Google One: Das Gratis-VPN erreicht mehr Nutzer – so funktioniert es & diese Nutzerdaten werden gespeichert
In diesen Tagen wird sich das Google One VPN weiter verbreiten, denn man holt sowohl Desktopnutzer als auch Neo-Besitzer der Pixel 7-Smartphones mit an Bord. Bisher wird das VPN im Rahmen von Paketen Gratis angeboten und man muss sich fragen, wie sich das finanzieren soll. Wir zeigen euch auf Grundlage von Googles Nutzungsbedingungen, wie das VPN funktioniert, welche Daten protokolliert werden und wie man die Nutzer noch umfangreicher schützt, als es die Konkurrenz tut.
Glaubt man einer Studie, dann hatten schon im Dezember 2019 mehr als 25 Prozent aller Nutzer ein VPN zur Absicherung ihrer Internetverbindung verwendet – meiner Meinung nach ein extrem hoher Wert, der drei Jahre später aber noch höher liegen dürfte. Doch Google hat in den damals verfügbaren VPNs einige Schwachstellen gesehen und wollte es besser machen. So soll das VPN der Legende nach entstanden sein, das Ende 2019 in den USA und knapp zwei Jahre später in Deutschland, Österreich und Schweiz gestartet ist..
Das VPN-Angebot ist eine kostenlose Zusatzleistung von Google One, die allen Nutzern angeboten wird, die mindestens 2 Terabyte Speicherplatz für 9,99 Euro pro Monat abonniert haben. Wie groß der Kreis der Nutzer dadurch ist, lässt sich nur schwer abschätzen. Wohnt ihr in Deutschland, Österreich, Schweiz oder einem der anderen unterstützen Länder könnt ihr das VPN über die Android-App aktivieren oder vielleicht auch schon am Desktop nutzen. Seit wenigen Tagen wird das VPN auch allen Pixel 7-Nutzern unabhängig von einem möglichen Google One-Abo angeboten. Alle Infos dazu findet ihr in diesem Artikel.
Die Aktivierung ist ein Kinderspiel und die Nutzung erfolgt automatisch. Aber was ist ein VPN, wozu wird es benötigt und was macht Google nach eigenen Angaben besser als die Konkurrenz? In einem langen Whitepaper hat man nun einige Informationen und Infografiken veröffentlicht, die wir euch nicht vorenthalten wollen.
Was tut ein VPN?
Die allermeisten Webseiten und Dienste werden heute zwar verschlüsselt aufgerufen, aber dennoch kann sowohl der Internetprovider als auch ein möglicherweise davor geschaltetes Netzwerk (im Beispiel ein Internetcafe) die abgerufenen URLs protokollieren. Nutzt man hingegen ein VPN, werden die Daten direkt an dieses und von diesem übertragen, sodass keine der Zwischenstationen etwas mitlesen kann. Das ist in obiger Grafik sehr gut erklärt. Dabei muss man allerdings beachten, dass der VPN-Anbieter wiederum die unverschlüsselten Daten mitlesen kann.
Google protokolliert nach eigenen Angaben keine übertragenen Daten und nutzt auch zur Authentifizierung eines Nutzers eine sichere Methode, die rein mathematisch durch zwei getrennte Systeme nicht geknackt werden kann. Das erreicht man dadurch, dass die Authentifizierung des Nutzers und dessen Online-Aktivitäten getrennt voneinander verwaltet werden und nur über einzelne „blinde Tokens“ miteinander kommunizieren. In den folgenden beiden Grafiken (oben herkömmlich und unten Googles System) wird das deutlich.
Diese Daten werden von Google NICHT protokolliert
- Netzwerkverkehr, einschließlich DNS
- IP-Adressen von Geräten, die mit dem VPN verbunden werden
- Die von einzelnen Nutzern verwendete Bandbreite
- Verbindungszeitstempel von Nutzern
Diese Daten werden von Google protokolliert
- Aggregierter Durchsatz
- Aggregierte Betriebszeit des VPN-Tunnels
- Aggregierte Latenz des VPN-Tunnelsetups
- Aggregierte Bandbreite insgesamt
- Aggregierte Paketverlustrate
- Aggregierte Ausfallrate des VPN-Tunnels
- Aggregierte Versuche für den Wiederaufbau des VPN-Tunnels
- Aggregierte CPU- und Speicherauslastung von Dienst und/oder Server
- Aggregierte Fehlerquote des VPN-Tunnelaufbaus
Dafür werden die Daten benötigt
- Nutzung des Dienstes in den letzten 28 Tagen. Diese Kennzahl gibt an, wie häufig der Dienst in den letzten 28 Tagen genutzt wurde. Dabei wird jedoch nicht protokolliert, wann genau und für wie lange der Dienst verwendet wurde oder wie groß die genutzte Datenmenge war.
- Die Anzahl der kürzlich erfolgten Versuche eines Nutzers, eine VPN-Sitzung einzurichten. Dadurch wird sichergestellt, dass ein Nutzer nicht die maximale Anzahl gleichzeitiger Sitzungen überschreitet. Da die Nutzer-IDs verschlüsselt werden, können sie während der Prüfung auf gleichzeitige Sitzungen nicht persönlich identifiziert werden.
- Protokolle von Serverfehlern ohne Anfrage- oder Antwortdaten.
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Wer sich das Ganze noch einmal im Detail durchlesen möchte, findet HIER das Google One VPN Whitepaper, in dem alles lang und breit erklärt ist. Ich denke, dass Google in diesem Punkt gute Arbeit geleistet hat. Man darf nicht vergessen, dass das Produkt hauptsächlich zahlenden Abo-Nutzern angeboten wird, sodass die Finanzierung weitgehend gesichert sein sollte. Eines Tages dürfte man es auch außerhalb von Google One anbieten und weiterhin dabei bleiben, keine Daten abzugreifen oder Werbung zu übertragen, dann aber wohl im Gegenzug zu einem kostenpflichtigen Einzel-Abo.
» Google One: Informationen im Support-Center
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