Alle vier Jahre wird in unserem Kalender ein zusätzlicher Tag eingeschoben – der 29. Februar. Vielen Menschen dürfte bekannt sein, dass es sich dabei um Schaltjahre handelt, aber nur wenige dürften bisher von der „Schaltsekunde“ gehört haben. Über die Schaltsekunde gibt es schon seit längerer Zeit Diskussionen und jetzt wollen Google, Facebook, Microsoft und Amazon erreichen, dass diese abgeschafft wird. Und das aus rein technischen Gründen.
Weil unsere Zeitrechnung und die Astronomie nicht exakt übereinstimmen, muss nicht nur alle vier Jahre ein Schalttag eingeschoben werden, sondern auch in unregelmäßigen Abständen eine Schaltsekunde. Das war bereits 27 Mal der Fall und außerhalb der IT dürfte das wohl kaum Jemand auffallen. Eingeschoben wird diese meist am 31. Dezember um 23:59:59, auf das dann der 31. Dezember 23:59:60 folgt (siehe obige Animation). In einigen Fällen hat man sie aber auch schon Ende Juni eingeschoben.
Zuletzt gab es im Jahr 2016 eine Schaltsekunde und wann die nächste an der Reihe ist, wurde bisher noch gar nicht festgelegt. Google, Facebook, Microsoft und Amazon wollen nun allerdings erreichen, dass es eine solche Schaltsekunde überhaupt nicht mehr gibt – weil diese technisch schwer umzusetzen ist und immer wieder für Probleme sorgt. Man will es sich also einfach machen und diese zusätzliche Sekunde einfach abschaffen. Es hat aber auch astronomische Gründe.
Weil sich die Erde derzeit wieder etwas schneller dreht, war in den letzten Jahren keine Schaltsekunde notwendig und wenn sich das Ganze fortsetzt, dann wird es wohl schon bald eine negative Schaltsekunde brauchen. Auf 23:59:58 würde dann direkt 0:00:00 folgen. So etwas wurde laut den großen IT-Konzernen noch niemals im großen Stil getestet und könnte für unerwartete Probleme sorgen.
Die Lösung soll es sein, vollständig auf diese Schaltsekunde zu verzichten. Genaue Daten gibt es zwar nicht, aber man geht davon aus, dass man beim Aussetzen der Schaltsekunde, egal ob positiv oder negativ, mindestens 2000 Jahre eine sehr exakte Uhrzeit hat. In 2000 Jahren könne man sich dann wieder treffen und vielleicht eine Korrektur einschieben. Ob die heute beteiligten Experten dann allerdings dabei sein werden, ist fraglich 😉
Google hat das Ganze bei der letzten Schaltsekunde im Jahr 2016 übrigens sehr pragmatisch gelöst: Man hat die Uhrzeit am 31. Dezember ab 14:00 Uhr verlangsamt. Jede Sekunde dauerte 0,0014 Prozent länger, sodass man am 1. Januar 2017 um 10 Uhr wieder auf dem gleichen Stand war und die nicht eingeschobene Sekunde aufgeholt hat. Das war sicherlich die beste Lösung, die auch bei den hochpräzisen Systemen keine Probleme hervorrief.
Details zu Googles damaligem Zeitkuriosum findet ihr in diesem Artikel.
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