Google hat den Pixel 7-Smartphones eine ganze Reihe neuer Funktionen in mehreren Bereichen spendiert, die im Laufe der Zeit auch zu älteren Pixel-Smartphones kommen werden. Eine für die Zukunft wichtige Änderung hat Google jetzt offiziell bestätigt und die Vorteile etwas hervorgehoben: Die Pixel 7-Smartphones sind die ersten, die durch Android 13 nur noch 64 Bit-Apps unterstützen.
Die Umstellung von 32 Bit-Apps auf 64 Bit-Apps bzw. deren Standardisierung ist bei Android und im Google Play Store schon vor mehreren Jahren gestartet, aber aus Gründen der Abwärtskompatibilität hat man die alte Variante weiterhin unterstützt – bis jetzt. Schon vor einigen Tagen gab es Berichte bzw. eindeutige Belege dafür, dass die Pixel 7-Smartphones keine 32 Bit-Apps mehr ausführen können und jetzt gibt es die Bestätigung von Google.
Mit Android 13 hat Google die Option geschaffen, dass das Betriebssystem in einem 64 Bit-Modus läuft und nur noch diese entsprechenden Apps ausführen kann. Bisher ist das optional, doch auf den Pixel 7-Smartphones ist dieser Modus erstmals aktiviert, sodass sich keine klassischen Apps mit 32 Bit mehr nutzen lassen. Zuvor wurde erwartet, dass das Pixel Tablet das erste Gerät mit dieser Einschränkung ist, wo es aufgrund des Formfaktors nicht ganz so problematisch gewesen wäre.
Auch bei den Pixel 7-Smartphones ist die Umstellung nicht wirklich problematisch, denn die allermeisten Apps laufen ohnehin mit 64 Bit und nur wenige ältere Anwendungen, die seit mehreren Jahren nicht mehr aktualisiert wurden, sind noch in 32 Bit. Das bekannteste und immer wieder angeführte Beispiel ist die alte APK von Flappy Bird.
Laut Google hat die Umstellung auf 64 Bit eine Reihe von Vorteilen: Die Apps und damit das gesamte Betriebssystem laufe mit 64 Bit etwas schneller, sicherer und benötigen gleichzeitig etwas weniger Arbeitsspeicher. Man spricht von bis zu 150 Megabyte Arbeitsspeicher, die weniger benötigt werden. Bei den heutigen Geräten ist das nicht mehr ganz so viel, aber Kleinvieh macht auch Mist und jedes sinnvoll eingesparte Byte ist daher zu begrüßen.
64-Bit-Apps werden schneller ausgeführt, da sie Zugriff auf zusätzliche Register und Anweisungen haben, die für 32-Bit-Apps nicht verfügbar sind. Darüber hinaus liefern neuere CPUs eine um bis zu 25 % bessere Leistung bei der Ausführung von 64-Bit-Code oder stellen sogar die Unterstützung für 32-Bit-Code ganz ein.
64-Bit kann zur Verbesserung der Sicherheit beitragen. Der größere Adressraum macht Abwehrmaßnahmen wie ASLR effektiver und die freien Bits können zum Schutz der Kontrollflussintegrität verwendet werden. Diese Gegenmaßnahmen können die Wahrscheinlichkeit verringern, dass ein Eindringling die Kontrolle über Ihr Gerät übernimmt.
Tatsächlich ist das eine sehr große Änderung, deren Auswirkungen aber mittlerweile nicht ganz so groß sein dürften. Nur die wenigsten Nutzer haben eine APK-Sammlung und alle im Google Play Store für die Geräte verfügbaren Apps wurden bereits in 64 Bit kompiliert. Und weil alte Apps, die seit vielen Jahren nicht weiterentwickelt wurden, ohnehin als Sicherheitsrisiko gelten und irgendwann wegen anderer Schnittstellen nicht mehr unterstützt werden, ist das kein Problem, sondern nur eine vorgezogene Abschaltung. Dennoch kann es in einigen Spezialfällen, wenn man auf eine solche alte App angewiesen ist, zu einem großen Problem werden.