Die Google-Mutter Alphabet besteht aus zahlreichen Unternehmen und Projekten, die sich hauptsächlich mit den „Moonshots“ beschäftigen und zukünftige Technologien vorantreiben sollen. Jetzt kommt mit Mineral ein weiteres Unternehmen dazu, das sich hauptsächlich mit der Landwirtschaft und dessen wohl enormen Verbesserungspotenzial beschäftigt. Man will aber keine Traktoren bauen, sondern KI-Plattformen.
Die Landwirtschaft ist wohl eines der ältesten Gewerbe der Welt, hat aber dennoch ein enormes ungenutztes Potenzial, was vor allem für „unsere“ Generationen eine wichtige Rolle spielt. Denn die Landwirtschaft ist gleichzeitig einer der größten Sünder der Klimakrise sowie eines der größten Opfer – ein verheerender Kreislauf. Das wird die neue Alphabet-Tochter Mineral nicht grundsätzlich ändern können, aber man sieht wohl viele Verbesserungsmöglichkeiten.
KI soll bei der Optimierung helfen, allerdings sammeln Landwirte bzw. deren Gerätschaften wohl nicht genügend Daten, sodass man auf mehreren Ebenen ansetzen muss:
Unser Fokus liegt auf drei Schlüsselbereichen: Entwicklung von Sensortechnologie, die reichhaltige Datensätze über Pflanzen generieren kann, Organisation von landwirtschaftlichen Daten aus unterschiedlichen Quellen für maschinelles Lernen (ML) und Entwicklung leistungsstarker Softwarealgorithmen sowie Durchführung von Forschung, die unser grundlegendes Verständnis der Pflanzenart sinnvoll erweitern kann .
Alphabet geht den für die Holding typischen Weg, den man auch schon bei der Medizin und Gesundheit eingeschlagen hat: Datensammlungen massiv aufstocken, maximal auswerten und per KI neue Schlüsse ziehen. Klingt eigentlich nach einer Google-Strategie, ist aber nun ein Google-Schwesterunternehmen.
Mineral wurde jetzt ausgegründet, besteht aber schon seit 2018 innerhalb von X, wo man notwendigen Konzepte und Technologien entwickelt hat. Jetzt ist das Projekt wohl bereit, auf eigenen Füßen zu stehen und nicht mehr in der hochexperimentellen Phase, sodass wir vielleicht in Zukunft einiges hören werden. Das bisher bekannteste Alphabet-Projekt, das einen ähnlichen Weg gegangen ist, ist Waymo, das autonome Fahrzeuge entwickelt.
Auch wenn das aktuelle Alphabet-Konstrukt zu hinterfragen ist, könnte Mineral ein sehr großes Potenzial haben. Sowohl finanziell, denn in der Landwirtschaft stecken gewaltige Summen, als auch ökonomisch, ökologisch und immer stärker politisch. Wenn Mineral Fortschritte verzeichnen kann, lassen sich diese sicherlich in klimatisch ähnlichen Regionen global skalieren. Ein spannendes Thema, dem man sich da annimmt.
Konkrete Ziele und Vorhaben nennt man übrigens nicht, aber auf der Mineral-Webseite werden einige Fortschritte beschrieben, mit denen man Erdbeeren analysiert, Fotos von Salaten auswertet und die Effizienz von angebautem Getreide verbessern will.