Der neue Smart Home-Standard Matter nimmt Fahrt auf, denn nachdem in den letzten Monaten die ersten Unternehmen ihre Geräte freigeschaltet haben, hat vor wenigen Tagen auch Google den Startknopf gedrückt. Ab sofort lassen sich viele Nest-Produkte und Android-Geräte mit Matter nutzen, wobei der Umfang der Unterstützung in den nächsten Monaten weiter wachsen soll. Hier findet ihr die wichtigsten Informationen.
Die Entwicklung des Standards Matter wurde bereits 2019 von den Gründungsmitgliedern Zigbee, Google, Apple, Amazon und einigen weiteren großen Unternehme bekanntgegeben – damals noch unter der Bezeichnung CHIP (Connected Home over IP). Im Laufe der folgenden drei Jahre traten viele weitere Unternehmen dem Standard bei und in diesem Jahr fiel der Startschuss. Seit Donnerstag ist auch Google mit dabei und ermöglicht die Nutzung von Matter mit den Nest-Produkten.
Bei Matter handelt es sich um keine neue Plattform, sondern lediglich um einen Kommunikationsstandard. Dieser ermöglicht es den einzelnen Geräten sehr viel leichter als bisher, untereinander zu kommunizieren. Bisher ist es so, dass Smart Home-Nutzer sehr stark auf Kompatibilitäten achten müssen, Brücken oder sonstige abenteuerliche Lösungen schaffen müssen, um zwei Geräte miteinander kommunizieren zu lassen. Mit Matter fällt dies weg, denn alle Geräte sprechen die gleiche Sprache.
Weil der neue Standard von praktisch allen großen Marktteilnehmern unterstützt wird und somit alle populären Geräte den Standard schon jetzt oder in Kürze unterstützen, wird man in den nächsten Jahren damit auf der sicheren Seite sein. Die gute Nachricht ist, dass viele Hersteller – auch Google – auch ältere Geräte umrüsten und somit auch bestehende Smart Home-Infrastuktur weitestgehend eingebunden werden kann.
Google hat am Donnerstag den Startschuss für Matter gegeben und will den Standard perspektivisch auf allen Nest- und Android-Geräten unterstützen. Schon jetzt sind viele Geräte mit dabei, die zur Kommunikation mit anderen Matter-Geräten geeignet sind. Bei Android sind das alle Smartphones mit Fast Pair (ab Android-Version 4.4), die lediglich einen QR-Code auf kompatiblen Geräten scannen müssen, um sie mit Google Home oder einer alternativen App anzubinden.
Auch bei Nest hat man schon viele Smart Speaker und Smart Displays angebunden, die seit Donnerstag in Kombination mit Matter verwendet werden können. Hier die Liste der kompatiblen Gerätschaften sowie der Border-Geräte, die die Anbindung weiterer Geräte in das Netzwerk ermöglichen.
Matter wird auf folgenden Google Nest-Geräten unterstützt
- Der Original Google Home Lautsprecher
- Google Home Mini
- Nest Mini
- Nest Audio
- Nest Hub (1st and 2nd gen)
- Nest Hub Max
- Nest Wifi Pro
Die folgenden Geräte können als Matter Border genutzt werden:
- Nest Hub (2nd gen)
- Nest Hub Max
- Nest Wifi Pro
In den kommenden Monaten werden weitere Geräte folgen. Konkret angekündigt hat man die Nest Wifi-Router sowie die Nest-Thermostate. Außerdem wird die Google Home-App für iOS ab Anfang 2023 Matter unterstützen. Bis dahin wird es nur auf Android-Geräten möglich sein. Hier noch einige schnelle Infos aus dem Google Support, die die Vorteile von Matter hervorheben.
Vorteile Matter-fähiger Geräte
- Schnelle und einheitliche Einrichtung
- Gleichzeitiger Einsatz in verschiedenen Smart-Home-Systemen, z. B. von Apple und Samsung
- Lokale Verbindung über Thread oder WLAN für höhere Zuverlässigkeit und kürzere Reaktionszeiten
Wenn Sie Nest Mini bitten, eine intelligente Glühbirne einzuschalten, sendet Nest Mini diese Anfrage über das Internet an die Nest-Clouddienste. In der Regel wird die Anfrage dann an die Partner-Cloud des Glühbirnenherstellers weitergeleitet. Diese Cloud sorgt dann dafür, dass das Licht angeht.
Bei Matter-fähigen Geräten entfallen einige dieser Schritte, wodurch Sie sie einfacher und schneller steuern können – selbst wenn Sie unterwegs sind. Eine Matter-fähige intelligente Glühbirne kann auf Befehl einfach über das WLAN eingeschaltet werden, statt den Umweg über die Cloud zu nehmen.
Wenn Sie ein Matter-fähiges Gerät über die Google Home App oder mit Google Assistant steuern möchten, benötigen Sie einen Hub. Ausgewählte Google Nest-Geräte (siehe oben) werden nach zukünftigen Softwareupdates als Hub fungieren können.
[Google Support & Nest Community]