Viele Nutzer von Android Auto sind es leider gewohnt, dass neue Funktionen nicht ganz ausgereift sind oder so manche Entwicklung etwas länger auf sich warten lässt. Mit dem Rollout der „Coolwalk“-Oberfläche scheint Google das allerdings auf die Spitze treiben zu wollen, denn auch zwei Wochen nach der Ankündigung hat nur ein Bruchteil der Nutzerschaft das neue Design erhalten. Warum dauert das so lange?
Die Infotainment-Plattform Android Auto steht vor einem der größten Updates seit mehreren Jahren, denn man spendiert der im Auto genutzten Oberfläche ein ganz neues Design, praktisch nutzbares Multitasking, ein neues Layout, optimierte Bedienelemente, einen veränderten Google Assistant und einiges mehr. Für Android Auto-Verhältnisse ein wirklich großer Schritt, auf den viele Nutzer so lange gewartet haben. Was genau in dem Update enthalten sein soll, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Doch auch mehr als zwei Woche nach der offiziellen Ankündigung der Verfügbarkeit ist für viele Nutzer keine Spur von Android Auto Coolwalk zu entdecken. Gut, manchmal muss man etwas geduldiger sein, aber was Google bei der Infotainment-Plattform aufführt, ist schon Rekord-verdächtig. Im besten Fall haben 10 Prozent aller Nutzer Coolwalk. Schnelle Fakten: Die neue Oberfläche wurde zuerst im Herbst 2021 im Rahmen von Teardowns entdeckt und hat sich seit diesem Zeitpunkt nicht signifikant verändert. Anfang 2022 tauchte es häufiger auf, im Mai 2022 hat man es für „diesen Sommer“ angekündigt. Später hieß es Herbst, dann nur noch „in diesem Jahr“ (2022). Am 5. Januar 2023 hat man es endlich offiziell als fertiggestellt und freigeschaltet angekündigt.
Wir halten fest: Seit der ersten offiziellen Ankündigung sind schon acht Monate vergangen. Acht Monate, in denen sich die Plattform praktisch nicht verändert hat. Welche Schwierigkeiten mag es gegeben haben, dass man das für Sommer 2022 geplante Coolwalk-Update so weit nach hinten verschieben musste und auch jetzt noch nicht für alle Nutzer freischalten konnte?
Wozu gibt es die Android Auto Beta?
Wie in so vielen Problemfällen rund um Android Auto, muss man sich fragen, wozu es eigentlich die Android Auto Beta gibt. In dieser hatte man Coolwalk schon seit längerer Zeit getestet – aber längst nicht für alle Nutzer. Auch jetzt, nachdem die Freischaltung für alle Nutzer angekündigt ist, haben viele Beta-Nutzer die neue Oberfläche nicht erhalten (!). Im Gegenzug kommen immer wieder experimentelle Features in der stabilen Version an oder zuvor nicht getestete Versionen werden ausgerollt und sorgen für Probleme. Offene Frage: Wozu betreibt Google die Beta?
Natürlich ist Android Auto aufgrund des Einsatzorts eine sensible Plattform. Aber kann ein neues Design so viel problematischer sein als eine nicht funktionierende Navigation, Assistant, Audio-Ausgabe, Smartphone-Verbindung…? Denn das sind genau die Probleme, die immer wieder auftauchen. Warum also muss man Coolwalk weit über ein Jahr lang testen, während andere Teams in dieser Zeit ganze Betriebssysteme (Android) oder zahlreiche Versionen (Chrome) veröffentlichen, die deutlich mehr Nutzer und Verbreitung haben.
Es ist einfach nicht nachvollziehbar, was da im Android Auto-Team passiert. Gefühlt besteht das Team aus nur zwei Personen: Ein Entwickler und ein Community-Moderator, der Probleme weiterleitet. Das ist gar nicht böse gemeint, aber wenn Google immer wieder unklare Ankündigungen macht, niemals öffentlich kommunizierte Zeitpläne einhält (Grüße an den Assistant Driving Mode) und sich nicht zu Problemen oder Verzögerungen äußert, ist das mehr als unglücklich. Und sicherlich kein gutes Zeugnis, um die Nutzer von Android Automotive zu überzeugen, das eigentlich begeisterte Nutzermassen braucht, um die Fahrzeughersteller zur Nutzung zu motivieren…
Letzte Aktualisierung am 2024-12-02 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!