Google hat mit der Pixel Watch die erste eigene Smartwatch auf den Markt gebracht, auf die viele Nutzer zwar seit langer Zeit gewartet haben, gefühlt aber etwas enttäuscht hat. Jetzt haben die Schrauber von iFixit die Smartwatch in die Finger bekommen, diese zerlegt und in puncto Reparierbarkeit untersucht, allerdings ohne echte Skala. Positiv ausgedrückt spricht man von „first generation vibes“.
Wenn Google oder andere größere Hersteller ein neues Smartphone auf den Markt bringen, werden diese von einigen Spezialisten sehr bald zerlegt und auf Reparierbarkeit untersucht. Das ist mit Smartwatches nicht anders, doch weil hier noch einmal alles einige Nummern kleiner ist, dürften sich nur die wenigsten Menschen eine Reparatur zutrauen. Aus diesem Grund gibt es auch beim neuen iFixit-Teardown keine echte Bewertung oder Anleitung – obwohl man Google-Partner ist.
Schon beim Öffnen der Smartwatch kann man eine mulmige Ahnung bekommen, warum Google dem Gerät kein IP-Rating gegeben hat. Der Kleber soll sich wohl recht leicht lösen lassen und ist „erstaunlich locker“. Hat man den Kleber gelöst und die Displayeinheit abgehoben, lässt sich diese allerdings nicht so einfach ablösen. Denn die dafür zu lösenden Kabel laufen unter dem Akku, sodass man den Akku für den Displaytausch entfernen muss. Und wer den Akku entfernen möchte, muss auch einige Sensoren und den Vibrationsmotor entfernen. Sprich: Die Smartwatch muss unnötig weit zerlegt werden.
Schaut euch einfach einmal die folgenden Screenshots an, in denen einige wichtige Schritte beim Zerlegen zu sehen sind. Wer mehr Standbilder sehen möchte, findet diese Hier oder schaut sich einfach das angenehm kurze Teardown-Video von iFixit ein, das unten im Artikel eingebunden ist.
Die Pixel Watch ist ein interessantes Puzzle, sowohl buchstäblich, weil es schwierig ist, sich durch das Labyrinth der internen Teile zu finden, als auch, weil sie starke Tech Vibes der ersten Generation hat. Es hat Tasten, die praktisch unersetzlich sind, und verfügt außerdem über eine abnehmbare Rückseite, für die Apple neun Generationen brauchte, um sich daran zu gewöhnen.
Das Gerät als „interessantes Puzzle“ zu bezeichnen, ist wohl noch nett gemeint. Aber natürlich muss man sehen, dass die Smartwatch im Vergleich zu einem Smartphone winzig ist und daher wohl kein unerfahrener Nutzer diese selbst reparieren wird. Allerdings erhöht es auch die Kosten für eine professionelle Reparatur, wenn es aufwendiger ist. In der Pixel Watch-Preisklasse kann sich eine Reparatur dennoch lohnen, statt wie bei einem günstigen Gerät einfach eine neue Smartwatch zu kaufen.
Einige Bauteile wie die Krone oder der Touch-Button lassen sich übrigens nicht schadlos entfernen und sind daher nicht austauschbar. Bleibt zu hoffen, dass die Kombination aus „leicht zu öffnen“ und „schwer zu reparieren“ dennoch über viele Jahre hält und es nicht schon bald Berichte über Wasser- oder Staubeintritt gibt.