Google ist mit der Pixel Watch und dem Neustart von Wear OS erstmals ernsthaft in den Smartwatch-Markt eingestiegen, wenn auch recht holprig. In Zukunft dürfte man sich nicht nur auf Feature-Verbesserungen konzentrieren, sondern auch verstärkt bei der Performance und der Akkuleistung nachlegen. Dafür hat man jüngst ein Unternehmen übernommen, das erstaunliches leistet.
Die erste Pixel Watch wurde lange erwartet und hat zumindest in der ersten Generation einigen Raum für Enttäuschung, denn die Leistung entspricht nicht unbedingt dem Verkaufspreis und auch der Akku bekommt keinen grünen Daumen nach oben. Das weiß man auch bei Google und könnte in Zukunft Optimierungen bringen, die deutlich mehr herausholen. Vor wenigen Tagen hat man das Startup Korulab übernommen, das sich auf diesen Bereich spezialisiert hat.
KoruLab hat eine Software geschaffen, die sehr viel mehr aus den Smartwatch-Komponenten herausholen kann. Man konzentriert sich darauf, bestmögliche Leistung aus schwacher Hardware und höchstmögliche Laufzeit aus einem kleinen Akku herauszuholen. Die Rede ist da tatsächlich von einer Woche Akkulaufzeit, einem sehr schnellen Wach/Standby-Zyklus und einer extrem sparsamen Plattform. Man kommt mit gerade einmal 128 KB aus, unterstützt viele Kernel und rendert Grafiken mit bis zu 60 FPS.
Das klingt nicht nur beeindruckend, sondern wurde von KoruLab auch mehrfach unter Beweis gestellt. Kein Wunder, dass man das Interesse von Google geweckt hat, das mit Wear OS und auch der Pixel Watch noch sehr viel mehr aus der Performance herausholen muss. Fraglich allerdings, ob sich das extrem auf Schlankheit optimierte System überhaupt sinnvoll in Wear OS integrieren lässt.
Die Stärken nach eigenen Angaben
- „Das System ist unglaublich effizient, benötigt nur 128 kB RAM und ist in der Lage, 98 % der Zeit zu schlafen, während es jede Sekunde eine Uhr aktualisiert.“
- „Energieeffizienz ist einer unserer Eckpfeiler. Wir können einen vollständigen Powerup-Update-Screen-Sleep-Zyklus in 20 ms durchführen. Wir können das System in 500 ms aus dem Off booten. Mit Koru ist eine Batterielebensdauer von einer Woche erreichbar.“
- „Koru basiert auf offenen Standards wie HTML, XML, CSS und JavaScript.“
- „Breite OS-Kernel-Unterstützung: RTOS, ANDROID, NetBSD, Linux. Breite Grafik-Engine unterstützt OpenGL ES, Open VG, Framebuffer. Vollständige native Integration mit ST Microelectronics Chrom-ART 2D-Hardwarebeschleuniger.“
Das klingt schon alles sehr beeindruckend und wenn Google das Startup übernommen hat, wird da wohl auch Substanz hinter sein. Es ist sicherlich der richtige Weg, das letzte aus der Hardware herauszuquetschen, statt einfach nur immer stärkere Komponenten zu verbauen. Welche Erfolge man dabei erzielen kann, hat Google jahrelang mit den Kameras der Pixel-Smartphones bewiesen, die auf dem Papier „schlecht“ waren, aber dennoch im Endergebnis zwei Mal den Titel der weltbesten Smartphone-Kamera erringen konnten.
» Pixel Watch: Bis zu einer Woche Akkulaufzeit? Google arbeitet an starken Performance-Verbesserungen
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