Der Chrome-Browser gehört zu den erfolgreichsten Google-Produkten und dürfte schon bald einen Schwung neuer Funktionen erhalten, die diesem eine wichtige Rolle beim Onlineshopping verschaffen sollen. An einzelnen Komponenten wird schon seit längerer Zeit gearbeitet, aber erst im Gesamtpaket wird es sowohl für Nutzer als auch für Google interessant: Der Chrome-Browser könnte endlich Geld verdienen.
Google hat einige populäre Produkte im Portfolio, mit denen man auf direktem Weg kein Geld verdient. Dazu gehören unter anderem Android und Chrome. Dennoch steckt man enorme Summen in die Entwicklung, denn beide sind wichtige Plattformen und unterstützen die Verbreitung lukrativer Produkte – allen voran die Google Websuche. Mit einem erfolgreichen Chrome-Browser stellt man sicher, dass die Google Websuche die dominierende Suchmaschine bleibt. Doch die BWLer im Unternehmen hätten sicherlich nichts dagegen, wenn der Browser auch direkt Geld verdient.
Schon seit langer Zeit zeichnet sich ab, dass der Browser in Richtung Onlineshopping drängt und nach zögerlichen und kaum beachteten Testläufen das Gesamtpaket freischalten könnte. Dieses besteht aus einer Einkaufswagenübersicht, einem Preistracker sowie einem schnellen Checkout. Alle drei sind / waren bereits integriert, aber erst im Zusammenspiel wird es richtig interessant und könnte Google sehr schnell zu einem relevanten Faktor beim Onlineshopping machen. Denn das Onlineshopping findet im Browser statt, und in den meisten Fällen dürfte es der Browser von Google sein.
Einkaufswagenübersicht
Weil viele Nutzer wohl ihre gefüllten Einkaufswagen in den Onlineshops „vergessen“ und nicht zur Kasse gehen, soll Google Chrome diese zukünftig als Übersicht auf der Neuer Tab-Seite anzeigen. Dort soll ein eigener Bereich alle gefüllten Einkaufswagen anzeigen und direkt zu diesen führen. Es ist davon auszugehen, dass Shops langfristig ihre Einkaufswagen dort bewerben können, sodass Google mitverdienen kann.
Preistracker
Der neue Chrome Preistracker soll für den Nutzer die Aufgabe übernehmen, Preisverläufe zu checken, bei günstigen Preisen zu informieren und auch andere Onlineshops mit einzubeziehen. Diese Funktion ist eingeschränkt bereits nutzbar und es ist davon auszugehen, dass die (kostenpflichtig) bei Google Shopping gelisteten Produkte dort die besten Chancen haben.
Checkout
Schon seit langer Zeit lässt sich beobachten, dass das Chrome-Team an einer schnellen Checkout-Funktion arbeitet. Diese soll es den Nutzern noch einfacher machen, ihre Adresse und Bezahldaten einzutragen. Wie das funktionieren soll und das Ganze signifikant schneller sein soll als das heutige Autofill, wird sich zeigen.
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Alle drei Funktionen sorgen dafür, dass die Nutzer ihr Onlineshopping bei Google beginnen und auch dort beenden. Google kann Geld mit Produktanzeigen verdienen, Geld mit dem eigenen Preistracker und möglichen Provisionen verdienen und auch für den schnellen Checkout könnte man von den Händlern eine Provision verlangen. Google versteht es immer wieder sehr gut, solche Funktionen schnell unverzichtbar zu machen und dafür zu sorgen, dass sich die Onlinehändler anschließen müssen, um ihren eigenen Kunden den größtmöglichen Komfort zu bieten und dadurch vielleicht auch die Umsätze zu steigern.
Ob daraus etwas wird, ist wieder eine andere Frage, aber die Weichen sind gestellt und aus meiner Sicht wäre es schon überraschend, wenn Google dieses Potenzial nicht ausnutzt.