Android Auto: Warum ist die Infotainment-Plattform so unzuverlässig? Immer wieder Probleme & Verzögerungen
Mit der Infotainment-Plattform Android Auto hat Google einen starken Stand in den Fahrzeugen der Nutzer und ist weitgehend konkurrenzlos. Genau das dürfte dazu führen, dass man trotz der Relevanz nur wenige Ressourcen in die Plattform steckt – zum Ärgernis der Nutzer. Immer wieder gibt es Probleme und selbst offiziell angekündigte Zeitpläne werden nicht einmal annähernd eingehalten.
Android Auto wird von mehr als 100 Millionen Menschen verwendet, die die Plattform vermutlich täglich auf dem Weg zur Arbeit, nach Hause, zum Einkaufen oder zu sonstigen Zielen verwenden. Musikstreaming, Podcasts, Navigation, Kommunikation und einiges mehr sind dank der Plattform mehr oder weniger sicher während der Fahrt nutzbar. Allerdings gibt es immer wieder Probleme, die sich kaum nachvollziehen lassen und lange Zeit nicht behoben werden.
Immer wieder Probleme
Der Google Assistant gehört zu den größten Fehlerquellen in Android Auto. Immer wieder berichten Nutzer davon, dass sich der Assistant nicht nutzen lässt, sie nicht versteht, selbst stumm bleibt oder anderweitige Probleme bereitet. Die zweite große Problemkategorie ist die Verbindung zwischen dem Smartphone und der Infotainmant-Plattform. Natürlich kann das mal passieren, aber es vergehen kaum Wochen, in denen die gesamte Nutzerschaft Android Auto vollumfänglich nutzen kann.
Probleme können auftreten, aber bei Android Auto halten sie sich über Wochen und Monate. Selbst für vermeintlich einfache Stolpersteine benötigt man mehrere Monate und schiebt die Schuld auch gerne auf die Smartphone-Hersteller, mit denen man für eine Lösung zusammenarbeiten muss. Das mag vielleicht korrekt sein, aber die Architektur der Plattform liegt in Googles Hand. Warum können die Smartphone-Hersteller mit ihren „Fehlern“ immer wieder dazwischengrätschen?
Zeitpläne werden nicht eingehalten
Aber es gibt nicht nur Probleme, sondern auch Verzögerungen: Selbst bereits angekündigte Features lassen lange Zeit auf sich warten. Auf das im Frühjahr 2019 angekündigte neue Design mussten Nutzer damals knapp ein Jahr warten. Auf die neue Smartphone-Oberfläche (Assistant Driving Mode) knapp zwei Jahre. Auf das im Frühjahr 2022 für Sommer angekündigte Coolwalk-Design warten wir Nutzer auch schon wieder seit fünf Monaten – und es könnten noch einige weitere Monate werden. Warum kündigt man es an, wenn es nicht fertig ist?
Was ist Googles Problem?
Beides lässt vermuten, dass das Android Auto-Team entweder nur aus Hobby-Entwicklern besteht oder man unter ständigen Strategiewechseln sowie geänderten Schnittstellen leidet. Anders lässt sich kaum erklären, warum bei einer doch recht simplen Plattform wie Android Auto ständig Probleme auftreten. Ich weiß, wie kompliziert so etwas ist, aber schlussendlich ist es nur eine Projektion einer Smartphone-App. Viele andere Google-Apps sind nicht weniger kompliziert und haben dennoch nicht solche großen Probleme.
Das Hauptproblem wird wohl sein, dass man konkurrenzlos ist: Die Fahrzeughersteller sind keine Konkurrenz, Apple hat sein eigenes Ökosystem, Spotify hat seine Pläne aufgegeben, Huawei kam nicht voran und Amazon hat kaum etwas vorzeigbares abseits von Alexa. Wirtschaftlich nachvollziehbar, aber gerade im Auto kann es zu einem ernsthaften Risiko werden, wenn die Apps nicht das tun, was man sich erwartet. Wird Zeit, dass auch Google das versteht…
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