Google Chrome: Passwort-Ersatz wird freigeschaltet – Google startet Unterstützung für die Passkeys
Das Einloggen in Onlinedienste oder Apps basiert in den allermeisten Fällen auf der Kombination aus Benutzername und Passwort. In den letzten Jahren kam die Zwei-Faktor-Authentifizierung als starke zusätzliche Sicherheit dazu, die ein zweites Gerät erfordert. Mit den Passkeys wollen Google und einige andere große Unternehmen dennoch das Passwort abschaffen und durch einen offenen und sicheren Standard ersetzen. Jetzt hat Google das Feature in Chrome 108 freigeschaltet.
Google hat dem Passwort schon vor langer Zeit den Kampf angesagt und so ist es kein Wunder, dass man in der FIDO-Allianz zu den wichtigsten Mitgliedern gehört, die mit den Passkeys einen Nachfolger für die Kombination aus Benutzername, Passwort und 2FA schaffen wollen. Offiziell angekündigt wurde das schon vor einigen Monaten, in den frühen Chrome-Versionen bereits im Sommer gestartet und jetzt macht man den großen Sprung.
In Google Chrome 108 werden die Passkeys jetzt vollständig unterstützt und können somit bei den ersten Webseiten, die dies bereits implementiert haben, verwendet werden. Um die Verbreitung schnell voranzutreiben, wird der Browser nach einem Login in eine kompatible Webseite den Vorschlag unterbreiten, ein Passkey anzulegen und dieses zukünftig für den Login zu verwenden. In obiger Animation könnt ihr sehen, wie diese Abfrage aussieht.
Der Passkey wird direkt auf dem Gerät gespeichert und steht so wie alle anderen Zugangsdaten direkt in Googles Passwortmanager zur Verfügung. Das erklärt dann auch, warum dieser ausgetauscht wurde.
Der Login verläuft nach dem üblichen Prinzip, sodass sich für die meisten Nutzer auf dem Smartphone nichts ändern wird – denn nur die wenigsten dürften wohl noch ihre hoffentlich starken Passwörter manuell eingeben. Habt ihr einen Passkey auf dem Smartphone gespeichert, könnt ihr diesen dennoch auch beim Login am Desktop verwenden (siehe obige Animation). Dazu müsst ihr den Login auswählen und erhaltet einen QR-Code, der mit dem Smartphone gescannt werden muss.
Wie diese Passkeys genau funktionieren, die im Hintergrund ein etwas umfangreicheres Konstrukt erfordern, haben wir euch schon vor einigen Monaten in diesem Artikel beschrieben. Mit der Aktivierung der Unterstützung in Google Chrome 108 macht diese Technologie einen großen Sprung und könnte sich schon bald schnell verbreiten. Gut möglich, dass Google in einiger Zeit mit dem Chrome-Browser etwas Druck ausübt, so wie man das schon häufiger bei der Durchsetzung neuer Technologien oder sicherer Methoden getan hat.
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