Googles Infotainment-Betriebssystem Android Automotive hatte sicherlich kein leichtes Jahr, aber zum Abschluss gibt es noch einmal gute Nachrichten und einen Blick auf eine ganz neue Oberfläche: Honda hat die Verfügbarkeit von Android Automotive im neuen Accord angekündigt, der auf ein klassisches Display setzt und daher eine doch recht deutlich veränderte Automotive-Oberfläche mitbringt.
Android Automotive ist im Gegensatz zu Android Auto ein vollwertiges Betriebssystem für den Infotainment-Bereich eines Fahrzeugs, das alle Aufgaben von der Navigation über die Medienwiedergabe bis hin zur Kommunikation und einigen Fahrzeugfunktionen (wie etwa die Klimaanlage) übernimmt. Bisher war Android Automotive hauptsächlich auf Tablet-artigen Displays zu sehen, die Hochkant in den Fahrzeugen verbaut waren, statt wie bei klassischen Infotainment-Systemen im Querformat.
Honda hat nun den neuen Accord angekündigt, der im US-Markt startet und Android Automotive Serienmäßig im Gepäck hat. Das allein wäre eine nette Ankündigung, doch man setzt dabei auf ein im Vergleich überraschend platziertes Display, das auch noch im klassischen Format verbaut ist. Dennoch sehen wir auf den unten eingebundenen Fotos nicht Android Auto, sondern Android Automotive. Das Touchscreen-Display hat eine Größe von 12,3 Zoll und wird von Honda als das bisher größte Display beschrieben.
Zum Einsatz kommt Android Automotive, aber es lässt sich auch zur Smartphone-Spiegelung von Android Auto sowie Apples CarPlay verbinden. Damit haben Fahrer alle Freiheiten und können die drei derzeit stärksten Hersteller-unabhängigen Plattformen nutzen. Zumindest unabhängig von Fahrzeugherstellern. Schaut euch die folgenden Bilder an, die Honda veröffentlicht hat.
Die Oberfläche zeigt sich zweigeteilt und erinnert damit eher an das neue Android Auto-Design als an das bisher hauptsächlich gekachelte Android Automotive. Schaut euch dazu im Vergleich unsere Android Automotive-Galerie an. Statt der Hauptnavigation am unteren Rand, gibt es eine kleinere Navigation am linken Rand, die aus einem Home-Button, einer Zurück-Taste, einem Google Assistant-Button sowie Verknüpfungen zu Maps, Radio sowie der Smartphone-Nutzung enthält.
Viel mehr lässt sich zu dieser neuen Oberfläche kaum sagen, die aus meiner Sicht aber die Stärken von Android Automotive völlig verspielt. Der Blick auf alle Details, die parallele Nutzung von mehr als zwei Anwendungen und sogar die Steuerung von Fahrzeugfunktionen sind überhaupt nicht integriert und somit wirkt es eher so, als wenn Honda mit Android Auto geplant hat und dann ohne Anpassung Android Automotive aufgespielt hat.
Aber es ein interessanter Blick darauf, wie sich der Übergang von Android Auto zu Android Automotive gestalten lässt. Erst einmal die Software-Architektur schaffen und später folgt die Hardware, die ja gerade bei diesem Wechsel durch ein anderes Interieur völlig verändert werden muss.
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