Die Pixel Watch ist da! Google hat heute den Startschuss für das Produkt gegeben, das viele Beobachter schon seit mehreren Jahren erwartet und erhofft haben und auch die ersten Reviews durften gestern Abend veröffentlicht werden. Einige Tester durften sich die Smartwatch bereits um das Handgelenk schnallen und ihre Eindrücke veröffentlichen. Wir geben euch einen schnellen Überblick über die Gesamtbewertung.
Jahr für Jahr war es ein Running Gag, auf eine Pixel Watch zu warten und stets zu Anfang eines neuen Jahres lag die Wahrscheinlichkeit irgendwo zwischen Pixel Ultra und „kommt ganz sicher“. 2022 ist es jetzt endlich wahr geworden, denn Google hat die erste Pixel Watch heute an den Start gebracht, an der man schon so lange gearbeitet hat. Böse Zungen könnten direkt behaupten, dass man 2022 das Modell von 2021 oder gar 2020 auf den Markt gebracht hat, denn die technische Ausstattung ist nicht das, was man von einem brandneuen Smartwatch-Flaggschiff mit der Apple Watch im Visier erwarten würde.
Es gibt deutlich weniger Testberichte für die Pixel Watch als für die Pixel 7-Smartphones (Hier gehts zur Review-Übersicht) und die Eindrücke sind auch recht unterschiedlich. Insgesamt kommt die Smartwatch aber deutlich schlechter weg als die Smartphones und es zeigt sich, dass Google wohl noch mehrere Generationen braucht, um ein starkes Paket zu schnüren. Und so wie man unsere Pixel 7-Übersicht als Jubel-Artikel werten könnte, dominiert bei der Smartwatch die Kritik. Vor allem am Preis. Hier die schnelle Übersicht.
- Design weiß zu überzeugen, hat aber Nachteile: Die Pixel Watch ist schick, denn Googles Designer haben sehr gute Arbeit geleistet. Die Smartwatch sieht einzeln gut aus, sieht am Handgelenk gut aus, passt in das Pixel-Portfolio und wirkt mehr wie ein Accessoire als wie ein Stück Technik, das man sich umschnallt. In puncto Design stellen manche Tester schon die erste Pixel Watch über die Apple Watch. Allerdings darf man den langfristigen Nachteil des runden Displays nicht unterschätzen, denn es ist Fakt, dass weniger Informationen auf das Display passen. Es muss sich zeigen, wie man zukünftig damit umgeht. Wegen der Ränder: Die Ränder um das Display sind mächtig, im Alltag aufgrund der schwarzen Wear OS-Oberfläche aber wohl weder störend noch sichtbar.
- Smartwatch in Top-Qualität: Die Qualität der Smartwatch ist wohl sehr gut. Das Gerät wirkt wertig, die Materialwahl wird gelobt und man hat vom Auspacken bis zur täglichen Nutzung das Gefühl, ein hochwertiges Produkt in Händen zu halten. Auch hier muss sich zeigen, wie sich Wertigkeit, Qualität und Design im Laufe mehrerer Monate bewähren.
- Ein starker Verschluss mit möglichen Schwächen: Google setzt für die Armbänder auf eine eigene Verschlusstechnik, die nicht mit anderen Armbändern kompatibel ist. Das ist erstmal ärgerlich, aber laut mehreren Testern hat Google wohl die „beste“ Technologie und ist in diesem Punkt der Apple Watch überlegen. Es geht innerhalb von Sekunden, ohne große Verrenkungen und ist dennoch bombenfest. Hat allerdings die Schwäche, dass die Anschlüsse nicht gerade, sondern gebogen sind. Es ist daher für Google kaum möglich, eine größere oder kleinere Smartwatch zu produzieren, ohne den Anschluss wechseln zu müssen (=Inkompatibilität).
- Schlechte technische Ausstattung: Dem Endnutzer sind nackte technische Daten vollkommen egal, denn es geht darum, was sich schlussendlich auf dem Display abspielt. Die Smartwatch ist wohl sehr flüssig nutzbar, aber dennoch soll nicht unerwähnt bleiben, das nicht viel Power verbaut ist. In drei Jahren kann viel passieren, sowohl auf Wear OS- als auch auf App-Ebene, bei dem sich das noch rächen kann. Viele Grüße vom Chromecast 4K.
- Enttäuschende Akku-Laufzeit: Gehört mit zum ersten Punkt, soll aber hervorgehoben werden. Google spricht von maximal 24 Stunden Akku-Laufzeit, bei einem Tester hat es aber nicht mal zur Hälfe gereicht. Klar, im Ausprobier-Modus nutzt man das Gerät viel intensiver als im Alltag, aber dennoch kommt man wohl nur bequem über den Arbeitstag und muss sich dann schon Gedanken über die nächste Steckdose machen. Und das schon jetzt, wo der Akku noch knackig-frisch ist. Das man Reverse Charging per Smartphone offiziell nicht unterstützt (was aber dennoch ohne Armband funktioniert), macht das nicht besser.
- Fitbit als Schwachpunkt? Ausgerechnet Fitbit könnte ein Schwachpunkt der Pixel Watch sein. Die App bringt wohl einige Schwächen der Fitbit-Smartwatches mit und so mancher Tester hätte sich gewünscht, dass man stattdessen auf Google Fit gesetzt hätte. Software kann sich schnell ändern, aber zumindest derzeit scheint es da wohl noch Nachholbedarf zu geben.
- Steht und fällt mit Wear OS: Jedes Pixel-Produkt steht und fällt mit der Software und dem Betriebssystem. Doch während Android seit vielen Jahren ausgereift ist, ist das bei Wear OS ein bisschen anders. Die Pixel Watch ist noch nicht DAS Flaggschiff und das Betriebssystem Wear OS hat seine besten Jahre hoffentlich noch vor sich. Bisher ist allerdings keines von beiden so stark, dass es die Gegenseite stützen kann.
- Smartwatch und Zubehör sind zu teuer: Das ist DER Knackpunkt der Smartwatches, der schon in der Leak-Phase immer wieder angesprochen wurde und es selbst in den Reviews häufig bis in den Titel geschafft hat. Die Smartwatch ist einfach viel zu teuer. Zu teuer für das Gebotene. Zu teuer für eine erste Generation. Zu teuer für den Wettlauf mit der Konkurrenz. Das gilt leider nicht nur für die Smartwatch, sondern auch für das Zubehör in Form von Armbändern, die mindestens 50 Euro kosten und im kommenden Jahr mit weiteren Metall-Armbändern bis zu 200 Euro hinaufgehen. Ob Google tatsächlich solch hohe Entwicklungs- und Produktionskosten hatte oder man sich einfach von Beginn an im Premium-Bereich positionieren möchte, lässt sich schwer sagen. Mehr Überlegungen zur Preisgestaltung gibt es in diesem Artikel.
- Derzeit keine Kaufempfehlung:
Für den ersten Eindruck kommt die Pixel Watch recht gut weg. Sie weiß optisch und zum Teil auch funktionell zu überzeugen. Doch die schlechte Ausstattung, das noch verbesserungswürdige Fitbit und auch die nach wie vor in den Kinderschuhen steckende Wear OS-Plattform machen es schwer. Dazu kommt die unmögliche Preisgestaltung und schon ist das leider ein lange-erwartete Google-Produkt, für das es im Großen und Ganzen noch keine Kaufempfehlung gibt. Man rät nicht wirklich vom Kauf ab, denn so schlecht ist es auch wieder nicht, aber man rät auch nicht dazu.
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Es ist wirklich sehr Schade, dass die erste Pixel Watch-Generation durch einige vermeidbare Dinge nach unten gezogen wird. Das ist natürlich auch ein Problem für die zweite und dritte Generation, die die Schwächen erst einmal ausgleichen muss. Viele Pixel-Nutzer haben auf eine Pixel Watch gewartet und hätten sicherlich gerne das Geld gezückt. Doch wenn man lange wartet und dann enttäuscht wird, haben es die Nachfolger nicht leicht, überhaupt erst einmal ins Blickfeld zu rücken.
Ich würde empfehlen, dass ihr euch als Pixel-Fan mit dringendem Bedürfnis nach der Pixel Watch den Kauf des Pixel 7 Pro mit der geschenkten Pixel Watch überlegen solltet. Bei Media Markt und Saturn laufen zwar noch einige Tage die 50 Euro-Gutschein-Aktionen, aber selbst damit ist der Preis noch nicht im akzeptablen Bereich. Sobald Google die geschenkten Pixel Watches verschickt, werden wohl einige bei ebay zum guten Preis auftauchen, aber da muss man dann schnell sein und eben auch davon ausgehen, dass die Smartwatch gebraucht sein könnte. Empfehlenswerter wären Hoffnungen auf starke Aktionen zum Black Friday und Co.
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