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Pixel Tablet: Googles erstes Tablet setzt wohl auf älteren Tensor-Chip – ’next generation‘ mit old generation-Chip

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Google wird in einigen Monaten das erste Pixel Tablet vorstellen, das in letzter Zeit mehrfach geleakt wurde und ein immer deutlicheres Bild von sich zeigt. Vor wenigen Tagen haben wir eine Reihe von neuen Fakten zum Tablet präsentiert, wobei ein sehr interessantes Detail vielleicht ein wenig untergegangen ist: Google wird aller Voraussicht nach einen „alten“ Tensor-Prozessor verbauen und damit eine interessante Strategie aufbauen.


Die Erwartungen an das erste Google-Tablet seit vielen Jahren sind recht hoch, doch bisher war noch gar nicht bekannt, ob Google den Schwerpunkt auf Leistung oder Preis legt oder gar den goldenen Mittelweg wählt. Mittlerweile glauben wir zu wissen, dass der Preis eine deutlich größere Rolle spielt und das Tablet dafür an vielen Stellen abgespeckt wird. Man wird es nach aktuellen Informationen als günstiges Home-Tablet am Markt positionieren, das überwiegend zum Surfen, für den Medienkonsum und als Smart Home-Fernbedienung genutzt wird.

Natürlich braucht man für ein solches Tablet dann keine Top-Leistung, sodass man eine neue interessante Stellschraube hat, um den Preis zu drücken: Im Pixel Tablet soll der Tensor-Chip der ersten Generation zum Einsatz kommen, der bisher nur in den Pixel 6-Smartphones sowie im Pixel 6a verbaut ist. Mit den Pixel 7-Smartphones wird man bereits den Tensor der zweiten Generation einführen und sogar am Tensor 3 für das Pixel 8 wird schon geschraubt.

Man könnte also die Chips in das Tablet stecken, die noch von der Pixel 6-Produktion übrig geblieben ist – um es mal grob auszudrücken. Das spart Kosten und der natürlich bessere Tensor 2 wäre im Vergleich zum Tensor (1) vielleicht überdimensioniert für ein Tablet, das auch an vielen anderen Stellen nicht unbedingt am oberen Rand der Leistungsgrenze unterwegs ist.




Ältere Tensor-Generationen für günstige Produkte?
Das könnte ein Hinweis auf die Strategie sein, Tensor nicht mit jeder neuen Generation zu verwerfen, sondern zweitzuverwerten: Das Pixel Tablet ist dafür ein ideales Testgerät, aber auch weitere Smart Displays und andere Google-Hardware mit eher mäßiger Leistung könnten jeweils auf das Vorjahresmodell setzen. Wie wäre es etwa mit dem Chromecast? Natürlich muss das Anforderungsprofil zum Schwerpunkt des SoC passen, aber die reine Rechenpower kann Tensor liefern. Denkbar wäre auch, die a-Reihe der Smartphones in Zukunft mit dem älteren Tensor auszustatten.

Dass man den alten Tensor verbaut, könnte aber auch einen ganz trivialen Grund haben: Das Pixel Tablet hat sich verschoben. Vielleicht wollte man es nach ersten Planungen jetzt schon am Markt haben, denn noch ist Tensor (1) die aktuelle Generation. Das würde gut zum Tablet-optimierten Betriebssystem Android 12L passen, das aus Hardware-Sicht nicht wirklich notwendig gewesen ist.


Vermutlich werden wir schon in wenigen Wochen mehr Informationen zum Pixel Tablet erhalten, das Google möglicherweise auf dem Pixel 7-Event erneut zeigt und mit etwas mehr Details garniert. Die Idee, auf einen älteren Chip zu setzen, ist natürlich nicht neu und in der Branche völlig normal. Doch Google hat als Neueinsteiger erstmals überhaupt die Möglichkeit, das mit den eigenen Komponenten umzusetzen. Und so trifft das ’next generation‘-Tablet auf einen ‚old generation‘-Tensor.

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