Googles Messenger-Karussell rotiert wieder und wird nach dem Ende dieser Runde gleich zwei einstmals populäre Messenger abwerfen, die auf dem ewigen Google-Friedhof landen werden: Tatsächlich haben sowohl Google Hangouts als auch Google Duo keine neuen Nachfolger, sondern sollen zur Verbreitung bestehender Produkte beitragen. Es zeigt sich, dass das Messenger-Portfolio gehörig geschrumpft ist.
Wie viele Google-Messenger gibt es?
Nur die wenigsten Menschen dürften die Frage beantworten können, wie viele Messenger Google im Laufe der Jahre, seit den glorreichen Google Talk-Zeiten geschaffen, umgebaut, eingestellt und damit verschlissen hat. Denn die Produkte wurden nicht nur geschaffen und eingestellt, sondern mehrfach in der langen Historie zusammengeführt, in mehrere Stränge aufgeteilt oder umbenannt. Die Anzahl der Messenger-Produkte ist davon abhängig, wie gezählt wird.
In Kürze zwei weniger
In diesen Tagen müssen sich treue Nutzer von zwei Messengern verabschieden, die auf ihrem Höhepunkt sehr viele Fans hatten und eigentlich als Messenger-Hoffnung gesehen wurden, wenn Google nur mit viel Ausdauer drangeblieben wäre: Auf der Abschussliste stehen Google Hangouts und Google Duo – alle Details dazu findet ihr hinter den Links. Vor allem Google Hangouts galt als unverwüstlich, denn es hat mehrere interne Nachfolger überlebt. Wer erinnert sich noch an Allo?
Schon beim Start von Google Duo war Google Hangouts „alt“. Die beiden zeitgleich gestarteten Messenger Google Allo und Google Duo sollten das schwächelnde Hangouts ersetzen. Eines als Ersatz für den Chat-Teil, das andere als Ersatz für die Videotelefonie. Doch während Allo trotz des damaligen Google Assistant-Boosts nicht vom Fleck kam, konnte sich Duo gut entwickeln und Fans einsammeln.
Google gibt den Privatmarkt auf
Während Duo vollständig eingestellt wird, bleiben die neuen Kommunikationsprodukte ein Vermächtnis von Google Hangouts. Denn Hangouts wurde damals in den Business-Bereich verschoben und in „Hangouts Chat“ sowie „Hangouts Meet“ aufgespalten. Später verloren sie die Bezeichnung und sind heute als Google Chat und Google Meet bekannt. Google Chat wird Google Hangouts ersetzen und Google Meet wird Google Duo ersetzen. Irgendwie bleibt die Hangouts-Ära also weiterhin vorhanden.
Man kommt aber nicht umhin zu sehen, dass Google den Markt der Privatnutzer vorerst vollständig aufgibt. Sowohl Google Chat als auch Google Meet sind Teil des G Suite-Pakets und strecken lediglich ihre Fühler in den Privatbereich aus. Dadurch ergeben sich Synergien, die die Weiterentwicklung auch ohne großen Erfolg ermöglichen, doch einen echten Fokus auf Privatnutzer gibt es nicht – und damit wohl auch keine Motivation der Massen, sich schon wieder an einen neuen Google-Messenger zu gewöhnen. Lediglich Google Messages bleibt bestehen, das von 90 Prozent der Nutzer aber wohl nur als SMS-App und nicht als ernsthafter Messenger verwendet wird.
Ob man Googles vermeintliche Aufgabe jetzt mit einem „Schade“ oder einem „Endlich“ kommentieren soll, lässt sich gar nicht so leicht sagen und dürfte wohl jeder Nutzer ein wenig anders sehen. Sicherlich ist es keine schlechte Idee, etwas Ruhe hereinzubringen, das eigene Karussell vollständig zum Stillstand zu bringen und auf Veränderungen im Messenger-Markt zu warten. Auch WhatsApp wird nicht auf alle Ewigkeit dominieren, sondern es werden neue Apps, neue Technologien, neue Möglichkeiten kommen, die WhatsApp verschläft oder die Konkurrenz besser umsetzt. Und vielleicht wird ja auf einem dieser neuen Apps in ferner Zukunft ein Google-Logo kleben…
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