Das Betriebssystem ChromeOS ist untrennbar mit den Chromebooks verbunden, lässt sich aber seit dem vergangenen Jahr mit dem noch recht jungen Produkt ChromeOS Flex auch auf anderen Geräten nutzen. ChromeOS Flex soll älteren Geräten, die ursprünglich auf Windows oder Mac unterwegs waren, neues Leben einhauchen. Interessanterweise gilt das nicht für ältere Chromebooks, was durch einen Erfahrungsbericht unterstrichen wird.
Das Produkt ChromeOS Flex ging aus dem von Google übernommenen Projekt CloudReady hervor und hat ohne Frage sehr großes Potenzial: Man möchte ChromeOS auf älteren Geräten mit schwächerer Hardware installieren, die nicht mehr für Windows oder Mac geeignet sind, aber mit dem sparsamen ChromeOS noch einige Jahre gute Dienste leisten könnten. Das schont den Geldbeutel der Nutzer, verzögert den Elektroschrott und hilft Google dabei, das Betriebssystem weiter zu verbreiten.
Doch nicht nur alte Computer sind für den durchschnittlichen Nutzer irgendwann Elektroschrott, sondern auch alte Chromebooks, die zum Teil schon nach fünf Jahren nicht mehr mit Updates versorgt werden. Es kam also schnell die Frage auf, ob man nicht ChromeOS Flex auch auf einem alten Chromebook installieren könnte. Google gab sofort die Antwort: Nein, ihr sollt es nicht tun. Aber ihr könnt. Google warnt davor, dass es zwar möglich ist, aber nicht dafür konzipiert wurde und zu Einschränkungen oder Problemen führen kann. Und damit fasst man den von AndroidPolice durchgeführten Test auch schon vorausblickend sehr gut zusammen.
Bei AP hatte man sich ein altes Chromebook Pixel geschnappt und ChromeOS Flex installiert. Den Erfahrungsbericht will ich hier nur recht kurz zusammenfassen, denn die ausführliche Version gibt es bei den Kollegen. In absoluter Kurzform kann man sagen, dass das Experiment geglückt ist, dem Chromebook neues Leben eingehaucht wurde, ihr aber auf einige Annehmlichkeiten wie Android und Linux-Apps verzichten müsst.
Die erste und schwerste Hürde ist die Installation. Denn Chromebooks haben einen gesperrten Bootloader, den man erst einmal mit Drittanbieter-Tools überwinden muss. Dafür gibt es Mittel und Wege, die den Prozess so einfach wie möglich gestalten – dennoch ist das nichts für den Durchschnittsnutzer mit Berührungsängsten. Habt ihr das Chromebook erst einmal zum Betriebssystem-Wechsel freigeschaltet, geht der Rest ganz einfach. Stick rein, Neu starten und die Installation bzw. Einrichtung verläuft gewohnt simpel.
Begrüßt werdet ihr anschließend vom frisch installierten ChromeOS in einer der neuesten Versionen. Der Desktop sieht wie gewohnt aus, alles ist an seinem Platz und der Browser ist schnell und stark wie immer. Ihr habt also ein vollwertiges Chromebook vor euch, das sich im Testlauf ohne Probleme nutzen ließ. Es gibt sogar wieder Updates und um auf Nummer sicher zu gehen, konnte der Tester auf den Beta Channel wechseln, um auch in Zukunft keine Probleme zu haben.
Einziger Wermutstropfen, der für manche eher unwichtig ist, für andere aber ein absolutes Ausschlusskriterium sein kann: Es gibt keine Unterstützung für Android-Apps, keinen Google Play Store und auch keine Unterstützung für Linux-Anwendungen. Letztes taucht zwar in den Einstellungen auf, aber trotz aller theoretischer Gewalt konnte der Nutzer das Gerät nicht dazu motivieren, in diesen Bereichen einen Schritt voranzukommen. Wollt ihr aber nur das nackte Chromebook, wie Google es vor vielen Jahren vollständig ohne lokale Apps konzipiert hatte, könnt ihr das mit ChromeOS Flex bekommen.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-02 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!