Google hat in diesem Jahr die erste Pixel Watch auf den Markt gebracht, der sehr wahrscheinlich noch viele weitere Generationen folgen werden. Wie üblich wird es jedes Jahr viele kleine und einige große Verbesserungen geben, der Weg zu einem populären Produkt könnte aber noch einige Jahre benötigen. Es sei denn, man legt mit starken Argumenten nach, die an den Machbarkeitsgrenzen kratzen.
Die Erwartungen an die erste Pixel Watch waren hoch, wahrscheinlich zu hoch. Google hat zwar ein solides Produkt auf den Markt gebracht, aber die Leistungsdaten konnten nicht überzeugen und in Kombination dazu war/ist der Preis überzogen. Aber bei einer First-Generation wird sich auch Google keine großen Erfolge ausgerechnet haben, sondern erst einmal den Fuß in die Tür bekommen wollen, um diese mit jeder Generation etwas weiter zu öffnen.
Vor wenigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass Google das Startup KoruLab übernommen hat, das sich darauf spezialisiert hat, Smartwatch-Software an die Grenze des technisch machbaren zu bringen. Die Rede ist von Modi, die eine Uhr in 98 Prozent der Zeit im Tiefschlaf lassen kann, dadurch und durch starke Optimierungen eine Akku-Laufzeit von gut einer Woche erreichen kann. Noch dazu benötigt die Software verschwindend wenig Speicher (128 KB), wacht in 20 Millisekunden aus dem Tiefschlaf auf, kann in 500 Millisekunden booten und basiert auf offenen Standards wie HTML, XML, JavaScript und CSS.
Das Ganze ist mehr theoretischer Natur, aber Google hat das Startup nicht ohne Grund übernommen und dürfte sich die eine oder andere Herangehensweise für die eigenen Produkte abschauen. Es ist nicht zu erwarten, dass die Pixel Watch mit Wear OS solche Werte erreicht, aber es sind deutliche und für Endnutzer spürbare Leistungssprünge zu erwarten. Und das ist genau das, was die Pixel Watch braucht, um sich einen Namen zu machen und gleichzeitig den Markt der Android- bzw. Wear-Smartwatches anzuschieben.
Die Stärken nach eigenen Angaben
- „Das System ist unglaublich effizient, benötigt nur 128 kB RAM und ist in der Lage, 98 % der Zeit zu schlafen, während es jede Sekunde eine Uhr aktualisiert.“
- „Energieeffizienz ist einer unserer Eckpfeiler. Wir können einen vollständigen Powerup-Update-Screen-Sleep-Zyklus in 20 ms durchführen. Wir können das System in 500 ms aus dem Off booten. Mit Koru ist eine Batterielebensdauer von einer Woche erreichbar.“
- „Koru basiert auf offenen Standards wie HTML, XML, CSS und JavaScript.“
- „Breite OS-Kernel-Unterstützung: RTOS, ANDROID, NetBSD, Linux. Breite Grafik-Engine unterstützt OpenGL ES, Open VG, Framebuffer. Vollständige native Integration mit ST Microelectronics Chrom-ART 2D-Hardwarebeschleuniger.“
Während die KoruLab-Software eher in einer perfekten Welt operiert, muss die Pixel Watch viele Aufgaben erfüllen und kann nicht nur voll auf Performance getrimmt werden, sondern natürlich auch auf Funktionsumfang und Zuverlässigkeit. Vor allem die Akku-Problematik muss Google dringend angehen, denn der Platz in den Smartwatches für größere Akkus ist einfach nicht vorhanden. Und wenn die Nutzer ihre Uhr nach Vorstellung des Herstellers Tag und Nacht tragen sollen (zwecks Schlaftracking) bleibt keine Zeit zum Aufladen.
Wir dürfen gespannt sein, was Google aus KoruLab herauszieht und ob man das dem gesamten Wear OS-Markt zur Verfügung stelle oder vor allem die eigene Pixel Watch pushen wird. Ich tippe auf Letztes, denn Optimierungen im Grenzbereich müssen Hardware-nah durchgeführt werden. Bis so etwas zum Tragen kommt, wird es aber sicherlich noch bis zur Pixel Watch 3 dauern.
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Letzte Aktualisierung am 2024-12-16 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!