GoogleWatchBlog

Pixel Glass: Googles smarte AR-Brille ohne Touchfeld? Die schwere Suche nach alternativen Eingabemethoden

» Web-Version «

Schon in wenigen Monaten könnte Google die erste Generation der smarten AR-Brille Pixel Glass vorstellen und im Laufe des Jahres auf den Markt bringen. In den letzten Tagen wurden die Informationen rund um den Google Glass-Nachfolger konkreter, doch neue Eingabemethoden werfen die Frage auf, welches Konzept man verfolgt und wie die Brille den Alltag des Trägers bereichern soll. Vor allem die Smartwatch könnte zur unerwarteten Konkurrenz werden.


Die Rückkehr von Google Glass wird schon seit Jahren erwartet und spätestens seit Googles Teaser für Pixel Glass vor mittlerweile sieben Monaten wissen wir, dass das Projekt intensiv verfolgt und wohl nächstes Jahr auf den Markt gebracht wird. Bisher wurde erwartet, dass man das damals gefloppte Konzept weitgehend übernimmt und vor allem auf Software-Seite Anpassungen vornimmt. Anpassungen, um Killer-Applikationen zu bieten, die Akzeptanz zu erhöhen und das Produkt von der reinen Spielerei zum sinnvollen und hilfreichen Begleiter zu verwandeln.

Vor wenigen Tagen haben wir über mögliche neue Eingabemethoden für die AR-Brille berichtet, die vor allem eines zeigen: Man möchte weg vom Touch-Display am Brillenbügel. Das ist sowohl aus Platzgründen als auch beim Bedienkonzept sinnvoll, denn niemand fasst sich den ganzen Tag ständig an die Brille – es soll so natürlich wie möglich wirken. Also müssen Alternativen her. Die Sprachsteuerung, die damals zweite Variante bei Google Glass, hat vor allem bei einer Brille einen solch starken Selbstgespräch-Charakter, dass man auch darauf wohl weitestgehend verzichten wird.

Daher forscht man an Ringen und Armbändern, die eine Bedienung mit dem Finger oder der ganzen Hand ermöglichen. Diese Idee hat man sich mit der Tochter North und dessen Focal-Brille eingekauft, die damals auf einen Ring setzte. Die favorisierte Lösung soll aber mittlerweile ein Armband sein. Sowohl aus Platzgründen als auch der Tatsache, dass Armbänder natürlicher wirken als Ringe. Es sei denn, man ist mit seiner Smartwatch verheiratet 😉




Smartwatch-Armband als Pixel Glass-Bedienfläche?
Beim Thema Armband sind wir sofort bei Smartwatches und deren Armbänder. Eine Kombination hätte den Vorteil, dass viele Nutzer kein zusätzliches Gerät benötigen und – ganz wichtig – nicht noch ein weiteres Produkt ständig aufladen müssen. Auch die gesamte notwendige Technik zur Kommunikation und Stromversorgung könnte die Smartwatch übernehmen. Das einzige Problem: Wenn man schon auf dem Smartwatch-Armband herumwischt, in dessen unmittelbarer Nähe sich das Smartwatch-Display befindet, wozu braucht man dann das Display auf dem Brillenglas? Klar, für AR. Aber für viele Anwendungsfälle würde wohl das Smartwatch-Display ausreichen.

Es gibt noch andere Technologien, die aber wohl weniger geeignet sind. Googles Project Jacquard wäre so eine, die das Tippen und Wischen auf der gesamten Kleidung ermöglicht – doch bisher ist das technisch nicht ausgereift. Eine weitere Methode ist das Eye Tracking und die Bedienung per Augenbewegung. Doch das erfordert sehr viel Übung, bietet eingeschränkte Möglichkeiten und sieht noch dazu komisch aus. Und es nimmt der Brille die gesamte Natürlichkeit, denn der Träger soll normal durch die Brille blicken und nicht betrunken-wild mit den Augen gestikulieren.

Google wird sich mit diesen Problemen in den letzten zwei Jahren und auch schon in den acht Jahren zuvor seit der Einstellung von Google Glass intensiv beschäftigt haben und sicherlich Lösungen gefunden haben. Wir dürfen gespannt sein, wie diese Lösungen aussehen, welches Konzept man verfolgt und wie man die smarte AR-Brille im Alltag der Nutzer positionieren will. Der damalige Hauptgrund für das Glass-scheitern war, dass es einfach keine Killer-Anwendung gab. Ob das heute anders ist, muss erst noch bewiesen werden…


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren