Google versorgt die Pixel-Smartphones drei Jahre nach Erscheinen schnell und zuverlässig mit Android-Updates, was seit jeher ein starkes Argument für ein Google-Gerät gewesen ist. Doch so langsam kehrt sich das in das Gegenteil um, denn Google ist mit dem Update-Versprechen stehengeblieben und wird von anderen Herstellern sowie schon bald der Gesetzgebung überholt. Man sollte dringend nachlegen.
Mit den Pixel-Smartphones hat Google mittlerweile eine sehr starke Marke mit ebenso starken und mehr oder weniger populären Geräten. Während es heute gute Gründe für ein Google-Smartphone gibt, war es früher vor allem das Update-Versprechen, das die Nutzer zu den Nexus- und Pixel-Geräten gelockt hat. Dieses besteht darin, dass das Smartphone direkt von Google mit Android-Updates versorgt wird und damit zu den ersten gehört, am längsten versorgt wird und noch dazu absolut zuverlässig ist. Dieses Versprechen gilt natürlich auch heute noch.
Doch mittlerweile ist es so, dass Google nicht mehr das schnellste Update bietet, nicht mehr das längste Update bietet und auch in puncto Zuverlässigkeit hat man vor allem mit der sechsten Pixel-Generation Federn lassen müssen. Damit sind die Kernversprechen zwar weiter erfüllt, aber andere Hersteller bieten das Gleiche oder sind sogar besser und noch dazu sind es keine starken Argumente mehr für ein Smartphone aus dem Hause Google.
Samsung und OnePlus bieten mehr Updates als Google
Samsung hat schon im vergangenen Jahr mit fünf Jahren Android-Updates für ausgewählte Smartphones geworben und Google damit um ganze zwei Jahre überholt. Vor wenigen Tagen hat auch OnePlus verkündet, in Zukunft für Top-Smartphones vier große Android-Updates zu bieten – eines mehr als Google. Und auch beim Rest des Marktes kann man mit etwas Glück drei Jahre versorgt werden. Google ist damit nicht mehr nur an der Spitze, sondern ein Smartphone-Hersteller wie jeder andere – zumindest in puncto Updates.
Fünf Jahre werden zur Pflicht
Doch Google wird nicht nur von Samsung und OnePlus überholt, sondern auch von der Gesetzgebung. Tatsächlich sollen in der EU schon bald fünf Jahre verpflichtende Android-Updates für alle Hersteller gelten. Wirksam bereits ab März 2023, verpflichtend aber erst ab Ende 2024. Das gilt dann auch für Google, doch schon heute ist klar, dass man das frühestens mit dem Pixel 8 umsetzen kann, das sieben Monate nach Wirksamkeit der EU-Regel auf den Markt kommt. Selbst wenn man stark nachlegt, tut man das nicht aus eigener Motivation, sondern aus Zwang. Und das ist sicher nicht das, wofür Google mal im Android-Bereich stand.
Die allermeisten Pixel-Nutzer dürften mit der aktuellen Situation zufrieden sein, denn drei Jahre Update bedeuten, dass man erst nach vier Jahren ein veraltetes Betriebssystem hat und dann immer noch ein weiteres Jahr Sicherheitsupdates erhält. So lange dürften die wenigsten Pixel-Nutzer ihr Gerät aktiv in Verwendung haben. Dennoch hat es Google versäumt, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und längere Updates zu bieten als die Konkurrenz. Denn das war genau der Anspruch, den man einmal hatte.
Natürlich wollen wir nicht unter den Tisch kehren, dass Google fünf Jahre Sicherheitsupdates für Pixel 6 und Pixel 7 bietet. Das ist sehr gut, aber dann hätte man auch direkt funktionell aufstocken sollen. Alle Details zu Googles Update-Versprechen findet ihr in diesem Artikel.