaufen. Die Ersparnis liegt je nach Händler und Gerät zwischen 20 und 30 Prozent. Man muss sagen, dass man solche Preise zum Teil auch mit starken Aktionen großer Händler erreiche kann.
Natürlich sind die Testergebnisse nur ein Gradmesser, denn jedes gebrauchte Gerät ist mehr oder weniger einzigartig. Die Händler haben gewisse Testkriterien und Kategorien für Beschädigungen und Problemen, aber man darf nicht erwarten, dass sich hochbezahlte Ingenieure den Geräten annehmen und diese tatsächlich wieder nahezu Fabrikneu aufbereiten. Hier und da wird etwas ausgetauscht und die wichtigsten Funktionen geprüft, aber das war es dann auch schon.
Laut den Testergebnissen schneiden sechs von neun geteteste Shops mit „gut“ ab. Die Qualität der Geräte reichte von unterirdisch bis überraschend. Es scheint aber wohl häufiger vorzukommen, dass Smartphones eine bessere Qualität haben, als es vom Händler angegebn wird. Natürlich gibt es auch die umgekehrte Variante und so manches Gerät hatte eine defekte Kamera, einen schlechten Lautsprecher oder in einem Fall sogar noch eine nicht-löschbare Administrations-Software installiert. Doch weil Refurbished-Händler ihre Kunden halten wollen, überwiegt die positive Seite.
Man gibt noch einige gute Tipps rund um den Kauf mit auf den Weg:
Vor dem Kauf. Oft, aber nicht immer sind Refurbished-Angebote gut. Um das beurteilen zu können, sollten Interessierte wissen, für welchen Neupreis ihr Wunschgerät verkauft wird. Dabei helfen Preissuchmaschinen. […]
Nach dem Kauf. Ist das Handy zu Hause angekommen, sollten die wichtigsten Funktionen wie Akku, Kamera, Mikrofon und Lautsprecher überprüft werden. Sind zudem alle Nutzerdaten des Vorbesitzers gelöscht worden und lässt sich das Betriebssystem auf Deutsch stellen? […]
Tipp: Das Smartphone gefällt nicht? Sie können den Onlinekauf innerhalb von 14 Tagen widerrufen und das Gerät zurückschicken.
Die Testergebnisse findet ihr bei Stiftung Warentest. Viele Infos sind frei zugänglich, für die Testergebnisse müsst ihr hingegen bezahlen.
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