Pixel, Nest und Fitbit: Google stellt sich immer breiter auf – wo ist die Grenze und welche Ziele werden verfolgt?
Hardware ist für Google bei weitem kein neues Geschäftsfeld, aber noch immer eines, das aus vielen Blickpunkten ganz am Anfang steht – sowohl finanziell als auch strategisch. Aktuell befindet man sich in der Expansionsphase und steigt vor allem mit der Marke Pixel in immer neue Geschäftsbereiche ein. Die Frage ist allerdings, welche Grenzen man sich selbst setzt und wie breit das Unternehmen langfristig aufgestellt sein soll.
Google ist schon seit über zehn Jahren im Hardware-Geschäft aktiv und forciert diesen Geschäftsbereich immer weiter. Was mit dem Chromecast begann, über die Nexus-Smartphones und Tablets bis hin zur Android TV Medienbox ging, ist heute sehr viel mehr. Mit Nest hat man eine Reihe von zentralen Smart Home-Produkten im Portfolio, Fitbit steuert ein wachsendes Smartwatch- und Fitnesstracking-Netzwerk bei und die Marke ‚Pixel‘ ist derzeit am deutlichsten auf Expansionskurs.
Während Pixel gefühlt bis vor zwei Wochen nur für Smartphones stand (obwohl es schon einige verwandte Produkte gegeben hat), breitet man sich jetzt auf Smartwatches aus, hat die smarten Kopfhörer im Portfolio und bringt im nächsten Jahr ein Tablet / Smart Display, ein faltbares Gerät, die smarte Brille ‚Pixel Glass‘ und in Zukunft sicherlich noch einiges mehr. Allen drei großen Hardware-Marken sind kaum Grenzen gesetzt, denn Pixel kann noch viele mobile Geräte und Wearables abdecken, Fitbit kann deutlich mehr als nur Fitnesstracking sein und Nest sind im Smart Home auch kaum Grenzen gesetzt.
Doch während man in einigen Bereichen weiter wächst, zieht man in anderen den Stecker. Gerade erst hat man sich aus der Chromebook-Produktion verabschiedet und auch die Stadia-Controller wird man nicht mehr sehen, aber das waren trotz aller Fans auch eher Randprodukte. Stadia hatte mit Hardware nicht viel zu tun und bei den Chromebooks hat Google wohl bemerkt, dass die etablierten Laptop-Hersteller derzeit genug Schwung und Expertise haben, um den Markt voranzubringen.
Wie weit will Google im Hardware-Geschäft wachsen?
Zwar hat Google mehrere Dutzend Hardware-Produkte im Portfolio und einen gut gefüllten Google Store, aber wirklich erfolgreich sind nur sehr wenige. Würde man die Menschen fragen, für welche Hardware Google steht, würde wohl dank Werbedruck am ehesten das Pixel-Smartphone oder etablierte Chromecast kommen. Fragt man die Menschen hingegen, ob sie Google als Hardware-Hersteller wahrnehmen, würden das vermutlich (ist nur meine persönliche Annahme) viele Menschen verneinen. Und das ist auch der Knackpunkt.
Während Apple ein 1A Hardware-Hersteller ist und in die Software-Welt expandiert ist, obwohl man dort eigentlich schon immer aktiv war, sieht es bei Google, das aus der anderen Richtung kommt, nicht so aus. Es fehlt noch immer DAS große Hardware-Produkt, das viele anderen Bereiche mitziehen kann – das iPhone von Google. Trotz wachsendem Portfolio zählt Hardware in den Quartalszahlen noch immer zu „Google other“. „Other“ macht nur 10 Prozent des Gesamtumsatzes aus, umfasst aber auch Abo-Dienste, Play Store-Umsätze und einiges mehr.
Fraglich also, ob all diese Bemühungen irgendwann fruchten oder man irgendwann den berühmten Rotstift schwingt und sich nur auf die wirklich wichtigen und strategisch vielleicht notwendigen Produkte konzentriert. Aktuell stehen die Zeichen auf Wachstum, aber natürlich sollte dann irgendwann auch der Erfolg wachsen. Siehe dazu die aktuellen Pixel-Pläne:
» Pixel: Mit den Smartphones an die Weltspitze? Google hat Sorge vor schwächelndem Samsung (Bericht)
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