Android: Google fürchtete Smartphone-Dominanz durch Microsoft – aber wäre das so viel schlechter gewesen?
Google hat das Betriebssystem Android vor gut 15 Jahren aus der Taufe gehoben und innerhalb weniger Jahre zur weltweit dominierenden Smartphone-Plattform ausgebaut, die sich den Markt mit Apples iOS teilt. Die Motivation hinter Android war laut Googles Angaben die Verhinderung einer Microsoft-Dominanz im mobilen Markt, was man ohne Frage erreicht hat. Aber ist eine Google-Dominanz wirklich besser?
Das Betriebssystem Android und die ersten Android-Smartphones wurden entwickelt, um eine drohende Dominanz von Microsoft auf dem Smartphone-Markt zu verhindern, das haben mehrere damals am Projekt beteiligten Google bereits mehrfach bestätigt. Der Smartphone-Markt steckte in den Kinderschuhen, Produkte wie Nokia Communicator und BlackBerry beherrschten den kleinen Markt, bevor dieser vom iPhone aus der Nische geholt wurde und explosionsartig zur heutigen Größe wuchs.
In der damaligen Situation mit Nokia, BlackBerry und den Windows Mobile-Anläufen lag die Vermutung nahe, dass Microsoft diesen Markt erobern wird – das dachte man auch bei Google und wollte dies verhindern. Das war die Motivation hinter der Entwicklung von Android, das als Gegenpol zu Windows Mobile aufgebaut werden sollte. Damals rechnete niemand mit Apple und Google wollte vorbereitet sein, sobald der Markt erwähnenswert wächst und sein volles Potenzial ausschöpfen kann.
Die Microsoft-Dominanz wurde erfolgreich verhindert, man könnte fast schon sagen im Keim erstickt, denn selbst Microsofts Milliarden-teurer späterer Anlauf mit Windows Phone kam nie richtig in Schwung. Es lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren, wie der Markt ohne Google / Android ausgesehen hätte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es auf Apple / Microsoft hinausgelaufen wäre, ist hoch. Denn als Apple die Handy-Welt mit dem iPhone geschockt hat, hätten die Hersteller kaum eine andere Wahl gehabt, als sich dringendst ein Betriebssystem in Redmond zu suchen.
Wäre Microsoft so viel schlimmer gewesen?
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist Googles damalige Sorge nachvollziehbar – aber wie sieht es für den Markt aus? Wäre eine Dominanz von Microsoft oder ein Duopol Microsoft / Apple wirklich so viel schlimmer gewesen als das heutige Google / Apple? Damals hätte die Frage sicherlich jeder mit Ja beantwortet. Denn Microsoft hatte 2007 nicht den besten Ruf und Google hatte noch eine ziemlich weiße Weste und konnte die Nutzermassen von sich begeistern.
Heute sieht es ein bisschen anders aus: Microsoft hat sich aus Nutzersicht in vielen Bereichen rehabilitiert, Google wird immer häufiger hinterfragt und beim eigentlich offenen Betriebssystem Android werden die Daumenschrauben immer fester angezogen. Daher muss die Frage erlaubt sein, ob eine Microsoft-Dominanz im Jahr 2022 wirklich so viel schlechter gewesen wäre als eine Google-Dominanz. Der Microsoft-Wandel ist sicherlich auch ein Stück weit auf Googles Erfolg zurückzuführen und vielleicht sähe der Smartphone-Markt mit einer anderen 2007er-Weichenstellung etwas anders aus, das lässt sich heute nicht mehr sagen.
Meiner Ansicht nach wäre Microsoft aus vielerlei Gründen die schlechtere Wahl gewesen: Man hielt selbst zu Smartphone-Zeiten am Startmenü fest und am gesamten Windows-Konzept fest, das aber nicht für keine Displays geeignet ist. Google hat eine Entwicklungsgeschwindigkeit gebracht, die mit Microsoft damals (und zum Teil heute) undenkbar gewesen wäre. Was aber ohne Frage heute besser wäre ist die Verbindung zwischen Smartphone und Desktop, an der beide Unternehmen noch immer getrennt arbeiten. Und damit lässt sich die Frage nicht beantworten, aber es ist doch ein interessantes Gedankenspiel, wie alles hätte anders verlaufen können.
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Eins ist klar, Microsoft bietet mit Abstand den besten Support von allen. Meine PCs erhalten seit Jahren Updates und sind jetzt erst mit Windows 11 rausgeflogen. Die PCs stammen aus 2006-2007. Ob das bei dem Smartphones auch gewesen wäre, darüber kann man nur spekulieren. Viele die ich kenne, die ein Windows Smartphone hatten, waren damit sehr zufrieden. Was fehlte waren die Standard-Apps, WhatsApp und Co was dann letztendlich das Todesurteil für Windows Mobile war.