Gut zehn Jahre nach dem Aus von Google Glass wird Google schon bald das neue Produkt Pixel Glass vorstellen, das man bereits vor einigen Monaten erstmals angeteasert hat. Nach vielen Jahren der Entwicklung hinter verschlossenen Türen, bringt man die Plattform jetzt wieder ein wenig in den Vordergrund und dürfte langsam den Neustart der AR-Brille vorbereiten.
Google Glass gehört zu den größten und bekanntesten Flops des Unternehmens, doch trotz öffentlicher Einstellung hat man das Projekt niemals so ganz fallenlassen und gemeinsam mit wenigen großen Partnern im Enterprise-Bereich weiterentwickelt. Ausgewählte Mitarbeiter dieser Partner haben die AR-Brillen in den letzten Jahren vor allem im Lager- und Logistik-Bereich genutzt. Denn dort ist es wirklich sinnvoll, wenn man zusätzliche Informationen eingeblendet bekommt und sich somit oftmals den Weg zum nächsten Display ersparen kann. Im unten eingebundenen Video gibt es einige Beispiele.
Google hat das Projekt zwar niemals vollständig fallenlassen, aber dennoch nicht mehr darüber gesprochen. Mit dem in möglicherweise gar nicht so weit entfernter Zukunft bevorstehenden Start von Pixel Glass wird sich das ändern. Man dürfte das neue Projekt wohl Anfang 2023 erstmals zeigen und mutmaßlich noch im selben Jahr auf den Markt bringen. Doch nichts hat Glass so sehr gefehlt wie passende Apps – das weiß auch Google.
Aus diesem Grund öffnet man das Glass Enterprise-Ökosystem nun für weiter Entwickler und Partner. Diese können ihre Anwendungen in den Bereichen „task completion, communication, and collaboration“ einreichen und für Workspace Enterprise-Nutzer zur Verfügung stellen. Weiter ins Detail geht man noch nicht, aber es eindeutig als Anschieben dieses Marktes zu bewerten.
Beispielhaft spricht man davon, dass in den letzten Jahren etwa 750.000 Google Meet-Videokonferenzen mit dem Glass-Produkt geführt worden sind. Klingt erstmal viel, aber ohne Informationen zur Nutzerbasis lässt sich das schwer einordnen. „Meet for Glass“ soll wohl für alle Glass-Nutzer zur Verfügung stehen. Und damit zeigt sich schon, dass Google einige wichtige Apps bereits für Glass angepasst hat. Man wird das wohl in den kommenden Monaten fortsetzen, um im nächsten Jahr etwas Vorzeigbares zu haben.
Wir dürfen gespannt sein, was sich daraus entwickelt und wann man mehr Details zur Glass-Roadmap veröffentlichen wird. Die Bezeichnung „Pixel Glass“ ist übrigens nicht offiziell und entstammt meiner Feder. Weil man den damaligen Markennamen „Google Glass“ aber mit Sicherheit nicht wiederbelebt, es weiterhin „Glass“ nennt und den damaligen Teaser im Umfeld von Pixel-Produkten gezeigt hat, halte ich das für eine sehr wahrscheinliche Wahl.