Es tut sich etwas rund um das Thema Fernbedienung bei Google TV. Auf der einen Seite arbeitet Google daran, die Geräte loszuwerden und auf der anderen Seite wird fleißig an mehr oder weniger innovativen Neuerungen gearbeitet. Kürzlich wurde eine neue Google TV-Fernbedienung mit integriertem Solarfeld präsentiert, die möglicherweise noch in diesem Jahr bei ersten Produkten zu finden sein wird.
Fernbedienungen gibt es seit Jahrzehnten und in der Hochphase der noch nicht vernetzten Heimtechnologie war es sogar chic, wenn der Couchtisch mit einer ganzen Armada an Fernbedienungen zugepflastert war: Fernseher, SAT, Videorekorder, Stereoanlage,… Aber es war nicht nur die Anzahl der Fernbedienungen, sondern auch die Masse der Knöpfe. Je mehr Knöpfe, desto besser – so die zu beobachtende damalige Ansicht. Jeder, der diese Jahrzehnte erlebt hat, weiß, wovon ich spreche ;-).
Das hat sich längst erledigt. Heute sind die meisten Geräte auf irgendeine Art miteinander vernetzt, sodass oftmals eine, maximal zwei, Fernbedienungen ausreichen. Diese haben auch deutlich weniger Knöpfe und bei smarten Geräten kommt man sogar mit einer Handvoll Buttons aus – das gilt auch für Google TV. Erst vor wenigen Tagen hatte Google neue Fernbedienungs-Funktionen für Smartphones angekündigt, sodass die Fernbedienungen eines Tages komfortabel ersetzt werden können. Ersetzen lassen sie sich schon lange, aber es muss sehr schnell gehen und nicht erst eine App gestartet werden müssen.
Auf der anderen Seite präsentiert ein enger Google-Partner ein neues Referenzdesign für Fernbedienungen ohne Batterien. Stattdessen wird ein Akku verbaut, der sich durch Solarzellen immer wieder aufladen soll. Rund um die CES wurde ein Foto veröffentlicht, das die Fernbedienung mit dem überdimensional wirkenden Feld zeigt.
Statt wie bisher die Fernbedienung mit 2 bis 3 Batterien zu betreiben, kommt der selbst-aufladende Akku zum Einsatz. Leider sorgt das dafür, dass die Fernbedienung unnötig groß wird und somit statt einer kleinen smarten Fernbedienung wieder ein großer Knochen auf der Couch liegt. Rein praktisch gesehen sind mindestens 50 Prozent der Fernbedienung unnötig. Nämlich das Solarfeld und die Buttons der Streamingpartner.
Die Idee ist natürlich nicht schlecht, denn somit muss man nie wieder Batterien wechseln und jegliche Auflade-Lösungen für den Akku wären bei einer Fernbedienung wohl sehr unpraktisch. Auf der anderen Seite ist der Fakt, dass Batterien in Fernbedienungen normalerweise sehr sehr lange halten – es gibt daher kaum einen Grund, diese Technologie zu ersetzen. Warum das Solarfeld so groß sein muss, wenn die Fernbedienung doch nur extrem wenig Strom benötigt, erschließt sich mir nicht.
Das Konzept ist nicht neu, gab es schon bei mehreren Fernbedienungen und ist in ähnlicher Form etwa von Taschenrechnern bekannt, aber in der Google TV-Welt gab es das bisher nicht. Sollte sich das in etwas eleganterer Form umsetzen lassen, könnte das dennoch ein interessantes Konzept werden.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-05 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!