Der Browser Google Chrome bietet seit vielen Jahren einen Inkognito Modus, der sich unter anderen Bezeichnungen längst in allen großen Browsern befindet und ein vermeintlich privates Surfen ermöglichen soll. Viele Nutzer dürften nicht wissen, dass das nicht wirklich der Fall ist, sodass Google nachlegen sollte. In einem Milliarden-Verfahren rund um diesen Modus kam jetzt heraus, dass sich Google-Mitarbeiter selbst über die vermeintliche Sicherheit lustig gemacht haben.
Rund um den Inkognito Modus des Chrome-Browsers gibt es schon seit Jahren Diskussionen und in den USA läuft in dieser Sache derzeit ein Gerichtsverfahren, bei dem es um nicht weniger als fünf Milliarden Dollar geht. Im Rahmen dieses Verfahrens wurden einige Unterlagen veröffentlicht, die auch interne E-Mails von Google-Mitarbeitern umfassen. In diesen zeigt sich, dass diese lange Zeit davor gewarnt haben, dass die Nutzer nicht ausreichend informiert bzw. vor den weiterhin möglichen Tracking-Möglichkeiten gewarnt werden. In einer E-Mail wird der Modus sogar mit „Guy Incognito“ aus den Simpsons verglichen und das folgende Video verlinkt.
Ich denke, der Witz am obigen Video trifft den Nagel auf dem Kopf. Wer sich etwas mit Web-Technologien beschäftigt, für den ist die Vorstellung des Tracking-Schutzes in diesem Modus absurd. Doch viele Menschen haben völlig anderer Schwerpunkte / Interessen und wollen einfach nur surfen – sie können es nicht nachvollziehen und wiegen sich in falscher Sicherheit. Wofür der Inkognito Modus tatsächlich genutzt werden kann und wofür dieser _nicht_ schützt, haben wir euch ausführlich in diesem Artikel zusammengefasst.
Gut möglich, dass Google schon bald größere Änderungen an diesem Modus vornehmen muss. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, was man außer unzähligen Warnmeldungen tun könnte, aber im aktuellen Stand kann man es nach einem möglichen negativen Urteil kaum belassen.