Stadia: Schwach gestartet und dann abgestürzt – neue Zahlen lassen sehr geringe Nutzerzahlen vermuten

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Google wird der Spieleplattform Stadia in wenigen Tagen den Stecker ziehen und den teuren Ausflug in die Gaming-Branche endgültig beenden. Weder in den drei aktiven Jahren noch zur Einstellung hat sich Google zu Nutzerzahlen der Plattform geäußert, sodass es stets nur Schätzungen und Annäherungen gegeben hat. Jetzt gibt es neue Zahlen, die man selbst in der Hochrechnung nur als absolutes Desaster bezeichnen kann.


stadia logo

Es muss Google bewusst gewesen sein, dass das Abenteuer Stadia nicht leicht wird, doch man nahm die Herausforderung an und verlor dann schnell die Lust an der Spieleplattform. Der Grund für die Einstellung ist nicht technisch oder strategisch bedingt, sondern durch den enormen Misserfolg begründet – auch wenn man das in der Deutlichkeit natürlich nicht sagen wird. Es gibt leider keine offiziellen Zahlen, doch jetzt gibt es interessante Einblicke vom Spiel Destiny 2. Es war DAS Spiel bei Stadia.

Destiny 2 – ein wichtiger Titel
Destiny 2 war das erste Zugpferd von Stadia, wurde von Google intensiv beworben, stand allen Pro-Nutzern kostenlos zur Verfügung und wurde schon nach einigen Monaten für alle Nutzer kostenlos angeboten. Wer Stadia ohne Abo und damit ohne jegliche Kosten ausprobieren wollte, konnte das mit Destiny 2 tun. Aus diesen Gründen und aufgrund der allgemeinen Popularität des Titels ist davon auszugehen, dass ein großer Teil der Stadia-Nutzerschaft wenigstens einmal bei Destiny 2 vorbeigeschaut hat.

Die folgenden Zahlen sollten daher einen guten Einblick darin geben, wie groß die Spielerschaft bei Stadia gewesen ist. Zwar gibt es nach wie vor keine absoluten Nutzerzahlen, deren Veröffentlicht wird Google wohl allen Partnern untersagt haben, aber die Tendenz ist deutlich zu erkennen: Stadia war die Geisterstadt, die man damals dem sozialen Netzwerk Google+ attestiert hat, das bekanntlich ebenfalls wegen Misserfolg eingestellt wurde.




Schwach gestartet und dann verloren
Glaubt man obigen Zahlen, wurden knapp 900.000 Destiny 2-Konten über Stadia erstellt – das sind 1,5 Prozent aller Konten. Lediglich etwas mehr als 23.000 Raids (Multiplayer-Games) wurden über Stadia beendet und nur 0,39 Prozent aller Destiny-Player von anderen Plattformen haben mal bei Stadia vorbeigeschaut. Die Zahlen lassen für mich folgenden Schluss zu: Stadia ist schwach gestartet und hat im Laufe der drei Jahre noch massiv an Reichweite verloren.

Denn 1,5 Prozent aller Konten wurden über Stadia erstellt, was ein passabler Start für eine noch sehr junge Plattform wäre. Doch dann wurden nur noch 0,1 Prozent aller Multiplayer-Spiele bei Stadia gezockt. Diese Werte lassen keine absoluten Zahlen zu, aber zumindest bei Destiny 2 dürfte es auf der Stadia-Plattform ziemlich einsam gewesen sein. Andere Beschreibungen als Desaster oder Katastrophe fallen mir da wirklich nicht ein.

Natürlich ist das nur ein Titel und Stadia war eine völlig neue Plattform. Doch der Titel war sehr relevant, an Aufmerksamkeit mangelte es Google nicht und man hatte völlig andere Voraussetzungen als andere junge Plattformen. Vielleicht hätte man etwas mehr ins Marketing investieren sollen.

» Stadia: Google zieht in wenigen Tagen den Stecker – eine vertane Chance, die so schnell nicht wieder kommt

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comment 1 Kommentare zum Thema "Stadia: Schwach gestartet und dann abgestürzt – neue Zahlen lassen sehr geringe Nutzerzahlen vermuten"

  • Ich sehe nur ein einziges Problem: es gab kaum Spiele. Vor allem keine bekannten AAA-Spiele.

    Wenn meine Lieblingsspiele nicht auf der Plattform verfügbar sind, wieso sollte ich sie verwenden?

Kommentare sind geschlossen.