Google Lens: Neuerungen bei der smarten Bildanalyse – Abkehr vom Assistant, neue Funktionen & Integrationen
Mit Google Lens ist vor einigen Jahren ein sehr starkes Produkt gestartet, das trotz seiner Fähigkeiten oftmals unter dem Radar fliegt und mit etwas Aufmerksamkeit sicherlich schon weiter sein könnte. Das soll sich ändern, denn in den letzten Wochen wurde die Plattform nicht nur funktionell, verbessert, sondern soll auch einen Verbreitungsschub erhalten. Richten soll es die Google Websuche.
Google Lens ist als Ableger des Google Assistant gestartet und war daher für einige Zeit als „Augen des Google Assistant“ bekannt und nutzbar. Denn man konnte Fotos von Objekten aufnehmen und den Assistenten danach befragen. Heute ist Google Lens allerdings eigenständig und benötigt den Assistenten nicht mehr, sodass das Tool längst seinen eigenen Button erhalten hat, der oftmals neben dem Google Assistant-Mikrofon zu finden ist.
Heute nähert man sich eher der Google Websuche an, denn Lens ist die visuelle Komponente und soll im Rahmen von „Multisearch“ das gleichzeitige Suchen von Text und Bild ermöglichen. Um das zu erreichen, wird das Tool zunehmend in das wichtigste Produkt des Unternehmens integriert und dürfte demnächst noch an weiteren Stellen auftauchen. Diese Verbreitung muss der Schlüssel dazu sein, dass die Nutzer das Tool aktiver nutzen.
Hier findet ihr eine schnelle Übersicht der funktionellen Verbesserungen sowie der erweiterten Verbreitung der letzten Wochen und Monate, mit denen das Lens-Team auf Nutzerfang geht. Viele weitere Funktionen dürften noch folgen, denn Lens steht noch ganz am Anfang und hat bis heute nicht das erreicht, was Google vor vielen Jahren versprochen hat.
Neue Oberfläche mit Filterleiste
Um den Nutzern zu zeigen, welche Möglichkeiten Google Lens bietet, wurde die Oberfläche überarbeitet und um eine ständig sichtbare Filterleiste erweitert. Durch dieses Update kann der Zwischenschritt über die Kamera wegfallen, denn die Filterleiste wird von Beginn an angezeigt und auch als visuelle Trennung zwischen den beiden Bereichen verwendet. Ein Tap auf den gewünschten Filter stellt diesen ein und öffnet die Kamera im ausgewählten Modus. Das ist nur eine kleine Verbesserung, aber jeder unnötige Schritt, der entfernt wird, hilft den Nutzern zu schnelleren Ergebnissen und damit hoffentlich der App zu mehr Akzeptanz.
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Verbesserte Live-Übersetzung
Die Herausforderung bei der Live-Übersetzung liegt längst nicht mehr in der Texterkennung und Übersetzung, sondern vor allem in der visuellen Komponente. Denn der alte Text soll nicht überschrieben, sondern vollständig ausgeblendet werden. Weil Googles Algorithmen erst vor einiger Zeit große Schritte beim Entfernen von Objekten gemacht haben, soll auch dieses Ergebnis jetzt besser geworden sein. Aber nicht nur am Originalbild hat man gearbeitet, sondern auch am Einfügen des neuen Textes. Weitestgehend versucht man nun, den ursprünglichen Stil beizubehalten. Textgröße, Textfarbe, Schriftart oder auch Textumrandung. Das hat man zwar zuvor auch schon getan, aber die Qualität soll nach Googles Angaben gestiegen sein.
» Alle Informationen zur neuen Live-Übersetzung
Google Lens in der Bildersuche
Die Google Bildersuche und Google Lens arbeiten jeweils in die entgegengesetzte Richtung, sind aber dennoch miteinander vereinbar. Schon seit vielen Jahren bot die Bildersuche eine Rückwärtssuche an, die allerdings auf Basis einer Ähnlichkeit und nur am Rande auf Objekterkennung basiert. Mit Google Lens hat man das erweitert und gleichzeitig umgekehrt die Rückwärtssuche der Bildersuche in Google Lens integriert. Eine sinnvolle Integration, die aber vermutlich nicht für die Ewigkeit gemacht ist.
» Google Lens in der Bildersuche
Google Lens auf der Google-Startseite
Spätestens seit vorvergangener Woche hat Google Lens seinen großen Auftritt, der endlich die Nutzermassen bringen soll: Das Tool ist direkt auf der Google-Startseite verlinkt und ein Teil der Suchleiste geworden. Prominenter kann man es wirklich nicht mehr platzieren. Allein schon aus Neugier werden viele Menschen draufklicken und bemerken, dass sich jetzt Bilder analysieren lassen. Leider ist die Desktopversion von Lens der mobilen App noch deutlich unterlegen und hat im Vergleich einen sehr geringen Funktionsumfang. Daran sollte man bald arbeiten, um auch die Erstnutzer zu begeistern.
» Google Lens auf der Google-Startseite
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Google hat für die eigenen Produkte oftmals den Anspruch, viele Millionen, Hunderte Millionen oder gar Milliarden Nutzer zu begeistern. Klappt das nicht, zieht man schnell den Stecker. Es gibt keinerlei Informationen über die Nutzungszahlen von Lens, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass es nur wenig verwendet wird und viele Menschen vermutlich nicht einmal kennen. Ob die Integrationen etwas daran ändern, muss man abwarten. Bei keinem anderen Google-Produkt ist der Gegensatz aus Mächtigkeit des Tools und gefühlter Popularität soweit auseinander – aber warum?
Letzte Aktualisierung am 2024-12-17 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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